Wir haben lange überlegt, ob wir trotz der steigenden Infektionszahlen diese Fahrt wagen sollen. Aber auf den Fähren wird sehr strikt Abstand und Maskenpflicht eingehalten und ansonsten sind wir draußen bzw. nur unter uns. Wir wollen den Stromboli abends sehen, also planen wir eine Übernachtung ein:
… Exkursionen im Oktober/November … alle lachen, Stromboli is closed in winter. 😳
… Für die Unterkunft weiß Tripadvisor aber Rat und findet ein noch geöffnetes B&B; zur Sicherheit rufen wir an und wohl extra für uns wird die kleine Pension Casa Carlotta geöffnet. Ein Paradies: schöne Zimmer, ein wundervoller Garten mit Blick auf den Stromboli, leckeres Frühstück.
Nach der Ankunft am späten Nachmittag ziehen wir sofort los, zum Aussichtspunkt an der Sciara del Fuoco, wir sind bis auf ein paar Minuten die ganze Zeit allein. Auf 330 m Höhe endet der Weg, näher darf man nicht Richtung Gipfel. Zwei Stunden schauen wir fasziniert den Eruptionen des Stromboli zu, wir hören das Fauchen der Schlote, sehen die roten Schlacke glühen. Wunderschön.
Abends erwischt uns dann die Nebensaison: Es ist genau ein Lokal offen – La Trottola bietet Reis, Nudeln, Gemüse und 2 Bier zum Mitnehmen an – und nimmt Offseason-, Stromboli-, Touri- und Nachtzuschlag gleichzeitig. Mit diesen Zutaten machen wir uns ein gemütliches Abendessen in der Pension mit Katze Carlotta. :-)
Am nächsten Tag wandern wir noch einmal im Hellen zur Sciara del Fuoco, anschließend bummeln wir durch die verlassenen Gassen von Stromboli.
Um 16:15 Uhr geht die Fähre wieder zurück, toller Sonnenuntergang, die Liparischen Inseln sehen magisch aus – alle 7 Inseln sehen wir. :-)
Ein wunderschöner Abschluss unseres Aufenthalts auf den liparischen Inseln, morgen geht es auf die Rückfahrt. Wir verbringen einen ruhigen Abend: Bilder sichten, Tagebuch schreiben … und das Hotel für die Rückfahrt (Hotel Gerig in Wassen, wie auf der Hinfahrt) vom 5. auf den 6.11 umbuchen, Michael hat doch glatt übersehen, dass die Fähre einen Tag braucht.
In Milazzo finden wir das Ticket-Office von Siremar, können aber nicht glauben, dass dieses verfallene, zugewachsene Gelände noch in Betrieb ist. Wir fahren erstmal weiter, finden einen Imbiss und essen 3 kleine Pizzas.
Zurück zum Ticket-Office, da ist auf einmal Licht, ja es ist in Betrieb. Wir tauschen unser Email-Voucher gegen das Ticket ein, haben noch eine gute Stunde Zeit bis zum Boarding und fahren die Küstenstraße entlang der Milazzo-Halbinsel. Schöne Aussichten, das Städtchen gefällt uns.
Gegen 17:45 Uhr kommen wir auf die Fähre, das Rangieren mit den Fahrrädern hinten drauf ist etwas abenteuerlich. Pünktlich um 18:15 Uhr geht’s los. Karin hält sich tapfer, es ist leichtes Stampfen. Kurzer Zwischenstopp auf Vulcano, um 20 Uhr sind wir auf Lipari.
Rossella, die Vermietern, wartet am Hafen auf uns, um uns den Weg zu zeigen. Ist auch nötig, wir hätten im Dunkeln den Weg nicht gefunden bzw. nicht getraut zu fahren: Das letzte Stück ist sehr eng, auf der einen Seite geht es steil runter, keine(!) Leitplanke.
Die kleine Wohnung ist einfach, aber okay … die Lage und der Ausblick sind traumhaft.
Seit heute ist quasi Lockdown in Italien: Dringende Empfehlung, nicht zu reisen, weiterführende Schulen sind geschlossen, Restaurants nur noch mittags auf. Wir beschließen, angesichts der weiter explodierenden Infektionszahlen, nur Outdoor-Aktivitäten zu machen und die geplanten Ausflüge nach Vulcano und Stromboli davon abhängig zu machen, wie Corona-konform die Fahrten mit den Aliscafi sind. (–> Sind sie, vorbildlich)
In den 11 Tagen hier haben wir viel Arbeit, so dass wir „nur“ 3 Tagesausflüge machen können. Fast jeden Tag findet sich aber eine Gelegenheit für eine Mittagspause in Lipari-Stadt oder kleinere Ausflüge mit dem Fahrrad – im Zweifelsfall wird eben abends gearbeitet.
Fazit:
Die liparischen Inseln sind eine Welt für sich (und rechnen sich selbst nicht zu Sizilien ☺️). Das Leben ist entspannter, alles ist gleichzeitig näher beieinander (auf der jeweiligen Insel) und weiter entfernt (mit der Fähre zur Nachbarinsel).
Die Mischung aus Bergen, Meer, Geschichte & Kultur und Vulkanen begeistert uns. Die Leute sind freundlich und entspannt, was aber auch an der noch durch Corona verstärkten Nebensaison liegen mag.
Vulkane sind toll 🙂: Lavafelder aus Bimsstein, Obsidian oder Kaolin auf Lipari, Fumarolen und Krater auf Vulcano, aktive Ausbrüche auf Stromboli.
Die Äolischen Inseln (Lipari, Salina, Vulcano, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli) liegen 50 km nördlich von Sizilien und sind vulkanischen Ursprungs. Derzeit aktiv sind Stromboli und Vulcano, Lipari gilt als ruhend, der letzte Ausbruch war vor ~1300 Jahren.
Wieder eine komplett andere Landschaft: Lavafelder mit ihrer typischen Vegetation aus Gestrüpp, Birken, Nadelbäumen, Kastanien.
Sizilien ist schön und sehr unterschiedlich – nach den schroffen Marmorbergen in Castellammare, den Salinen, Stränden und Kalkstein-Hügeln in Siracusa haben wir hier Vulkanismus. Wir sind gespannt auf Lipari.
Das Gestein bestimmt das Aussehen der Häuser: Marmor (selbst als Straßenpflasterung) in Castellammare und in Palermo, weißer Kalkstein in Siracusa und jetzt schwarzer Lavastein in Zafferana. Auch die Unterkünfte sind sehr unterschiedlich: Das Stadthaus in Castellammare, die Paradies-Villa in Siracusa und jetzt ein einfaches Zimmer im B&B, aber mit tollem Garten, Pool und Aussicht auf die Straße von Messina.
Zafferana Etnea ist ein kleines Örtchen, direkt am Rand des Parco dell‘ Etna, günstig gelegen, um alle Ziele am Ätna oder der Küste gut zu erreichen. Der Ort selbst ist eher unspektakulär, mit ein paar einfachen Restaurants und Caffeterias.
Noch am Nachmittag der Ankunft fahren wir direkt die ca. 20 km hoch zur Station Etna Sud … und sind fasziniert von der Landschaft, den Serpentinen und dem gewaltigen Ausmaß des Ätna.
Fazit:
Unser erster „richtiger“ Vulkan … und wir sind beeindruckt. Man spürt die schiere Gewalt körperlich und staunt über die Massen von Lava (kilometerdick), die der Vulkan über Jahrtausende produziert hat.
Der Nationalpark Ätna ist ein Paradies für Wanderer und Fahrradfahrer. Alleine dafür kann man hier einen ganzen Urlaub verbringen.
Das Wetter im Oktober hat es gut mit uns gemeint, wir hatten Sonne und immer so um die 20° C.
Zwei Stunden fahren wir bis Enna, gottseidank haben wir uns für die Autobahn entschieden, über die engen Landsträßchen hätte es ewig gedauert. In Enna besichtigen wir das Castello di Lombardia (interessant) und spazieren anschließend die Hauptstraße Via Roma entlang. Noch 1,5 Stunden Fahrt bis Siracusa, dann kommen wir in unserem Airbnb „Villa La Latomia“ an – eine Oase mitten in der Stadt. Wir sind glücklich, die Gastgeberin Francesca ist sehr nett.
Fünf Tage bleiben wir in Siracusa, einer Großstadt mit viel Trubel, viel Verkehr und vielen Touristen (es sind Herbstferien in Deutschland). Eine gute Abwechslung zum eher ländlichen Charakter im Nordwesten.
Fazit:
Die Vielfalt gefällt uns sehr gut: die Altstadt Ortigia (Bummeln, Restaurants), Kultur (griechisch, römisch, Barock) und Natur (viele Riserva Naturali) und Ausflugsmöglichkeiten (Noto).
Leider sind viele Riserve geschlossen (Priolo, Cavegrande), nach Bränden oder Erdrutschen fehlt das Geld zur Instandsetzung.
Unser Airbnb liegt in einer netten Wohngegend mit Einkaufsmöglichkeiten, kleinen Restaurants.
Übrigens, der Verkehr in Sizilien: Geschwindigkeitsbegrenzungen sind eine unverbindliche Empfehlung – 50 km/h statt 30, 80 statt 50, 100 statt 80 usw. ist eine gute Empfehlung, um kein Verkehrshindernis zu sein. Mit der Mischung aus Rasen, kein Abstand, Überholen bei jeder Gelegenheit und gleichzeitig absoluter Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer kommen wir erstaunlich gut zurecht. Und: Fahrradfahren ist eine Freude.
Die Halbinsel Ortigia ist der Kern des antiken Siracusa, das vor 2.500 Jahren schon 1 Mio. Einwohner hatte. Bereits damals war Ortigia die Altstadt, die Bevölkerung lebte auf dem Festland in der Neapolis („Neustadt“) und in Vororten.
Heute ist Ortigia eine Mischung aus Touri-Rummel (Souvenirs, Restaurants, Kirchen und Promenaden) und kleinen, abgeschiedenen Gassen.
Eine schöne Tour ist ein Rundgang außen am Meer entlang: alte Prachthäuser, mittelalterliches Castello und moderne Promenaden. Dazu schöne Lichtstimmung in der Abendsonne.
Einen Nachmittag verbringen wir im Parco archeologico mit den Highlights Latomia del Paradiso, dem Ohr des Dionysos und der Seilergrotte, Teatro Greco, den (kümmerlichen) Resten des größten Tempels der Antike, dem Heron-Tempel (198 m x 22 m) und dem Amfiteatro Romano.
Beeindruckend und schön in seinem Zerfall … aber auch hier verkommt alles allmählich, es fehlt Geld.
Wenn wir eine Pause brauchen, oder nach getaner Arbeit, schwingen wir uns aufs Fahrrad, in die Nachbarschaft zu einem kleinen Café, nach Ortigia oder den Siracusa Bike Path über die alte Bahnstrecke am Meer entlang.
Zwei „schöne“ Erlebnisse haben wir: Eine Hundemeute (20-30 große Hunde) verfolgt uns auf einmal, Michael findet es recht gruselig, Karin entdeckt, dass Klingeln die Meute verschreckt. Dann taucht im Abendlicht der Ätna auf, 75 km Luftlinie entfernt. Eine Wucht, wie die Vulkane in Oregon und Washington.
17.10.: Riserva naturale di Vendicari
Es ist Samstag, Wochenende, also planen wir einen Tagesausflug. Weil warmes Wetter ist, geht es zur Riserva naturale di Vendicari, wo man wandern und baden kann, aber auch Lagunen mit vielen Vögeln und die Tonnara besichtigen kann.
Schock: Jede Menge Autos und Touristen, mit etwas Glück finden wir einen Parkplatz. Wochenende halt und zusätzlich viele Touristen. Aber es verteilt sich, die meisten liegen an einem der Strände.
Uns gefällt es gut: viele Vögel, eine gut erhaltene Tonnara, ein kleines Museum, schöne Felsen und Meer.
Zum Abschluss baden wir am späten Nachmittag und tollen lange im 25° warmen Meer.
Anschließend fahren wir nach Noto, parken wie immer direkt im Herzen der Sehenswürdigkeit (hier am Dom). Eine kleine Stärkung, dann spazieren wir durch das spätbarocke Städtchen, das nach dem Erdbeben 1693 auf dem Reißbrett komplett neu gebaut wurde. Karin stürzt sich auf die Andenkenstände, Michael fotografiert.
Dann hat Michael die Idee, noch nach Noto Antica zu fahren, 15 km entfernt, der Ort, der nach dem Erdbeben aufgegeben wurde. Über kleine und enge Sträußchen geht es in die Berge. Wir kommen kurz vor Sonnenaufgang an und sind die einzigen.
Tolle Abendstimmung in den überwucherten Ruinen, wo man an einigen Stellen die Pracht von früher noch erahnen kann.
Die Riserva Fiume Ciane ist der größte natürliche Standort von Papyrus in Europa . Ein Geschenk ~230 v. Chr. vom Pharao an den damaligen Herrscher von Siracusa (Heron II. … der mit dem größten Tempel der Welt, siehe oben ;). Wir fahren gemütlich ca. 30 Minuten durch den dichten Stadtverkehr mit dem Fahrrad, dann empfängt uns eine ländliche Gegend, noch fünf Minuten bis zum Eingang der Riserva. Zwei Stunden wandern wir das Flüsschen bis zur Quelle (Fonte Ciane) … ich zitiere Ovid:
Der Name Ciane stammt von der griechischen Nymphe Kyane, die nach der griechischen Mythologie versuchte, den Raub der Persephone durch den Gott Hades zu verhindern, und sich, weil ihr dies nicht gelang, aus Trauer in Wasser auflöst (Ovid, Metamorphosen 5, 409–470).
Idyllisch, der hohe Papyrus auf der einen Seite, noch höheres Schilf auf der anderen Seite. Wir sind versöhnt mit dem „chiuso“ der letzten Tage. Zum Mittagessen finden wir den kleinen Imbiss „La Greca“ in Carozziere.
Aber es kommt noch besser: Michael hat gestern in Google Maps den Zugang zur Salina di Siracusa entdeckt. Man kommt gut mit dem Fahrrad hin … bis ein Metallzaun die Weiterfahrt versperrt 😳. Nee – nicht schon wieder chiuso. Aber wir entdecken einen aufgebogene kleine Lücke … Fahrräder abschließen und an den großen Verbotsschildern vorbei durch den Zaun quetschen 😂.
Wir haben die Salinen für uns alleine, müssen einmal ohne Schuhe durch einen kleinen Abfluss zwischen Saline und Meer … und sehen Reiher, Flamingos und viele kleine Vögel. Noch einmal 1,5 Stunden stromern wir den schmalen Streifen zwischen Salinen und Meer entlang. Gegenüber in der Sonne liegen Siracusa und Ortigia.
Diese erste Station im Nordwesten von Sizilien liegt zwar außerhalb der berühmten Highlights Siziliens, ist aber landschaftlich mit seinen schroffen Bergen und dem Meer sehr schön. Landwirtschaft und alte Städtchen sorgen für eine geruhsame Atmosphäre.
Wir haben recht viel Arbeit, so dass wir – außer dem Tagesausflug nach Segesta – uns nur ein paar Nachmittage und/oder den Abend für Ausflüge frei nehmen können. Aber das ist ja das schöne an Work & Travel: Wenn man den Rechner zuklappt, ist man im Urlaub 😊.
Und wir merken schon hier, wie anderswo später auch: Fahrradfahren in Sizilien ist angenehm und sicher! Alle Autofahrer nehmen Rücksicht, bremsen, lassen einen vorbei oder vor, halten Abstand. Sehr angenehm, viel besser als in Deutschland.
Fazit:
Castellammare ist eine malerische Stadt, jetzt im Oktober entspannend ruhig und hauptsächlich von Einheimischen besucht.
Eine gute Ausgangsbasis für Ausflüge, mit dem Fahrrad (Scopello, Strände, Segesta, Zingaro) oder mit dem Auto (Capo, Erice, Palermo).
Das Wetter meint es gut mit uns, bis auf 2 Tage (an denen es aber Bindfäden regnet) haben wir Sonne und angenehme Temperaturen.
Auto, Fähre, Fahrräder, Wandern, Kayak … wir nutzen viele Verkehrsmittel ;-)
Wir hatten nur kurz überlegt, ob wir bis Sizilien mit dem Auto fahren sollen … aber 2.500 km sind uns dann doch zu viel. Wir entdecken die Nachtfähre von Genua nach Palermo (okay – es sind 20 Stunden), bis Genua sind es ~1.000 km, gut in 2 Etappen zu schaffen. Wir nehmen die Fahrräder mit, Karin gönnt sich kurz vor der Abreise ebenfalls ein E-Bike … damit sind wir für die Steigungen gut gerüstet.
Unsere Etappen:
5. – 7.10.: 2 Tage Fahrt bis Genua, 1 Tag Fähre bis Palermo
7. – 16.10.: Castellamare del Golfo, im Nordwesten: Berge, Strand, Hafen
16. – 21.10.: Siracusa, im Südosten: Griechen, Barock, Lagunen
21. – 25.10.: Zafferana Etnea: Vulkan pur
25.10. – 5.11.: Lipari, mit Abstechern nach Vulcano und Stromboli
5. – 7.11.: Rückfahrt, wieder in 3 Tagen
Unsere Unterkünfte … sind alle super, darum hier pauschal die ***** – Bewertung.
Ein gemütliches kleines Hotel, direkt im Ort, mit Parkplätzen, Restaurant und properen Zimmern.
Abendessen und Frühstück sind sehr lecker.
Die Besitzer haben das ganze Hotel liebevoll mit schöner Kunst ausgestattet.
Es gibt einige schöne Spaziergänge, die uns nach der langen Fahrt sehr gut tun.
Auf der Rückfahrt ist das Hotel schon geschlossen … aber die Besitzer hinterlegen uns den Schlüssel 😊.
==> Ein gutes Hotel für den Zwischenstopp auf der Reise nach Italien.
Doch, leider … es gibt auch einmal weniger als 5 Sterne: Nur ***
Statt der gebuchten La Suprema mit Presidential Suite (Balkon!) wurde die MV Excellent eingesetzt.
Die Famliensuite ist gut, aber eben leider ohne Balkon.
Das Schiff ist sehr abgewirtschaftet, das fiel durch die Corona-bedingte Schließung aller Geschäfte und Restaurants noch mehr auf.
==> Kein Kreuzfahrtfeeling, aber wir sind sicher und pünktlich nach Palermo gekommen.
Das kleine Ferienhaus liegt im alten Wohnviertel von Castellammare.
Man ist zu Fuß schnell am Hafen (mit dem Kastell und schönen Restaurants) oder in der Altstadt.
Mit dem Fahrrad kann man viele Ziele in der Gegend schnell erreichen: Strände, Scopello, Zingaro, Segeste.
Die Ausstattung ist sehr gut, alles sauber und in Ordnung.
In der Nähe kann man Lebensmittel einkaufen.
==> Eine gute Basis, um ein paar Tage nicht nur Urlaub und Entspannung, sondern auch etwas sizilianischen Alltag zu erleben.
Dieses kleine Juwel liegt in einem Villenviertel von Siracusa, mit dem Fahrrad ca. 10 Minuten von Ortigia entfernt.
Das Gärtnerhaus der Villa ist zum Ferienhaus umgebaut, mit eigenem Garten, Frühstücksveranda und sogar einem kleinen Aussichtsturm.
Man blickt direkt in die Latomien, die 2500 Jahre alten Kalksteinbrüche der Griechen.
Die Ausstattung ist fast luxuriös und lässt keine Wünsche offen.
Einziges kleines Manko: Zu Fuß bräuchte man ca. 20 min bis zum Hafen bzw. dem alten Zentrum Ortigia. Darum sind Fahrräder ideal.
Diese kleine Pension hat zwar nur kleine Zimmer (keine Wohnung, keine Küche), aber dafür Pool, Garten und ein super Frühstück.
Zafferana liegt ideal für Ausflüge zum Ätna, mit Auto oder Fahrrad.
Zu Fuß kann man abends in das kleine Zentrum von Zafferana gehen, wo es ein paar Restaurants gibt.
Schöne Ausblick auf das 10 km entfernte Ionische Meer.
==> Für uns eine nette Abwechslung, einmal nicht kochen zu müssen.
Die kleine, zweckmäßig eingerichtete Wohnung – okay für 2 Personen – hat eine riesengroße Terrasse mit traumhafter Aussicht auf die Bucht von Lipari-Stadt.
Die Einrichtung ist einfach, aber okay.
In Lipari-Stadt findet man alles, was das Herz begehrt: Einkaufen, Restaurants, Hafen, Kastell, Museum, Fähren.
Auf dem Rückweg erwarten uns ca. 2,5 km und 100 Höhenmeter … da sind E-Bikes schon nett.
==> Eine wunderbare Basis, um Lipari und die Liparischen Inseln zu entdecken.
Eugenio betreibt sein Kayak-Unternehmen mit Leib und Seele und kennt jeden Strand und jede Grotte der Liparischen Inseln quasi persönlich.
Er bietet Halb- und Ganztagestouren an, und auch Mehrtagestouren, sogar bis Stromboli.
Die Kayaks sind 1a, die Touren sind lehrreich, unterhaltsam und vor allem ist er ein toller Typ.
Für Abenteurer: die zum Teil super-niedrigen Vulkanhöhlen, in die man rein paddeln kann.
==> Wir verbringen einen wunderbaren Tag auf dem Wasser, insgesamt 8 Stunden.
Casa Carlotta, Stromboli
Dieses kleine B&B haben wir uns nach den Bewertungen ausgesucht, wir haben angerufen, weil es laut Google und BookingCom nicht (mehr) buchbar war.
„No problema“ … es wurde wohl extra für uns am 3.11. noch einmal aufgemacht. ;-)
Lage, Ausstattung der Zimmer, der Garten und die Aussicht auf den Stromboli sind einmalig schön.
Das Frühstück ist frisch und reichhaltig.
Alles ist (wie überall hier) zu Fuß zu erreichen. (Autos oder Busse gibt es auch nicht ;-)
==> Jederzeit wieder, eine kleine Oase für den Aufenthalt auf Stromboli.
Unsere gebucht MV La Supreme wurde wieder ersetzt … nein, nicht noch einmal ein Downgrade … wir buchen um und fahren einen Tag später.
Das Schiff ist wesentlich besser in Schuss als die MV Excellent auf der Hinfahrt: Moderner, schicker, schöne Kunst.
Die Presidential Suite ist sehr groß, mit Doppelbett, Bad/Wanne, Wohnecke und Balkon.
Weil wegen Corona alle Restaurants geschlossen sind, haben wir hier unseren Abendimbiss und das Frühstück eingenommen – in entspannter Atmosphäre.
Es lohnt sich, für diese Suite nach Sonderpreisen zu schauen,
==> Ein kleine Kreuzfahrt, wunderbar passend zum Abschluss der Reise.
La Sicilia è da tempo nella lista dei desideri di Karin, Michael è attratto dalla storia greca e dai vulcani … okay … nicht mit Google-Translate-Lorbeeren schmücken … es geht weiter auf Deutsch. 😊
Nach 2017 in Cornwall wollen wir beide noch einmal Arbeiten und Urlaub verbinden.
Diesmal bleiben wir nicht 4 Wochen an einem Ort, sondern werden mehrere Regionen Siziliens kennenlernen … soweit man das in vier Wochen schaffen kann ☺️. So buchen wir im Februar 2020 die Fährfahrten Genua-Palermo und die Airbnbs, verteilt auf den Westen (Castellammare), den Südosten (Siracusa), Ätna und zum Abschluss Lipari.
Im März kam Corona. Der Osterurlaub und die gebuchte Wohnmobiltour in Kanada fielen aus. Die Sizilientour klappte knapp: am 5.11., unserem Abreisetag von Lipari, begann der Lockdown in Italien und am 8.11., einen Tag nach unserer Rückkehr, wurde Italien zum Hochrisikogebiet und wir hätten in Quarantäne gemusst.
Fazit:
Die Kombination aus Arbeiten, Freizeit und vielen Activities hat uns wieder super gefallen … und gut, sehr gut getan. ❤️
Sizilien ist eine wunderbare Insel, mit schönen, sehr unterschiedlichen Landschaften, großartiger Kultur aus 3 Jahrtausenden, freundlichen Menschen und aktiven Vulkanen: Ätna und Stromboli kennt jeder, dazu nach Vulcano und Lipari.
Zu Corona: Wir fühlten uns jederzeit sicher – zum einen waren wir zu zweit (also sogar weniger Kontakte als zuhause), zum anderen fanden wir die Italiener sehr diszipliniert bzgl. Abstand und Masketragen. In den Restaurants haben wir immer draußen gesessen.
Die Highlights waren … alles 🙂 … siehe die Seiten dieses Berichts!
In Porthleven können wir die Seele baumen lassen.
Wie sagte Luis 2015, also er den Hafen sah: „Das ist wie nach Hause zu kommen“. Ja, das finden wir alle.
Für eine Woche fahren wir die Strecke allerdings nicht mit dem Auto, das wären jeweils 2 lange Fahrtage für die Hin- und Rückreise.
Stattdessen fliegen wir Freitagabend von Brüssel, nehmen einen Mietwagen (sind sehr sehr billig in England), kommen gegen Mitternacht in „unserem“ Holiday Inn in Taunton an und übernehmen am Samstag das Compass Cottage.
Für die Rückfahrt suchen wir uns einen netten Badeort auf dem Weg nach Bristol und fliegen am Sonntagmittag zurück.
2021 hat es leider nicht geklappt – wegen der Corona-Pandemie wurden die gebuchten Flüge nach Bristol storniert. Wir versuchen, das gebuchte Sea Cottage auf Kulanz ins Frühjahr 2022 zu schieben.
Vögel waren in den bisherigen Urlauben immer ein nettes Motiv, aber fasziniert waren wir nicht. Vielleicht ist der Grund für die Wendung unser Kajakguide Shadrack, der uns die Honeyguides erklärt, den Unterschied zwischen Greater Honeyguide und Lesser Honeyguide, die verschiedenen Bee-eater zeigt. Oder weil bei Fuji die (umgerechnet) 600 mm Brennweite nicht mehr 4,5 kg, sondern nur noch 2 kg wiegen. Oder weil wir einfach mehr Muße haben und sehen, wie putzig all diese kleinen Kerlchen sind.
Auf jeden Fall nimmt uns beide die unglaubliche Vielfalt und Schönheit der Vögel gefangen – und die Neugier, was wir denn da gesehen und fotografiert haben. Karin trennt sich in den Camps und Lodges nicht von der Fuji X-T3 mit 100-400 mm Objektiv, auf Wanderungen oder im Auto hat Michael diese Tier- und Vogel-Kombi. Fokussieren ist schwer: kleiner Fokusbereich bei hoher Brennweite, wenig Schärfentiefe, schnell bewegendes Motiv. Wir verbessern uns schrittweise, gerade am Anfang ist enorm viel Ausschuss. Bis zum Schluss bleibt BIF („Birds in Flight“) die Herausforderung und gelingt sicher nur bei den majestätischen (und langsamen) Adlern. Vor allem bei den kleinen „Flatterern“ wäre es besser gewesen, auf Dauerfeuer (8-15 Bilder pro sec) zu gehen, unser Ausschuss mit Einzelaufnahmen ist >90%.
In den Camps ziehen wir unsere Tinkers‘ Map zu Rate, mit Abbildungen von über 500 Vogelarten. Zusätzlich hilft die iPad App Sasol eBirds of Southern Africa, die noch mehr Arten und vor allem die unterschiedlichen Farbgebungen der Jungvögel bzw. Männchen und Weibchen enthält. Am Ende sind es 130 verschiedene Vogelarten, davon 84 mit Foto. Eine gute Ausbeute finden wir, vor allem weil es in der Trockenzeit nur ca. 200 Arten hier gibt.
Wir lernen, wie fantasievoll Vögel heißen: Eagle, Duck, Owl, Heron usw. kennt man aus dem Schulenglisch. Coucal, Pratincole, Kingfisher, Chat, Babbler, Barbet – okay, das sind auch englische Übersetzungen, nur nicht so bekannt bei Non-Birdern. Aber Bulbul, Brubru, Boubou, Crombec, Hoopoe, Tchagra … faszinierend würde Spock sagen.
Und das sind ja nur die Nachnamen – die Vornamen sind ein eigenes Universum: einfache wie African, Black, White … dann beschreibende wie Dark-capped, Red-eyed, Yellow-billed, Black-throated … alleine hiervon gibt es hunderte Kombinationen … manchmal verewigen sich Forscher wie Hartlaub, Burchell, Bennet … und in ganz kniffligen Fällen wird es dann doch recht unpräzise mit lesser-striped und greater-striped, Little oder Great oder die Steigerung Goliath. Man merkt, hier war British Spleen am Werk. ☺️
Und wenn alles nichts hilft – dann war es eben eine Too-fast-flying Swallow. 😂
Raubvögel:
Im und am Wasser:
In Wald und Busch:
Birds in Flight und ein paar Raritäten:
So … geschafft … alle 84 Vogelarten sind untergebracht plus ein paar best-of. 😊