17.9.2019 - Buffalo Core Area

Afrika 2019: Caprivi

13.-19.9.: Caprivi – same procedure as 2015! 😊

Der Caprivi-Streifen gefiel uns 2015 ausnehmend gut, vor allem die Flüsse. Routentechnisch passt er optimal, um den Besuch von Moremi und Chobe zu einer Rundtour zu verbinden. Insgesamt 6 Tage bleiben wir, jeweils 2 Tage:

  • Caprivi Houseboat Safari Lodge, direkt am Sambesi, bietet 5 Zelte mit Doppelbett, Bad und Terrasse. Nach den 8 Tagen im Dachzelt gönnen wir uns hier ein Bett. Eine gemütliche Lodge mit originellen Möbeln, man kann Kajak fahren und eine schöne Sunset Rivertour machen.

  • Livingstone’s Camp liegt direkt außerhalb vom Nkasa Rupara National Park, dem größten Feuchtgebiet Namibias. 5 Campsites liegen am Waldrand mit Blick in die Schwemmebene, die wegen der Jahrhundertdürre aber nur noch einen kleinen Schlammtümpel hat. Jede Campsite ist schön schattig und riesig, den Nachbarn sieht man nicht, und hat ein eigenes Küchen- und Waschhaus.

  • Die Riverdance Lodge ist natürlich gesetzt, wegen der Gastfreundlichkeit, der hohen Qualität, dem leckeren Essen … und weil wir die Biro School noch einmal besuchen wollen. Wir nutzen den Pool, die Lapa, buchen Frühstück und Dinner im Restaurant und die Village Tour und die Sunrise Tour. Zwei erholsame Tage, wir lassen uns verwöhnen.

Fazit:

  • Die Mischung aus Flüssen, Wald und Savanne gefällt uns super.
  • Highlights sind die Bootstouren mit ihrer Mischung aus Tieren, Weite und lokalem Leben …
  • … die Carmine Bee-eaters, die trockene Einsamkeit des Nkasa Rupara National Parks und die Buffalo Core Area am Kavango.
13.9.-15.9.: Katima Mulilo am Sambesi
13.9.2019 - Caprivi Houseboat Safari Lodge, Tent 4
13.9.2019 – Caprivi Houseboat Safari Lodge, Tent 4

Gegen Mittag verlassen wir die Chobe Riverfront, die Grenze nach Namibia in Ngoma ist schnell geschafft, bis Katima sind es nur 70 km. Wir verfahren uns ein bisschen, landen in der LKW-Schlange an der Grenze nach Sambia, suchen vergeblich ein gemütliches Café in Katima und erreichen schließlich die Caprivi Houseboat Safari Lodge am frühen Nachmittag.

Unser Zelt gefällt uns gut, ebenso die 5 Hunde und Katzen. Wir haben eins der beiden Zelte mit Terrasse zum Sambesi.

Nach Essen, Kaffee, Duschen geht es uns besser, wir machen eine kleine Wanderung durch das Lodgegelände und zur Hippo Bar nebenan, die aber geschlossen ist. Hier ist auch der Badestrand der Einheimischen – wenn die Zeit passt, gehen wir morgen dahin .

Der Mighty Sambesi ist auch bei niedrigem Wasserstand majestätisch, und wir bekommen diese Idee 😃.
Auf jeden Fall planen wir für den morgigen Ruhetag ein bisschen Kajakfahren, einen Ausflug nach Katima und die Sunset Boattour.

Die Nacht ist furchtbar – in der Nähe ist Party, laute (sehr! laute) Musik, erst um 6 Uhr hört sie auf 😱.
Merke – niemals am Freitag nach Katima, da ist immer Party!

Nach dem Frühstück wollen wir die Kajaks mieten, aber auf einmal heißt es „Too dangerous: hippos, crocodiles, current“. Aber der Hinweis auf unsere Deltakajaktour überzeugt die Angestellte („Really? Okay, you are brave, take the kayaks.“) und wir genießen eine ruhige 1 ½ Stunden-Tour im Zweier, ca. 7 km. Klappte gut mit uns zweien 😍. Wir sehen Reed Cormorant, Pied Kingfisher, Green-backed Heron, Glossy Ibis, machen Rast auf einer Insel mitten im Sambesi.

Nach einem kleinen Mittagssnack in Katima und ein bisschen Einkauf geht’s um 16:30 Uhr auf die Bootstour, leider nicht zu den Bee-eaters, denn die Kolonie ist 50 km stromabwärts. Dafür tuckern wir geruhsam erst ca. 4 km stromaufwärts, sehen Krokodile und Hippos, White-backed Night Heron, jede Menge „Altvögel“ ☺️. Wir sind zu acht, der Skipper erzählt interessantes über Tiere, den Sambesi, die Nachbarschaft von Sambia und Namibia. Zur Abwechslung einmal keine Action, sondern Ruhe und Entspannung, keine spektakulären Tiere, sondern viele Details und „kleine“ Tiere.

Und noch ein Goodie: Heute Nacht war nirgendwo Party 👍.


Hippos, Crocs & People of the Sambesi:


15.9.: Carmine Bee-eaters
15.9.2019 - Carmine Bee-eater Colony
15.9.2019 – Carmine Bee-eater Colony

Schon zuhause hatten wir von den großen Karminspint-Kolonien gehört, die es am Sambesi gibt. Leider werden die Vögel seit einigen Jahren gewildert (in China sind die Federn große Mode 😳), einige Kolonien sind wohl schon verschwunden. Die nächste Kolonie ist ca. 50 km mit dem Auto entfernt, der Skipper hatte uns erklärt, wie wir zur Mubala Safari Lodge kommen, dort sollen wir weiter fragen. „Left on tar road, immediately the 2nd left onto the sandy track. Follow this road, if in doubt at a branch, take the left. You cannot miss the colony, there are 100s of birds.“. Der Weg windet sich schnell zum Sambesi-Ufer, dann muss man aber noch ein ganzes Stück fahren, weiter als wir denken. Wir geben aber nicht auf … und finden es 👍.

15.9.2019 - Carmine Bee-eater Colony

Karin ist glücklich und schießt sicher 100 Fotos.

Die Bruthöhlen sind hier nicht im Ufer, das ist wohl nicht fest genug, sondern im Boden. Jede Höhle bis zu 3 m lang, sagt der Ranger, der uns erklärt, wo wir gehen dürfen. Er zeigt uns den über der Kolonie kreisenden Yellow-billed Kite: „A very young kite, it does not yet know that the chicken will only come in 2 weeks.“
Tagsüber sind die meisten Vögel bis zu 50 km entfernt, auf Futtersuche, so dass wir „nur“ hunderte sehen. Aber auch das ist beeindruckend und wunderschön.


 
15.9.-17.9.: Nkasa Rupara National Park
16.9.2019 - Nkasa Rupara NP - Lilac-breasted Roller
16.9.2019 – Nkasa Rupara NP – Lilac-breasted Roller

Gegen 11:30 Uhr sind wir wieder in Katima Mulilo, tanken zur Sicherheit voll. Der Trecker frisst auch auf Asphalt, bei gemütlicher Fahrweise, ca. 15 l / 100 km 😳.

Bis Livingstone‘s Camp sind es ca. 100 km, gegen 14 Uhr kommen wir an, nach 213 km insgesamt. Mittagssnack, ausruhen, lesen. User Joerg vom Namibia-Forum ist der Camp Host hier. Er erzählt uns, dass die Elefanten hier klüger sind als im Moremi – sie drehen die Wasserhähne auch wieder zu 😂.

Kurzentschlossen fahren wir noch zum Nationalpark, erreichen nach 20 min Fahrt das Entrance Gate. Wir zahlen 180 NAD Eintritt für heute und morgen. Wir sind die einzigen Besucher heute Nachmittag – und die Ranger bitten uns, pünktlich um 18 Uhr raus zu fahren, weil sie warten müssen, bis der letzte den Park verlassen hat.

Wer glaubt, dass Savuti trocken ist – hier schlägt die Jahrhundertdürre richtig zu. Wir sehen außer ein paar Pfützen kein Wasser, alles ist ansonsten ausgedorrt, wenig Tiere. Die Weite und Einsamkeit gefällt uns trotzdem, ein Kontrastprogramm zu den bisherigen Landschaften: goldene Grasebenen, recht viele hohe Bäume, keine Mopane-Ödnis, trockener Schlamm. Man kann sich gut vorstellen, dass hier in der Regen-/Flut-Zeit ein Paradies für Tiere ist, aber mit dem Auto kein Durchkommen.

15.9.2019 - Nkasa Rupara NP - Magpie Shrike
15.9.2019 – Nkasa Rupara NP – Magpie Shrike

Außerdem heißt „wenig Tiere“ in Afrika immer noch „jede Menge“, also für uns Städter ein großes Erlebnis. Wir sehen Wardhogs, ein paar Impalas und Vögel, die wir noch nicht kennen.

Unser langer Game Drive am nächsten Tag führt uns nach ~25 km an einen Nebenarm des Linyanti, hier geht es nicht mehr weiter. Wir spazieren ein bisschen, sehen eine große Lechwe-Herde, im Schilf ein paar Reiher und Holy Ibis. Auf der Weiterfahrt Richtung Nkasa Island begegnen uns Elefanten, Zebras, Impalas, und einige Lilac-breasted Rollers, Starlings, Hornbills.

Es ist brütend heiß, der Wind ein starker trockener Fön, selbst das Mittagspicknick ist ermüdend. Wir setzen uns bald wieder ans Steuer, da kühlt uns die Klimaanlage. Wir wollen nach Kawendumu, laut Karte ein Picknickplatz auf Nkasa Island direkt am Linyanti. Aber der Weg endet auf einmal, er ist vorher schon immer dünner  geworden und manchmal nur zu erahnen. Auf dem Rückweg genießen wir das schöne Grasmeer, queren immer wieder Kanäle, die jetzt trocken liegen. In der Regenzeit oder während der Kwandoflut wäre man bis zum Dach im Wasser gewesen. In dieser Zeit ist Nkasa Island auch nicht zugänglich, die ganze Grasebene ist dann eine Riesenlagune, nur die Bauminseln schauen heraus.

Zurück im Camp, nach 9 Stunden und 90 km, machen wir uns einen gemütlichen Abend, mit Gemüsecurry und Reis (2-Flammen-Herd, Stufe 1 und 2), Lesen.

Camping ist schööön – wir freuen uns schon auf‘s Womo in Kanada.
Das Dachzelt finden wir cool, gemütlich und sicher. Aber die Isomatten sind wichtig, auch wenn es jeden Abend eine Fummelei ist, die untendrunter zu schieben.

 

Landschaft und Tiere im Nkasa Rupara National Park:


Foto des Tages: Red Lechwe16.9.2019 - Nkasa Rupara NP - Red Lechwe

16.9.2019 – Nkasa Rupara NP – Red Lechwe

 

17.9.: Buffalo Core Area

Heute wird ein langer Tag!

Morgens besuchen wir das kleine Livingstone Museum in Sangwali, ca. 3 km nördlich von Livingstone’s Camp. Es wurde 2000 von Linus Mukwata aufgebaut und seitdem liebevoll gepflegt und beschreibt das Leben und Wirken von David Livingstone und anderer Missionare hier in der Region – vor allem auch das nicht immer glückliche Zusammentreffen mit den lokalen Stämmen der Makololo und Mayeyi. Die Exponate wurden in der Umgebung gesammelt oder an der Universität in Katima Mulilo erstellt. Wir haben ein intensives und interessantes Gespräch mit Linus über die Geschichte und den heutigen Wandel der lokalen Bevölkerung. Beeindruckend, wie positiv Linus zum Wandel eingestellt ist.

Dann kommen 250 km auf der langweiligen B8, die sich schnurgerade durch den Caprivi-Streifen zieht. Nur unterbrochen von einmal Tanken und noch etwas Einkaufen im kleinen Dorf Kongola. Ab und zu sehen wir ein Auto, häufiger sind Tiere und Fußgänger.

Die Buffalo Core Area des Bwabwata National Park liegt als schmaler Streifen am Ostufer des Kavango und ist ein wichtiger Wanderkorridor für die Tiere zwischen Angola und dem Okavangodelta. Dieser Bereich ist noch so etwas wie ein Geheimtipp, die meisten fahren dran vorbei – so wie wir 2015 auch.

Wir kommen hungrig (okay – einer ☺️) am späten Mittag an und finden schnell einen wunderbaren Picknickplatz mit Blick auf die Flood Plain des Kavango. Die Ranger weisen uns auf einen Büffel hinter der nächsten Biegung hin, der sehr aggressiv sei – wenn der in Sicht komme, sollten wir aufbrechen. Er kommt aber nicht … und wir genießen die Pause, den Blick, die Tiere.

Anschließend fahren wir gemütlich die Uferpiste bis zum südlichen Ende des Parks an der Grenze zu Botswana, ca. 25 km. Neben jeder Menge Elefanten, Vervet Affen, Wardhogs, Impala, Kudu, Reiher, Störche, Ibis, Enten, Gänse sehen wir Lechwe, Bateleur, Sable Antelope, Chobe Bushbuck, Büffel, Hippos. Eine unglaublich reichhaltige Fülle.

 

Die Kavango Flood Plain in der Buffalo Core Area:

 
17.9.-19.9.: Riverdance Lodge am Kavango
18.9.2019 - RiverDance Lodge
18.9.2019 – RiverDance Lodge

Gegen 17:00 Uhr fahren wir weiter zur RiverDance Lodge, noch ca. 40 km. Wir bekommen Campsite 1, wie alle Campsites sehr schön, mit eigenem Waschhaus, Feuerstelle und Blick auf den Kavango. Die neuen Besitzer Chris und Pascale sind sympathisch, gastfreundlich, kümmern sich ebenfalls intensiv um die Community und die Schule. Wir sortieren uns erst einmal, schauen uns die aktuellen Activities an und buchen die Sunrise Tour für morgen, Dinner für morgen Abend und Frühstück für übermorgen. Die Village Tour bzw. den Schulbesuch sollen wir morgen spontan absprechen.

Ein sehr schöner, aber auch sehr langer Tag – wir erholen uns erstmal in der Lapa bei etwas Internet und zwei Gläschen Wein. Am späteren Abend bringt Michael seine liebe Frau Karin dazu, noch etwas schönes zu kochen. Frei nach den 101 Dalmatinern ☺️. Es gibt Gemüse mit Tomatensoße und Nudeln. Messerscharf geschlossen: 2-Flammen-Herd.

Es wird spät heute, Michael ist total k.o. (müde, Rücken) und geht um 22 Uhr auf‘s Dach. Karin liest noch etwas am Feuer. Ein paar Hippos grunzen.



Sunrise Tour auf dem Kavango

Wir sind um kurz vor 6 Uhr für die Sunrise Tour an der Boat Ramp, die einzigen Teilnehmer heute. Das ist das Gute an den Sunrise-Touren, die sind nicht so beliebt ☺️.

Augustinus ist unser Guide, recht wortkarg, aber nett. Naturgemäß sind Morgendämmerung und Sonnenaufgang am Anfang der Tour, es geht quasi direkt los. Anschließend tuckern wir noch 1,5 Stunden an Inseln vorbei mit engen Passagen durch Stromschnellen. Wir sehen Hippos und ein paar Krokodile (ein süßes kleines dabei) und natürlich wieder jede Menge Vögel: Black-backed Heron, Pied Kingfisher, Little Bee-eaters, Coppery-tailed Coucal, Water Thick-knee, Rock Pratincole und, sehr schön anzuschauen, einen Baum mit vielen African Darter, Egrets, Cormorants: sieht aus wie ein Baum mit großen Blüten in weiß, schwarz und braun.

Kurz nach 8 Uhr sind wir zurück und verabreden, dass wir kurz nach 9 Uhr den Village Walk mit Besuch der Schule machen.





Village Walk und Biro School

Der Village Walk gefällt uns, wir erfahren einiges über die Heilwirkung diverser Bäume, u.a. gegen Durchfall, Windpocken, sogar Malaria. Im Dorf sehen wir, was aus diversen Getreiden und Früchten gemacht wird. Manche werden unverarbeitet gegessen, manche zu Mehl weiter verarbeitet … und aus allem wird auch Bier gebraut. Viele schmecken echt lecker.

Anschließend besuchen wir den von Riverdance gespendeten, neuen Kindergarten. Hier gehen die Kleinen zwischen 4 und 7 für ein bis zwei Jahre in die Vorschule und kommen dann, je nach Fortschritten, in die Biro Primary School.

In der Schule müssen wir einen kleinen Moment warten, dann kommen der neue Principal (seit 1 Monat), und jede Menge Lehrer und erzählen uns, was sie von der Spende letztes Jahr angeschafft haben. Das Kollegium hat gemeinsam diskutiert und entschieden: den allerersten Computer, einen Anschluss an die Trinkwasserleitung (vorher gab es nur Kanister) und vom Rest viele Mal- und Schreibbücher sowie Maismehl.

18.9.2019 - RiverDance Lodge
18.9.2019 – RiverDance Lodge

Jeder will ein Gruppenfoto mit uns. Als ich das einzige Bild zeige, was ich vom Besuch 2015 auf dem iPhone habe, will es jeder unbedingt sehen. Anschließend bekommen wir alles in natura zu sehen: Computer, Wasserhahn, den Rest der Wasserschläuche, die Bücher. Das Maismehl war wohl schon aufgegessen ☺️.

Den Nachmittag verbringen wir mit Lesen, WhatsApp, Rückenmassage (sehr wohltuend), Pool, Kaffee und Kuchen.

Das Dinner ist sehr lecker, Vol au Vent als Vorspeise, Ragout Stroganoff (ohne Pilze!) mit leckerem Gemüse, nur der Nachtisch (Cheasecake) ist wieder so süß, dass es einem die Zähne zusammenzieht.

Um 8 Uhr sind wir schon müde, halten noch 30 min am WLAN aus, sind kurz vor 9 im Bett. Mit Wehmut denken wir daran, dass morgen die letzten 4 Tage anbrechen.

 

Fotos des Tages: Sonnenaufgang am Kavango

 
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