12.5.2012: Köln bei Nacht

Fotografie: Equipment

Nach nun mehreren Jahren ernsthafter Hobby-Fotografie stelle ich hier meinen Lebenslauf vor.
 

 

2004: Die erste Digitalkamera, eine Minolta Z2

minolta_z2-bMein ganzes Leben war ich praktisch ein Nicht-Fotografierer: die Kamera (eine Rollei-Kleinbildkamera) lag das ganze Jahr unbenutzt in der Ecke, im Urlaub habe ich die Canon-SLR meiner Frau ab und zu benutzt, Punkte wie Blende, Tiefenschärfe, Brennweite waren mir ein Rätsel. (Vielleicht geht es anderen ja auch so: die „Lernschleife“ von der Aufnahme bis zu dem Zeitpunkt, wo ich das entwickelte Papierbild in der Hand hatte, war mir einfach zu lang. Warum welche Blende, welcher Ausschnitt o.ä. schlecht oder gut war, erschloss sich alleine schon deshalb nicht, weil ich diese Daten nicht mehr wusste ;-)

Dann wurde im Juli 2004 die Minolta Z2 meine erste Digitalkamera. Im Grunde ein „Schrott-Teil“ (Billiggehäuse, der Autofokus würfelt, starkes Rauschen) – aber wohl doch insgesamt eine Bildqualität wie meine Amateur-Papierbilder, ein schöner Videomode, und dank der Sofortkontrolle jedes Fotos am LCD-Screen fing ich an, die Grundbegriffe zu begreifen. Außerdem war das Bearbeiten der Bilder im Computer für mich eine Offenbarung, was Bildqualität, Schärfe, Ausschnitt, Belichtung für die Bildwirkung ausmachen.

 

Original, aufgenommen durch die dreckige, getönte Scheibe
Bearbeitet mit Fixfoto. 12 years later – bearbeitet mit Lightroom 6
Das Colorado Valley bei Glenwood Springs

 

Ein Lieblingsthema sind seitdem Panorama-Aufnahmen, die ich in jeder Lebenslage versuche. Hier ein Panorama aus 3 Aufnahmen, „genäht“ mit PanoramaStudio:

Weihnachten und Silvester
Weihnachten und Silvester

Meine Wunschkamera gibt es derzeit noch nicht: ich hätte gerne die Bildqualität und Auslösegeschwindigkeit einer DSLR (Canon 20D), aber mit Videomode (wie bei Minolta oder Sony), und ohne Wechselobjektiv. Aber für den Kameramarkt gelten ja jetzt auch die PC-Gesetze – also höchstens noch 1 Jahr, und zum halben Preis der heutigen DSLRs ;-) [Dies sagte ich im Februar 2005]

 

2005: Es wird eine Spiegelreflexkamera – die Canon 350D

Autofokus-Qualität und Auslösegeschwindigkeit störten mich an der Minolta Z2 am meisten

… Nach einem Jahr gab das billige Plastikgehäuse seinen Geist auf.

… Die Testberichte lotsten mich dann zu meiner ersten „richtigen“ Kamera.

… Die Canon 350D begleitete mich 3 Jahre treu und brav, ich war alles in allem sehr zufrieden.

Vor allem entwickelte sich meine Bildbearbeitungsfähigkeiten weiter. Es machte (und macht immer noch) mir viel Spaß.


2006: Der Objektiv-Hunger beginnt … und wird gestillt ;-)

Tja, es kam wie es kommen musste: nix mit „ich mag kein Objektiv-Wechseln, ein Superzoom muss reichen“ …
… DSLR-Forum und DForum lehrten mich Begriffe wie „Immerdrauf“, „gute Festbrennweite“, „Telezoom“, „Sportobjektiv“ … und all dies wurde es dann auch ;-)


2008: Aufstieg zur Canon 40D

„Available Light“-Fotos waren mittlerweile meine Lieblingsmotive geworden: nachts, innen ohne Blitz, Abendstimmung.

Das Rauschen der 350D war hierfür oft zu hoch … da kam die 40D als erste erschwingliche High-ISO-Kamera genau richtig (nach 3 Jahren war’s mit Gewissen und Geldbeutel verträglich ;-).

 

2012: Vom Crop zum Vollformat: Canon 5D Mark III

Weitwinkel, Rauscharmut, Sucher … okay, all diese „Sachgründe“ kann man finden, wenn man will ;-)
Ich gebe aber zu, dass der Hauptgrund das reine Haben-Wollen war.

Für Urlaubsbilder, Garten, Ausflüge etc. … okay, da reicht auch eine 40D.

Aber für Nachtaufnahmen, Langzeitbelichtungen, Sport, große Ausbelichtungen … ja, da lohnt sich die 5D Mark III wirklich, die Bilder sind deutlich besser, manche sind überhaupt erst mit einer solchen Semiprofikamera möglich.


2013/14: Filter und Stativ

Der Fotoworkshop auf den Lofoten war Anlass und Ursache zugleich:

  • Vor dem Workshop war eine Grundausstattung an Filtern fällig. Die Entscheidung fiel auf Lee-Filter, denn hier gibt es Top-Qualität und vollständige Auswahl:
    – Graufilter 0.9 ND (3 Blendenwerte) und den Big Stopper 3 ND (10 Blendenwerte)
    – Grauverlaufsfilter Soft, in den Stärken 0.3, 0.6 und 0.9
    – Grauverlaufsfilter Hard in 0.6 und 0.9
    – Polfilter
  • Nach dem Workshop war die nächste Investition klar: Stativ und Kopf, geeignet für Langzeitaufnahmen und Vollformatkamera und -Objektive:
    – Nach intensiver Recherche: Karbonstativ Gitzo Systematic, 3er Serie (GT3542LS)
    – und der mittelgroße Kugelkopf Arca-Swiss Monoball Z1.
  • Um leichter unterwegs zu sein, kam später noch ein Gitzo Einbeinstativ dazu, mit dem Markins Q3t Kugelkopf.

 

2016: Umstieg von Spiegelreflex auf Systemkamera: Fuji X-T2, X-T3

Eigentlich störte nur eins an der Vollformatkamera: Größe und Gewicht.
Wanderungen mit 2-2½ kg um den Hals wurden zunehmend zur Qual. (Später lernte ich: „um den Hals“ war das Problem.)

Im Februar las ich dann, dass Christian Ringer („mein“ Mentor auf dem Lofoten-Workshop) von Nikon-Vollformat auf Fujifilm umgestiegen war. Die Gründe klangen überzeugend:  geringeres Gewicht, gute Handhabung, haptische Qualität, Bildqualität „gut genug“ und hohe Qualität der Objektive. Und wenn der Profi Christian Ringer „gut genug“ sagt, dann reicht es ganz sicher auch für mich.

Die Specs der für den Sommer angekündigten Fuji X-T2 überzeugten mich … kurzentschlossen kaufte ich das Vorgängermodell Fuji X-T1 mit dem Kitobjektiv 18-55 … und die Bildqualität war vergleichbar mit der Canon 5D III mit dem 24-105L.

Im September kam die Fuji X-T2 heraus, der letzte Check galt dem elektronischen Sucher (super). Ich tauschte mein gesamtes Canon-Equipment gegen die entsprechenden Fuji-Objektive. Zum ersten Workshop (Lewis&Harris) nahm ich zur Sicherheit noch das Canon-Equipment mit … aber das Bedienkonzept der Fuji’s war überzeugend, die Bildqualität hervorragend (siehe Beispiele links), so dass ich seitdem kein Canon mehr angerührt habe ;-).

2018 kaufe ich den Nachfolger X-T3, mit deutlich besserem Sensor (fast keine Hotpixel mehr) und etwas besseren Autofokus.

 

2022: Aufrüstung auf die superschnelle X-H2S für Tiere und die Mittelformat-Kamera GFX 100S für Landschaft

Vogelfotografie ist seit Afrika 2019 und verstärkt durch die Corona-Pandemie ein Schwerpunkt geworden. Der Autofokus kann deshalb nie gut genug sein – und die Fuji-Kameras waren bisher gut für Landschaft,  okay für Tiere, aber eben nicht gut bei Vögeln und für BIF (Birds in Flight) sogar ziemlich schlecht: Der Ausschuss bei kleinen oder schnell fliegenden Vögeln war um die 90% … was in Birding-Foren sogar als ganz gut für Nicht-Profikameras bezeichnet wird.

Fuji bewirbt die angekündigte Fuji X-H2S als „Autofokus-Quantensprung“, und zusammen mit dem XF 150-600 als ideale, weil transportable Wildlife-Ausrüstung. Aktueller Stand (03/2023): Der Autofokus ist wirklich super, schnell, sicher, für mich ein großer Fortschritt gegenüber der X-T3. Aber auch nach einigen Firmware-Updates finde ich die Vogelerkennung nicht besonders gut, erstaunlicherweise für sitzende Vögel sogar ziemlich unbrauchbar. Hoffentlich liefert Fuji weitere Firmware-Updates. Update 30.9.2023: Mit der Firmware 5.0.3 ein deutlicher Qualitätssprung. Wohl nicht auf Sony-Level, aber ich bin zufrieden.

Aber transportabel ist sie: Schon mit der X-T3 und dem 100-400 war ich auf den Peak Design Slide umgestiegen, damit trage ich die etwas über 2 kg problemlos auch auf Wanderungen von 3-4 Std: Durch den diagonalen Gurt landet ein großer Teil des Gewichts durch Haftreibung auf Bauch und Rücken.
Die neue Kombination wiegt nur 100 g mehr – also kein Problem.

Aber was mache ich mit meiner Landschaftsfotografie, vor allem den Langzeitbelichtungen?
Dafür ist ein stacked Sensor (den hat die X-H2S) nicht gut geeignet.
Ich ergreife die Gelegenheit (war ja quasi erzwungen ☺️) und erfülle mir mit der GFX 100S den Traum „mehr als Vollformat“.

 
 
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