Canon 5D mark III mit EF 24-104/4 L IS

Fotografie: Canon

Bereits ein Jahr nach dem Einstieg in die Digitalfotografie (Minolta Z2) wechselte ich zu Canon.
Drei Kamera-Generationen begleiteten mich bis zum Wechsel auf Fuji im Sommer 2016.

 

 

Canon 350D (2005-2008)

Canon 350D mit EF 17-/4-5.6 IS
Im Februar 2005 schrieb ich:
„Meine Wunschkamera gibt es derzeit noch nicht: ich hätte gerne die Bildqualität und Auslösegeschwindigkeit einer DSLR (Canon 20D), aber mit Videomode (wie bei Minolta oder Sony), und ohne Wechselobjektiv. Aber für den Kameramarkt gelten ja jetzt auch die PC-Gesetze – also höchstens noch 1 Jahr, und zum halben Preis der heutigen DSLRs ;-)“
Gut 2 Monate später habe ich zugeschlagen: der neuen Canon 350D konnte ich nicht wiederstehen!
Tamron 18-200/3.5-6.3 XR

  • Bildqualität und Auslösegeschwindigkeit: alle Tests sagen „wie Canon 20D“.
  • Kein Videomode, doch Wechselobjektiv: in den sauren Apfel habe ich gebissen – die unscharfen Bilder und die Auslöseverzögerung der Minolta Z2 nervten immer mehr.
  • Halber Preis: fast. Und das nach nur 2 Monaten – was wird es da erst in 2006 zu kaufen geben!?
  • Zusätzlich überzeugte mich der ISO-1600-Mode – die Judo-Fotos sind seitdem noch besser.
  • Als Zoom-Objektiv habe ich das Tamron 18-200 (an dieser Kamera sind das reale 28-320 Brennweite)
  • Ein paar Tage später folgte dann noch das Canon 50/1.8 – sehr lichtstark, für noch bessere Fotos vom Judo.

„Halber Preis“ wurde es dann doch nicht ganz – mit Speicherkarten, zweitem Objektiv, neuer Fototasche, Polfilter, Ersatzakku kam doch ein „ganzer“ raus …
… Und weil ich Nachtfotos so toll finde, denk ich jetzt ernsthaft über ein Stativ nach ;-)

 

EIne Katze? Super! (Karla) Oooooh ... eine Katze!?!? (Luis)
Die ersten Bilder mit „Bokeh“ Autofokus in einer neuen Liga :-)

 

Die Bilder sind auf Anhieb gut. Zum ersten Mal gelingen mir Fotos mit absichtlich kleiner Tiefenschärfe – bei Kompaktdigitalkameras ja unmöglich, und es sieht wirklich viel besser aus. Hallensportfotos gelingen dank ISO 1600 jetzt ohne Blitz – siehe die neueren Judo-Fotos. Mit dem lichtstärkeren 50mm-Objektiv hoffe ich auf noch bessere Ergebnisse.

Hier noch ein Beispiel, was man mit Weitwinkel (das Tamron bietet umgerechnet 28mm Brennweite) und PanoramaStudio schafft: (Links die drei Einzelbilder, rechts das zusammengesetzte Panorama)

 

 

Canon 40D (2008-2012)

Als die 40D im Herbst 2007 vorgestellt wurde, war mir klar: die muss es sein ;-)

ISO 3200, weniger Rauschen, besserer Autofokus und Sensorreinigung. Leider teuer und schwerer als die 350D.

Nach dem Lesen der Testberichte setzte ich mir eine Preisobergrenze … und dank Cashback war es im Februar 2008 so weit.

Die wichtigsten Unterschiede zur 350D sind:

  • Rauschen: ISO 1600 an der 40D ist wie ISO 400 an der 350D. Ein ganz wichtiges Argument für mich …
    … zum einen wegen meiner Vorliebe für Available Light,
    … zum anderen wegen meiner kompakten, aber deshalb nicht wirklich lichstarken Objektive.
  • Außerdem gibt’s ISO 3200: nicht perfekt, aber für Web und kleine Papierabzüge ausreichend. Zu schlecht für DIN A4 und größer.
  • Autofokus: die 40D hat 9 Kreuzsensoren und einen für Blende 2.8 empfindlichen Zentralsensor. Die 350D nur einen zentralen Kreuzsensor (für Blende 5.6) und der Rest sind horizontale oder vertikale Sensoren.
    Die Papierform spricht also bereits für die 40D, auch alle Tests …
    … mein Ausschuss wegen Autofokusproblemen hat sich drastisch reduziert. (Ich zähle nicht mehr ;-)
  • Größe und Gewicht: rundum (jeweils) 1-2 cm größer und 250g schwerer als die 350D. Hmmm – ganz wohl war mir dabei nicht. Im Laden kam es mir dann nicht so schlimm vor – und mit Objektiv ist der Unterschied auch „nur“ ca. 1550g versus 1300g.
    Nach kurzer Zeit fand ich aber, dass die 40D wesentlich besser in der Hand liegt. Das sagen viele, dass eine etwas schwerere Kamera besser ist, ich konnte mir das nicht so richtig vorstellen, aber es ist bei mir auch so.
  • Ein paar Aspekte, die sich erst bei längerem Benutzen raus stellten:
    • Die Bedienung ist einfacher und schneller: 2 Drehräder, 3 Custom-Modi.
    • Die automatische Sensorreinigung macht (bisher) eine manuelle überflüssig.
    • Serienbildgeschwindigkeit: ganz hilfreich, aber die brauche ich nicht wirklich.
    • Live View habe ich noch nie benutzt.
    • Der Sucher ist größer und wesentlich heller. Das macht viel aus, hätte ich nicht gedacht.
    • Größeres und farb-besseres Display.
    • RAW hat 14 statt 12 Bit. Hilft sehr, wenn man Tiefen aufhellen muss.
    • Gehäuse ist 1a.
  • Und nicht zu vergessen: die 40D passt mit jedem meiner Objektive in die gleiche Tasche, den Lowepro Topload Zoom 1. Das war mir wichtig, wegen der Reisetauglichkeit.

Nachbemerkungen:

  • Gegenüber der 450D reduzieren sich die Vorteile auf ISO 3200, (etwas) weniger Rauschen, einen (wegen der 9 Kreuzsensoren) etwas besseren Autofokus und das „wertigere“ Gehäuse.
  • Der Nachfolger 50D scheint kaum besser zu sein – siehe z.B. den Test bei Trusted Reviews.

 

 

Canon 5D Mark III (2012-2016)

Canon 5D mark III mit EF 24-104/4 L IS

Bereits die Canon 5D Mark II hatte mich immer gereizt wegen des guten Suchers, Vollformat und der hervorragenden Bildqualität. Die gerade erst angeschaffte 40D und der schlechte Autofokus der 5D Mark II hielten mich jedoch ab. Gespannt verfolgte ich aber die Ankündigungen auf canonrumors ;-) …

Um den Jahreswechsel 2011/12 die ersten Gerüchte: noch höhere ISO, ein neues Profi-Autofokus-Modul von Canon. Ich war überzeugt … und einer der ersten, der bestellte. Die Testberichte (siehe auch bei Digital Picture) sagen: ein „ISO-Monster“ und einer der besten AF-Systeme, die es derzeit gibt :-).

  • Das niedrige Rauschen ist phänomenal: bis ISO 1600 denke ich gar nicht mehr nach, bis ISO 6400 ist Ausbelichtung in DIN A4 einwandfrei, für Webbilder oder 10×15-Abzüge kann man problemlos bis ISO 12.800 gehen.
  • Innen geht bei Beleuchtung praktisch alles aus der Hand, auch ohne Blitz. Wenn auch ein Blitz (im Modus AV) oft die besser ausgeleuchteten Bilder gibt. (Dafür musste ein 270 EX her ;-).
  • Nachtaufnahmen aus der Hand sind ein Traum. Aber IS und/oder gute Offenblend-Objektive sind weiterhin hilfreich.
    Die nebenstehenden Bilder sind von einem Schiff aus der Hand fotografiert, 1/10-1/30 s, ISO 6400-16.000, mit IS. Keine Posterqualität, aber als Erinnerung, für Fotoalben oder Internet bin ich mehr als zufrieden!
  • Besonders hilfreich ist der helle Sucher. Im direkten Vergleich mit APS-C-Kameras fällt auf, wie viel heller der Sucher ist und wie viel besser man – besonders bei Dunkelheit – den Bildausschnitt wählen kann.

 

  • Bei meinem ersten Fotoworkshop (Mai 2012 – Köln bei Nacht) war ich auf den Geschmack gekommen, Langzeitbelichtungen zu machen. Um genauer zu sein: ich habe die ersten Schritte gelernt ;-)
  • Auch wenn diese meistens bei ISO 100 gemacht werden – die niedrigen ISO-Werte brauchen bei Langzeitbelichtungen ebenfalls rauscharme Sensoren.
  • Und Nordlichter erfordern das Beste von allem:
    – hohe ISO,
    – Langzeitbelichtung,
    – lichtstarke Weitwinkelobjektive,
    – und ein gutes Stativ.

 

  • Das Autofokus-System wurde vollständig neu eintwickelt, es ist dem der Canon-1DX-Highend-Kamera nahezu identisch (siehe das gemeinsame Manual).
  • Die Highlights sind
    – 61 AF-Punkte, davon 41 empfindliche Kreuzsensoren
    – Autofokus bis f/8 möglich (wichtig bei Konvertern)
    – Autofokus bis runter zu EV 1 (weniger als Kerzenlicht)
    Anmerkung März 2023: Heute ist EV -4 Standard, High-End Kameras (Fuji GFX, Fuji X-H2x) gehen bis EV -6,-7 😊
    – Tracking von bewegten Motiven
    – „Predictive AF“: bei schnellen Objekten wird auf den Ort fokussiert, den das Objekt bei Auslösung erreicht haben wird.
  • Die Autofokus-Leistung ist phänomenal, hinsichtlich Geschwindigkeit, Treffsicherheit bei Dunkelheit, bei „wirren“ Motiven, beim Verfolgen von Bewegungen, beim Nutzen von Teleobjektiven mit Konvertern.

 

Weitere Eigenschaften habe ich nach und nach kennen- und manche auch schätzen gelernt:

  • Full HD Video: nutze ich nur äußerst selten. Bin kein Video-Fan.
  • Ein sehr angenehmer „Silent Mode“ – der Spiegelschlag ist sehr dezent.
  • Eingebautes HDR: recht unkompliziert und nicht schlecht.
  • Das neue Menuekonzept gefällt mir gut, die Bedienung geht schnell.
  • Spritzwasser- und Staubschutz: das Gehäuse ist wirklich robust.
  • Spielereien wie Mehrfachbelichtung (siehe rechts) … zum Spaß ganz nett.

Es gibt aber auch Nachteile:

  • Das Gewicht: mit Objektiv schleppt man 1,5 kg mit.
  • Kein eingebauter Blitz: manchmal vermisse ich den. (Dafür kam dann der Canon 270 EX dazu ;-)

 

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