Da ist es - das NORDKAP

Hurtigruten 2008 – die Tagesetappen

16.3.: Einschiffung auf der MS Trollfjord

Wir entern die MS Trollfjord schon einige Stunden vor der Abfahrt, so können wir uns in Ruhe in unserer Kabine einrichten, das Schiff erkunden und das erste Abendessen inklusive Begrüßungscocktail genießen.

Das Schiff gefällt uns sofort: geschmackvoll eingerichtet, gemütliche Salons, nicht zu groß, nicht zu klein.

Insgesamt sind wir 330 „Passage-Passagiere“, die mit Kabine eine Urlaubsreise machen. Dazu kommen 100-400 Port-to-Port-Passagiere, so dass die MS Trollfjord (maximal 822 Passagiere) zu ca. 50-90% gefüllt ist. Trotzdem hatten wir nie das Gefühl, dass das Schiff „voll“ ist.

Unsere Suite mit Schlafzimmer, Arbeitstisch, Sitzecke und vor allem dem windgeschützten Balkon ist unser Refugium: Karin kann in Ruhe ihre 1-2 Stunden pro Tag arbeiten, der Balkon mit seinen Liegestühlen ist Sonnenplatz (das Heck schaut ja nach Süden!) und bietet tolle Ausblicke.

Um 22:30 Uhr ist Abfahrt, in dichtem Schneetreiben. So wie dieser 16.3. in Bergen wird das Wetter auf der ganze Reise sein: abwechselnd strahlender Sonnenschein oder Schneetreiben, bei Temperaturen von -5° C bis +2° C.

Unruhige See hatten wir – Karin war froh – nur in dieser ersten Nacht. Bereits nach zwei Tagen haben wir so an den Seegang gewöhnt, dass wir nachts bei Ankunft in einem Hafen kurz aufwachen … weil das Schiff nicht mehr schaukelt ;-).

Jedes Schiff der Hurtigrute ist mit Kunstwerken ausgestattet.  Hier eine Auswahl von der MS Trollfjord:

17.3.: Ålesund und Molde

Nach der ersten Nacht auf See und drei kurzen Zwischenhalten erreichen wir um 12:00 Uhr Ålesund.

Die 3 Stunden Aufenthalt nutzen wir (wie in jedem der größeren Häfen) zu einem Dauerlauf. Wir wurden ziemlich bestaunt von Besatzung, Passagieren und Einheimischen, aber wohl hauptsächlich, weil wir ohne Langlaufski joggten ;-). Anschließend bummeln wir noch durch Ålesund.

Am Abend ist noch eine Stunde Station in Molde, wo wir 2000 zwei Wochen Urlaub im Ferienhaus gemacht hatten. Den Aufenthalt in Kristiansund verschlafen wir.

3 Stunden Aufenthalt in Ålesund
3 Stunden Aufenthalt in Ålesund

18.3.: Trondheim

In Trondheim hat man 6 Stunden Aufenthalt, von 6:00-12:00 Uhr. Wir planen, ganz früh aufzustehen, für einen Ausflug auf den Lian, einem bekannten Ausflugsgebiet. Aber wir verschlafen die Einfahrt um eine Stunde … ein schnelles Frühstück, und dann geht es los.

Auf den Liam führt die nördlichste Straßenbahnlinie der Welt … und jetzt im März waren wir die einzigen, die durch hohen Schnee dort hoch fuhren. Es war ein schönes Erlebnis, durch die prachtvolle Winterlandschaft zu spazieren.

Anschließend bummeln wir zurück zum Schiff: am Nidarosdom vorbei (leider erst ab 13:00 Uhr geöffnet), über die berühmte Bubrua am Nidelv mit den alten Speicherhäusern. Michael macht wie immer Stress, dass wir auch nicht zu spät kommen … und wie immer sind wir natürlich früh genug ;-).

Fjorde & Trondheim:

19.3.: Stokksund, Nesna, Ørnes, Bodø, Stamsund

Nach Trondheim liegen 24 Stunden bis zur nächsten Etappe in Bodø vor uns, die Höhepunkte sind der enge Stokksund und der Polarkreis … und natürlich Meer, Inseln, Schnee … und 5 Häfen.

Erster Höhepunkt ist die Durchfahrt durch den engen Stokksund, man glaubt, die Ufer wären zum Greifen nah.

Abends die Hurtigruten-Kapelle in Størvika: jeden Abend um 17:30 Uhr versammeln sich die Einwohner und bringen dem Postschiff ein Ständchen ;-)

Am nächsten Morgen (in der Nacht haben wir drei Häfen verschlafen) dann gegen 7:40 der Polarkreis. Wer will, wird vom 1. Offizier mit Eis getauft – wir haben das geschwänzt ;-)

Mittags legen wir 2,5 Stunden in Bodø an, wir laufen wieder, aber ansonsten eine eher langweilige Industriestadt.

Umso schöner dann am Nachmittag/Abend die Überfahrt zu den Lofoten, in den Sonnenuntergang hinein.

Eindrücke vom 4. Tage:

20.3.: Lofoten und Tromsø

In der Nacht haben wir viele kurze Stopps auf den Lofoten – wie gesagt: wir wachen jedes Mal kurz auf, weil das Schaukeln aufhört, merken, dass alles in Ordnung ist, und schlafen dann aber beruhigt weiter ;-)

Nach Finnsnes schlängelt sich die Route zwischen dem Festland und großen vorgelagerten Inseln durch. Senja und Kvaløya halten Wind und Wetter ab, die geschützten Fjorde sind dicht besiedelt.

Um 14:30 Uhr erreichen wir Tromsø.

Wir hatten uns viel vorgenommen: Polarmuseum, Shopping, gemütlich Kaffee trinken. Aber: Gründonnerstag ist in Norwegen bereits Ostern – alles ist geschlossen :-(

Nach einem ausgedehnten Spaziergang findet wir das Perspektivet-Museum mit einer Foto-/Bilderausstellung, daneben ein Musik-Cafe. Beide „very very typical“ :-).

Um 18:30 Uhr geht es weiter, hinein in einen tollen Abendhimmel.

Bilder aus Tromsø:

21.3.: Finnmark und Nordkapp

Hammerfest
Hammerfest

Über Nacht geht es in die Finnmark, es wird spürbar kälter und weißer. Für Hammerfest habe ich extra den Wecker gestellt (5:15 Uhr!) … aber zu mehr als ein paar Fotos hat es nicht gereicht. Das Wetter ist strahlend blau und strahlend weiß – ein tolles Licht :-).

Gegen Mittag erreichen wir Honningsvåg, dem Hafen am Nordkapp. Wir haben den knapp 3-stündigen Ausflug gebucht, das Nordkapp wird im Winter nur geöffnet, wenn das Hurtigrutenschiff kommt ;-)

Wir bekommen viel geboten: Sonne, Schneesturm, Konvoi-Fahrt hinter dem Schneepflug … und den „6er im Lotto“: Das Nordkapp bei Sonne!

Für den Rückweg müssen wir auf den Schneepflug warten – in der kurzen Zeit waren 10 cm Neuschnee gefallen. Mit 8 Bussen geht es im Konvoi zurück zur MS Trollfjord, und das Nordkapp wird bis zum nächsten Postschiff wieder geschlossen.

Bilder vom Nordkapp:

22.3.: Kirkenes und Rückflug

Vadsø
Vadsø

7. Tag: Vadsø, überraschend groß
7. Tag: Vadsø, überraschend groß

In der Nacht fahren wir um den Norden herum. Fünf sehr kleine Ortschaften werden angelaufen, hauptsächlich Fracht wird (ab)geladen. Der einzig größere Ort ist Vadsø, mit 4000 Einwohnern die größte Fischfangstation Norwegens.

Bei der Einfahrt in den Kirkenesfjord dann Eisschollen. Ein komisches Gefühl, wie die MS Trollfjord durch die doch recht dicken Schollen einfach durchfährt. Wir erfahren, dass die Hurtigrutenschiffe alle „Eisklasse 1c“ haben, für bis zu 40 cm dickes Eis. Beruhigend ;-)

Um 10:15 Uhr erreichen wir Kirkenes und verlassen mit einem etwas wehmütigen Gefühl unser Postschiff.

Via Oslo geht es nach Frankfurt zurück.

Kirkenes:

 
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