Seit dem ersten Abendworkshop (Köln bei Nacht, 2012) hat es mich gepackt, mich für eine bestimmte Zeit zu 100% auf eine Sache zu konzentrieren:
Ich lasse mich voll und ganz auf eine Location ein.
Motiv & Technik müssen eins werden: Was ist geeignet, womit bringt man die Stimmung zu Geltung?
Die Qual der Wahl oder auch umgekehrt „Mir sagt der Ort aber gar nichts“: Ich bin gleichzeitig aktiv und fremdbestimmt.
Manchmal springen die Ideen auf mich zu, manchmal brauche ich eine Stunde, ehe die erste vage Idee kommt.
Und nicht zuletzt: Der Austausch mit Gleichgesinnten ist spannend. (Oder, wie Freunde und Verwandte sagen: „mit genauso Verrückten“).
So stöbere ich immer wieder, welche Workshops es gibt, bevorzugt als Kurzreise oder auch am Urlaubsort.
Auch dieses Jahr stand mir der Sinn nach einer Woche Fotografieren-pur. Die Kurse bei PhotoTours4U waren entweder schon ausgebucht oder mir nicht genug Abenteuer … Serdar empfahl mir daraufhin Tom Mackie, einen Fotografen, den er vor Jahren in Neuengland kennengelernt hatte. Ich buchte kurzentschlossen den Workshop auf Lewis&Harris.
Lewis and Harris ist die größte Insel der äußeren Hebriden, ganz oben im Nordwesten, ca. 80 km x 30 km groß. Nur 20.000 Menschen leben hier – und das auch nur im Sommer: Von Mitte September bis Mitte Mai wird es schlagartig leer, nur ca. 4.000 Leute überwintern in Regen, Kälte und Sturm.
Der nördliche Teil der Insel heißt Lewis, ist hauptsächlich eine flache Ebene mit vielen Seen und Steilküste … und besteht fast vollständig aus Torf („peat“) … besonders gut, wenn man wie ich nur Schuhe mit Belüftung dabei hat. Der Inselteil ist windumtost mit viel Regen und Stürmen. (Es hat Jahre gegeben ohne einen einzigen Sonnentag). Auch wir hatten ca. 50% unserer Zeit Starkregen und Wind/Sturm.
Der südliche Teil – Harris – war früher nur per Schiff erreichbar, erst seit den 50er Jahren gibt es eine Straße. Harris ist gebirgig und äußerst heterogen: auf der Westseite findet man Sandstrände, die fast karibisch anmuten, auf der Ostseite ist es kahl, schroff und karg.
Fazit: Landschaft und Wetter sind faszinierend, die Menschen sehr nett und interessant. Gelernt habe ich, wie man sich schnell und selbständig in eine Location einfindet. Dazu gab es viel Bildkritik und Lightroom-Tipps in den Regenstunden.
„We will meet around 1pm at Stornaway airport“ heißt es in den Workshop-Unterlagen. Wie kommt man also vom Rheinland nach Stornoway … und wo/was ist Stornaway?
Also : Stornoway ist die Hauptstadt von Lewis&Harris, 8000 Einwohner, ein großer Hafen und ein Flugplatz.
Okay: Der Flugplatz ist sogar noch kleiner als Aachen-Merzbrück … im Sommer gibt es 3 Flüge mittags und 2 abends, von/nach Edinburgh, Glasgow und Inverness … im Winter (also Mitte September bis Mitte Mai) nur noch je ein Flug mittags und abends ;)
Und: Die Flugzeiten und Umsteigezeiten erfordern, dass man von Deutschland aus entweder in Glasgow/Edinburgh oder in London übernachten muss.
Ich entscheide mich für Direktflüge von Düsseldorf mit Eurowings und buche jeweils am Folge- bzw. Vortag den Flug nach Stornoway mit Flybe. Das Ganze ist recht erschwinglich, pro Flug 80-100€ plus die Übernachtung, auch je 80€. Auf dem Hinweg lege ich einen Ausflugstag in Edinburgh ein, auf dem Rückflug eine Übernachtung in einem Flughafenhotel in Glasgow.
10.9. Anreise über Edinburgh
Bummel durch Edinburgh
Bummel durch Edinburgh
Bummel durch Edinburgh
Bummel durch Edinburgh
Wanderung zum Arthur's Seat
Wanderung zum Arthur's Seat
Wanderung zum Arthur's Seat
Wanderung zum Arthur's Seat
Dank langer Warteschlangen und mehrerer Verspätungen lande ich gegen 15:00 Uhr in Edinburgh. Mit dem Bus geht es nach Downtown, wo ich ein zentrales Hotel gebucht habe. 9 Stunden war ich unterwegs :-(
Frisch geduscht und ein bisschen erholt bummele ich bei tollem Sonnenwetter durch die Innenstadt. Viele schöne Fotomotive.
Zum Sonnenuntergang wandere ich auf den Hausberg von Edinburgh, den Arthur’s Seat, ein 251m hoher Vulkankegel. Dank des klaren Wetters hat man eine tolle Weitsicht (bis zur Nordsee, man sieht bis zum Bass Rock), der Sonnenuntergang ist wunderschön.
Um 21:30 Uhr bin ich erschossen wieder im Hotel.
11.9. Ankunft auf Lewis. Sturm
Noch ein langer Reisetag. Um 8:30 Uhr fahre ich nach mittelmäßigem Frühstück zum Flughafen, Check-in geht schnell, 2 Stunden Lounge, lauter und unruhiger Flug in einem kleinen Propellerflugzeug, aber tolle Sicht auf Flüsse, Seen und Meer.
In Stornaway treffen nach und nach die anderen Teilnehmer ein. Nur die 3 Londoner haben eine relativ kurze Anreise, die anderen reisen aus Grenoble, Italien und … Australien an. Als erstes wird natürlich ausgetauscht, welches Equipment zum Einsatz kommt: 2x Pentax, 1x Nikon, 1x Sony, 1x Canon und 1x Fuji. Und ich mit meiner Alt-Canon und Neu-Fuji (siehe Fuji X-T2) verstärke zwei Lager ;-)
Ab 14:00 Uhr regnet es in Strömen, gegen Nachmittag kommt Sturm auf, an der Westküste ist abends mehr als 100 km/h Wind.
Unser B&B Baile-na-Cille liegt ganz im Westen, einsam an einer sehr schönen Bucht. Ein uraltes Haus mit einfachen Zimmern (Etagenbad) und urgemütlichen Ess- und Wohnzimmern. Das Essen ist suuuperlecker, laut einem Kommentar bei TripAdvisor ist unser Gastgeber Richard ein Londoner Sternekoch, der sich hier zur Ruhe gesetzt hat. Am ersten Abend lernen wir Richards trockenen Humor kennen und die Wahrheit: „Not really, I was 13 years the butler of a famous London chief – but why should I correct TripAdvisor, it’s good marketing!“
Abends sind alle k.o., Tom zeigt ein paar Bilder der Locations, wie sie bei Sonne aussehen. Morgen werden wir versuchen, bei dem Regen bzw. Sturm Bilder zu machen. Ach ja – Handynetz oder WiFi gibt es an der Westküste von Lewis nicht.
12.9. Dauerregen, Steinkreise und Wikingerhäuser
Das Frühstück ist sehr gut, nach 3 Tagen probiere ich sogar Porridge (und die Abendessen sind ein Gedicht :-). Bis 12:00 Uhr ist Dauerregen, wir verbringen den Vormittag mit Bilder zeigen: Tom zeigt uns wieder, wie es bei schönen Wetter aussieht, und wir legen die erste von vielen Bildkritik-Sessions ein.
Dann geht es – noch in starkem Regen – zu den Steinkreisen von Callanish. Dort gibt es drei große Steinkreise – einer ist fast so groß wie Stonehenge. Mittagessen gibt’s im Cafe des Museums.
Ganz interessant sind die Black Houses, ein Freilichtmuseum mit restaurierten Häusern, in denen man seit den Wikingern bis 1970 gewohnt hat: ohne Fenster, geheizt mit Torf (sehr nasser, den es hier überall gibt), links das einziger Zimmer, rechts das Vieh.
Zum Wetter: seit 16:00 Uhr wird nicht mehr geschossen – äh, geregnet :-).
Nach dem Abendessen klart es auf und wir erleben einen tollen Sonnenuntergang in unserer Bucht Uig Bay. (Mir fällt gerade auf, dass Bay ja Bucht heißt, und Uig heißt auch Bucht … also steht da Bucht Bucht Bucht ;-)
13.9. Callanish und Mangersta Stacks
Um 7:00 Uhr laufe ich eine Stunde, es ist eine tolle Luft, mild und schon sonnig.
Nach dem Frühstück geht es zur Mangersta-Bucht, ca. 15 min vom Hotel entfernt. Mir gelingen ganz nette Fotos von Strand und Brandung, aber ich finde mich nicht rein in das Motiv.
Um 11:03 Uhr ist ein denkwürdiger Moment: das letzte Bild mit der Canon 5D Mark III. Vorausgegangen war die unbefangene Frage des anderen Fuji-Fotografen, warum ich denn weiter die Canon nehme, wenn ich von der Fuji überzeugt sei. Und mir schoss die Antwort auch sofort durch den Kopf: reine Gewohnheit, sonst nichts. Ich packte die Canon weg, holte die Fuji raus (die ich schon beim Spaziergang durch Edinburgh benutzt hatte) und war sofort begeistert von der intuitiven Bedienung.
Nachmittags geht es noch einmal zu den Callanish Steinen, diesmal in der Sonne mit schönen Wolken. Es sind nur wenige Menschen dort, es gelingen ein paar schöne Langzeitbelichtungen.
Abends fahren wir wieder zur Mangersta-Bucht, diesmal mit Ausblick auf die „Stacks“. Schöne Bilder in der Abendsonne.
Der Tag klingt gemütlich aus, mit Lightroom-Lektionen, quatschen und Rotwein.
14.9. Der Norden von Lewis
Es ist wieder Regen vorher gesagt: ab 14:00 Uhr bis morgen Abend. Übermorgen soll es wieder freundlich sein.
Wir fahren also direkt nach dem Frühstück los, heute geht es zum Leuchtturm von Lewis, dem Butt of Lewis ganz im Norden. 2x 1 Stunde Fahrt, unterwegs sehen wir Highland-Rinder, große Bussarde, alte Häuser und auf der Rückfahrt auch eines der wenigen Cafés hier auf Lewis. Diese Cafés sind die einzige Möglichkeit, etwas zu essen. Einfach, aber frisch gemacht, immer lecker.
Der Leuchtturm und die Steilküste sind schön, aber das Licht ist schlecht: sehr bedeckt, diesig und extrem viel Wind.
Gegen 13:00 Uhr fängt es an zu regnen, leider so stark, dass wir zurück fahren, gegen 16:00 Uhr sind wir wieder im B&B.
Nachmittag und Abend vergehen damit, dass wir uns gegenseitig Bilder zeigen und untereinander Lightroom-, Photoshop- und NIK-Tipps austauschen. Trotz wenig Fotografieren ein interessanter Tag.
15.9. Wir üben „Bilder im Regen“ ;-)
1 Stunde laufe ich vor dem Frühstück, in wunderbar frischer und milder Luft.
Bis ca. 14:00 Uhr sind wir heute unterwegs, ab 11:00 Uhr nieselt es, später immer mehr. Mir gelingen nur mittelmäßige Bilder vom Strand bei Ebbe, aber schöne Bilder von einem Schiffswrack und später von einer rostigen Maschine in einem Steinbruch. „Bilder im Regen“ klappt gut – wir sind bis auf die Haut nass, die Kameras haben alle gut durchgehalten.
Der Nachmittag vergeht mit Lightroom-Lektionen und – sehr guter – gegenseitiger Kritik an unseren Bildern. Der Abend wird lustig, auch wegen der Vorfreude auf den morgigen Sonnenaufgang: laut Wetterbericht soll es aufklaren.
16.9. „Unser“ Druide und Fahrt nach Harris
Um 6:00 Uhr geht es zum Sonnenaufgang nach Callanish. Eine zweite Gruppe (Workshop aus USA) ist auch da und einige weitere Leute. Wir sind ca. 30 Fotografen und sprechen uns kollegial im Dunkeln ab, wer wo sein Stativ aufbaut, damit keiner im Bild eines anderen ist. Auf einmal kommen zwei Männer, gehen mitten in die Steinkreise, eine große Kiste dabei …was ist das denn?
Ein Schamane mit Diener, die eine Zeremonie machen wollen. Ausgerechnet heute ist Sonnenwende! Wir haben keine Chance – sie weichen nicht. Bei guter Stimmung (die Engländer mit ihrer Höflichkeit und Gelassenheit sind in solchen Situationen sehr hilfreich ;-) beschließen wir, den Schamanen später per Photoshop zu entfernen. So kommt jeder von uns zu 2-3 Stunden Übung mit dem Reparaturpinsel ;-)
(Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, woher die beiden wissen, was damals vor 4000 Jahren für eine Zeremonie gemacht wurde.)
The Temple Cafe, Northton
The Temple Cafe, Northton
Gegen 8:00 Uhr geht es zurück zum Frühstück. Schnell packen und es geht auf die 1,5 Stunden Fahrt nach Harris, ins Harris Hotel im Hauptort Tarbert. Harris ist eine komplett andere Landschaft, viel rauher und viele Sandstrände. Wir fahren nachmittags der Reihe nach verschiedene Locations an der Westküste an:
Ein schnelles Abendessen im Hotel, danach wieder nach Süden, Sonnenuntergang am Strand von Horgabost.
Auf dem Rückweg, gegen Mitternacht, haben wir einen Glückstreffer: Vollmond, klarer Himmel und Springtide – in der Bucht von Seilebost sind die Salzmarsche überflutet und schimmern silbern im Mondlicht. Uns gelingen tolle Bilder :-)
17.9. Die Golden Route von Harris
Ein spätes Frühstück, dann geht es auf die Golden Route of Harris: Tarbert – Luskentyre – Horgabost – Northton – Rodel – zurück über die winzige und kurvige Straße an der Ostküste.
Wir gönnen uns ein langes, interessantes Tide Pooling bei Horgabost (Tom’s Anweisung lautet: Jeder sucht sich Details, heute Abend zeigt ihr mir eure interessantesten Grafiken!), an der Ostküste locken immer wieder kleine Zwischenstops:
Der letzte Abend klingt mit einer Fortbildung über Whiskey aus – ich mag am liebsten „light/smokey“,die Whiskeyprobe ergab als eindeutigen Favoriten den Ardbeg 12 ;-).
18./19.9. Rückflug über Glasgow
Der Abschied von Lewis&Harris ist zünftig – es regnet in Strömen. Wir bleiben bis 12:00 Uhr im Hotel, fahren dann die ca. 1,5 Stunden nach Stornaway.
Im einzigen Pub, der sonntags geöffnet hat, essen wir zu Mittag. Dann klart es auf und wir unternehmen einen langer Spaziergang durch den Park von Lew Castle. Das schöne Anwesen wurde vor 170 Jahren von einem Lord erbaut, der gerade die ganze Insel gekauft hatte und hier wohnen wollte. Dann war es ihm aber zu kalt und nass, er verkaufte die Insel an den nächsten Lord, dem es auch zu kalt und nass war und der schenkte dann Gebäude und Garten der Allgemeinheit. Heute ist hier ein Park und ein Museum.
Die Rückreise war problem- und ereignislos: abends der kurze Flug nach Glasgow, am nächsten Morgen dann weiter nach Düsseldorf.
Dieser Workshop unterscheidet sich sehr von den bisherigen (die alle mit PhotoTours4U stattfanden):
Statt ausführlich eine Location (pro Tag) kennenzulernen und dort intensiv in allen Feinheiten betreut zu werden …
… sind wir jetzt vergleichsweise kurz an einem Ort und werden dort ins kalte Wasser geworfen.
„So, guys, this is Luskentyre Beach, we have the grass, the beach, the tidal creeks … go, find your motif … we meet in 90 minutes again her at the van.“
Zu Beginn fällt gerade mir das sehr schwer, weil ich manchmal Stunden brauche, um mich mit einer Location anfreunden. Zum Glück ließ Tom sich darauf ein, die Zeit pro Location zu verlängern, zunehmend gelingt es mir besser … ich bin auch lernfähig ;-) … aber zu manchen Locations finde ich keinen Zugang.
Eingeprägt hat sich, dass Beharrlichkeit ein wichtiges Element ist, siehe die folgenden Bilder in der Uig Bay:
Schöne Bucht, Wolken, Wasser, Licht … begeisternd. Stativ in den Sand, Weitwinkel, 0.8 sec … nicht so der Burner.
Ein Stück weiter, die Abendsonne scheint auf eine Felswand … ein bisschen mit den Zeiten probiert … 30 sec sieht gut aus … „okayish“, wie Tom später sagte.
Die Gegenrichtung, eine Brücke … interessant, Kamera gaaanz niedrig gesetzt, Gegenlicht … das sieht sehr schön aus.
Ah, wenn die Sonne noch etwas niedriger ist, wie sieht denn Langzeitbelichtung aus … 30 sec ist optimal … zehn Versuche später ist die Lichtstimmung ideal: mein Topbild :-)
langweilig: Strand, Wasser, Wolken
nett: Sonnen-beschienene Felsen
gut: Die Brücke im Gegenlicht
super: Langzeit, Sonnenlicht „umrahmt“
Dafür wird äußerst viel Wert auf Bildbesprechungen gelegt. Immer wieder die gleichen bohrenden Fragen:
Was möchtest du zeigen, aussagen, ausdrücken? Gibt es eine, mehrere oder gar keine „Message“?
Wird der Blick auf die Aussage/Stimmung/Message gelenkt? Was lenkt ab? Welcher Bildausschnitt wäre besser?
Schärfe, Farben, Kontrast, Langzeitbelichtung: Was könnte besser sein? Achtet auch auf Details!
Wirkt das Bild besser mit einer anderen Farbstimmung? Oder in Schwarzweiß?
Konkret gibt Tom uns folgende Tipps mit:
Entscheide dich für „the leitmotif“. Lenke den Betrachterblick dahin, z.B. S-Kurve, Diagonale, goldener Schnitt.
Investiere Zeit in den besten Bildausschnitt: Ablenkungen, Bild-Balance und -Aufteilung, nur eine Message.
ETTR. Variere die Belichtungszeiten von Einfrieren bis Langzeit.
Investiere in Nachbearbeitung: Sorgfalt, Ausschnitt, Lichter/Schatten, Weißabgleich, Schärfen.
Mache einen Versuch, das Bild in schwarzweiß zu entwickeln.
Hier einige Beispiele:
1/20 sec
160 sec
Bild 1: „We can see that you seriously tried to make the foreground boulder working“. But „it’s distracting and forcing to include the ugly dark clouds“.
Bild 2: Der waagerechte Beschnitt lässt den Blick durch’s Bild wandern, auf die markanten Felsen im Hintergrund.
Farbe vs. Schwarzweiß:
Bildeindruck, Kontrast und Details unterscheiden sich deutlich.
1/20 sec vs. 160 sec:
Das Wasser wird glatt,
Wolken verschwinden.
Wer mag, kann einen Blick in das Fotobuch werfen (Achtung: 13,6 MB). Es ist frappierend, wie unterschiedlich die gleichen Motive von den Teilnehmern interpretiert werden.
… besteht aus vier Engländern (von denen einer aber seit Jahrzehnten in Frankreich lebt), einem Schotten (der als Kind nach Australien auswanderte), mir (dem Deutschen) und Tom (Amerikaner aus dem mittleren Westen, aber seit Jahrzehnten in England). Also 6x British Correctness vs. 1x German Directness ;-).
Das Eis taut aber bald auf, wir ticken alle recht ähnlich und spätestens, als am zweiten Abend auf Wunsch der Londoner jeder einen typischen, politisch inkorrekten Witz erzählen muss, ist das Eis gebrochen. (Kleine Kostprobe: Why has Obama two left hands?)
… und beim zweiten Rotweinabend erklärt man mir dann, what British say, what British mean, what Germans understand. Oops.
Die Hotels …
Für die ersten 5 Tage ist das Baile-na-Cille unser Heim. Wir haben dieses kleine Bed&Breakfast (bis auf einen Tag) für uns alleine. Das Essen ist ein Gedicht :-)
Es liegt einsam im Westen von Lewis, an der Uig Bay. Das ist die Bucht, wo 1831 die berühmten Lewis Chessmen gefunden wurden. Ansonsten gibt es hier noch ein paar verstreut liegende Häuser und ein Tankstelle mit kleinem Shop.
Die beiden Nächte auf Harris verbringen wir im Harris Hotel im Hauptort Tarbert. Ein ziemlich großes Hotel, das vor 100 Jahren eine Luxusherberge war. Heute atmet es einen altenglischen Charme, das Essen ist sehr gut und frisch, die Bar exzellent.
Tarbert liegt an der engsten Stelle der Doppelinsel, es sind nur 400 m von der Ost- zur Westküste. Einkaufen, Souvenirs, Fähre, das Harris Tweed-Museum ist allerdings eher ein Shop.
Erlebnisse …
Auf Lewis and Harris leben in den Sommermonaten ca. 20.000 Einwohner, von Mitte September bis Mitte Mai sind es nur noch ca. 4.000. Der Hauptort Stornoway hat bis zu 12.000 Einwohner und als einziger Ort eine nennenswerte Infrastruktur. Insbesondere das einzige Restaurant, das sonntags geöffnet ist. Denn Sonntag ist Feiertag, da sind alle Geschäfte, Tankstellen, Kneipen, Museen, eben alles, geschlossen.
Das gilt nicht für das Mobilfunknetz – das ist nämlich die ganze Woche nicht vorhanden. Außerhalb von Stornaway und Tarbert (dem Hauptort von Harris) hat man selten Empfang, und wenn, dann auf einem Hügel.
Das Wetter ist … sagen wir mal „nordisch“: viel frische Luft (Wind, Sturm), viel Regen, dafür aber dann auch wunderbar klare Luft und tolles Licht, sobald die Sonne durch die Wolken lugt. Der Boden besteht fast überall aus Torf („peat“), man braucht wasserdichte Schuhe mit hohem Schaft.
Die Menschen sind extrem freundlich. Das merkt man besonders in den Museen und Schulen. Diese sind nämlich die (oft einzigen) Anlaufstellen für eine Mittagsmahlzeit: Jedes Museum und viele Schulen haben ein Café, wo leckeres, selbst gemachtes Essen (Kuchen, Eintopf, Brote) verkauft werden.
Unsere Gedanken und Erlebnisse rund um’s Elektroauto sind hier umgekehrt chronologisch in loser Zeitfolge erzählt. Wer alles lesen möchte, fängt am besten von hinten an.
16.11.2023: 7-Jahres-Inspektion … die erste Verschleißreparatur
TüV und Inspektion kosten etwas ca. 250 € … hinten sind Bremsscheiben und Beläge zu erneuern, satte 600 €.
26.11.2021: 5-Jahres-Inspektion … der Unterhalt ist konkurrenzlos günstig
Bezahlt habe ich 99,90 € für die Inspektion und 99,90 € für den TüV.
25.5.2020: Der Bundesgerichtshof …
… urteilt letztinstanzlich gegen VW. Ich zitiere mit innerer Genugtuung aus der offiziellen Pressemitteilung des BGH (Aktenzeichen: VI ZR 252/19):
die Beklagte (haftet) aus vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung gemäß §§ 826, 31 BGB
bewusste und gewollte Täuschung des KBA
… Fahrzeuge … , deren Motorsteuerungssoftware bewusst und gewollt so programmiert war, dass die gesetzlichen Abgasgrenzwerte mittels einer unzulässigen Abschalteinrichtung nur auf dem Prüfstand eingehalten wurden
Ein solches Verhalten ist … besonders verwerflich
einer arglistigen Täuschung gleichstehendes sittenwidrige Verhalten der Beklagten
Ob ich nach diesem Urteil die Verantwortlichen bei VW, SEAT etc. ungestraft als Lügner und Betrüger bezeichnen darf, entzieht sich meiner Kenntnis. Darum bliebe ich zur Sicherheit bei der Formulierung: offensichtliche Betrüger und Lügner.
Mit Spannung sehe ich dem Verhandlungsergebnis von my-right entgegen …
28.11.2019: TÜV, 3-Jahresinspektion
Tja – diesmal richtig teuer, nach 3 Jahren werden Unterbodenschutz, Innenraumluftfilter und der TÜV fällig … 253,41 € ☺️.
Okay – beim Fabia, unserem Benziner, werden im TÜV-Jahr um die 700€ fällig … ich beschwere mich also nicht!
31.10.2019: Die 12V-Batterie gibt den Geist auf
Zum 3. Mal in diesem Jahr: Kein Bild kein Ton, der Wagen lässt sich weder aufschließen noch (nach der manuellen Notentriegelung) irgendwie aktivieren. Aber ich kenne das ja schon – die 12V-Batterie ist tot (bzw. hat den Tiefentladeschutz aktiviert und sich abgeschaltet), ADAC rufen, Startkabel, alles geht wieder. Aber diesmal meint der ADAC-Techniker, dass die 12V-Batterie nach dem dritten Tiefentladen hinüber ist.
Der Hintergrund und die Ursache: Die Heizung des E-Autos ist ein großer, sehr großer Fön, bis zu 6000 Wh Leistung zieht der. Und dieser Verbraucher hängt an der 12V-Batterie und nicht am großen Akku. Das bedeutet in der kalten Jahreszeit, dass die 12V-Batterie unzulässig hoch belastet wird … und leidet, altert und schnell kaputt geht. Der TÜV-Techniker kennt das, passiert bei älteren KIA, BMW-i3 und einigen anderen in der kalten Jahreszeit dauernd. Alle heutigen Modelle speisen die Heizung über den Fahrakku.
Nach zwei Briefwechseln hat dann auch KIA eingesehen, dass dies ein Konstruktionsfehler gemäß ProdHaftG ist … die 160€-Rechnung für eine neue Batterie wurde storniert.
… early Technology Adopter …
5.1.2019: Zwei Zahlenbeispiele …
… welche die ganze Misere der deutschen Kraftfahrzeug-Industrie zeigen:
Aachen hat 2016 14 Elektrobusse bestellt, bei einem deutschen Lieferanten aus Salzgitter – einer wurde bisher geliefert. (Und der steht i.W. in der Werkstatt – aber das liest man eher nicht in der Zeitung.)
Gleichzeitig fahren in China bereits ca. 400.000 E-Busse. 99% aller E-Busse fahren übrigens in China (Bloomberg, Stand Mai 2018). .
Mitte 2018 konnte man die folgenden E-Roller von europäischen Herstellern kaufen: … keine …
In China wurden 2016 ingesamt 20 Millionen Roller verkauft … 98% davon E-Roller !
Auf der Motorradmesse in Köln war der mit Abstand größte Aussteller: NIU.
Ist der Zug vielleicht schon abgefahren für die deutschen Automobil-Hersteller, die ihre ganze Energie darauf verwenden, die heutigen Cash Cows (Diesel, SUV, Verbrenner) möglichst lange am Leben zu halten?
Ich erinnere mich noch gut an die deutschen Röhrenfernseher („LCD wird sich nie durchsetzen, nichts geht über eine vom Spezialisten justierte Bildröhre“) und die konkurrenzlos guten deutschen Kameras („Der Digitalkram aus Asien wird niemals an unsere Bildqualität herankommen“).
Und ja, die heutigen E-Fahrzeuge sind nicht perfekt, sogar weit weg davon. Ebenso wie die Infrastruktur zum Laden. Aber das war in den ersten Jahren bei LCD-Fernsehern und Digitalkameras auch der Fall. Wie sagt Alain Veuve: Sobald eine radikale Innovation den Marktanteil von 1% überschritten hat, wird der Wandel unaufhaltsam und schnell. Und 2018 ist der E-Auto-Anteil an den Neuzulassungen in Deutschland erstmals >1% …
4.1.2019: Zwei neue Familienmitglieder ;-)
Okay – es ist schon etwas länger her. Seit Juli hat Luis einen Elektroroller, seit September Michael ein E-Bike. Die Vorzüge von leise, sauber, kraftvoll und bequem gelten halt auch für Zweiräder.
Die Auswahl des Elektrorollers war gleichzeitig einfach (bis Ende 2018 gab es schlicht nur chinesische Hersteller, die europäischen Hersteller wie Vespa, BMW etc. glänzen mit Marketing-Ankündigungen ohne Preis und Liefertermin) und schwierig (die Auswahl ist riesig, es gibt Dutzende von Chinaimporten). Luis hat sich für den NIU N1S entschieden, zum einen wegen der guten Testberichte, zum anderen wegen der Ausstattung (starker Boschmotor, 150 kg Tragkraft für 2 Personen, App, Stauraum). Und schließlich wird NIU über Händler vertrieben.
Luis ist sehr zufrieden – einzig der bei Lieferung bereits defekte Akku war ärgerlich, denn der Austausch dauerte fast 4 Wochen.
Ansonsten ist es eine Freude, diesen leisen und spurtstarken Flitzer zu fahren :-). .
Mit Ü60 ist ein E-Bike für Michael von den Kids als „okay“ genehmigt worden ;-).
Die Auswahl fiel nach vielen Testberichten und ausführlichen Probefahrten auf das KTM Power Sport 10 CXS5.
Es ist das beste Fahrrad, was ich je hatte: stabil, bequem und natürlich schnell. Zum ersten Mal in meinem Leben macht mir Fahrradfahren Spaß (ich bin mehr der Läufer), ich fahre jetzt sogar im Winter regelmäßig. Einzig ein ärgerlicher Defekt ist sehr störend: Wenn Karin bei Ausfahrten ihr Rennrad nimmt, schaltet das blöde E-Bike bei >26 km/h immer ab und ich komme am Berg nicht mehr mit … :-(
2.12.2018: Lade-Abenteuer (oder: -Ärger)
Rasthof Aggertal Nord
Freischalten wird verweigert
nach 30 min geht's
Der Benziner ist in der Werkstatt … also muss auch Karin ihre Feuertaufe mit dem KIA auf Langstrecke bestehen.
Fazit vorab: Sie schafft es :-)
Rasthof Aggertal-Süd, die Ladesäule wird von Allego betrieben, wie kommen wir nur auf die Idee, dass die eCharge-App von innogy funktionieren könnte. Aber newmotion (jetzt Shell) hat ja mit fast allen Betreibern ein Roaming-Abkommen. Tja – aber das System wehrt sich: „keine Server-Verbindung“.
Also auf nach Aggertal-Nord, sind ja nur 20 km Umweg. Hier gibt es eine Server-Verbindung, und newmotion funktioniert tatsächlich. (Es ist ja auch echt zu viel verlangt, wenn man bei Edeka mit der gleichen Kreditkarte wie bei Kaisers bezahlen wollte. Ich wundere mich, dass die Ladesäulenbetreiber keine eigene Währung einführen – dass in Euro abgerechnet wird, ist echt erstaunlich!)
Auf dem Rückweg noch schnell eine Schnellladung für die restlichen 100 km bis Aachen in Aggertal-Nord, hat sich ja bewährt auf dem Hinweg. Server-Verbindung ist da, und der Roamingvertrag von newmotion ist erstaunlicherweise immer noch gültig.
Kurz vor Aachen, noch 19 km Restreichweite, Karin beschließt, zur Sicherheit noch einen kleinen Ladeschluck in Aachener Land Nord zu nehmen. Eine innogy-Säule, eCharge müsste also gehen.
Aber … der Bedienungsscreen zeigt einen so schnell durchlaufenden Text, dass man mit Lesen nicht mitkommt … okay, da steht „alles ganz einfach, folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm“ … welchen Anweisungen? … ah, da steht „QR Code scannen“ (so was hatte Michael auch erklärt ;-) … zum Scannen ist es zu dunkel (warum soll man auch eine Beleuchtung neben die Ladesäule stellen?) … kein Problem, das iPhone hat ja eine Taschenlampe … arggg, die App schaltet die Taschenlampe aus, sobald man scannen will … okay, dann wird eben die Ladesäulennummer in die App eingegeben … „Nummer unbekannt“ meldet eCharge … ein letzter Versuch, Taschenlampe an der Tankstelle ausleihen und noch mal Scannen … Victory, Ladesäule erkannt, Ladevorgang kann gestartet werden. Aber warum ist die Nummer laut QR-Code eine andere als die aufgedruckte Nummer?
Wir werden den Eindruck nicht los, dass „man“ (Regierung, Verwaltung, Konzerne, …) die Elektromobilität gar nicht wollen. Oder kann sich jemand vorstellen, dass VW sich mit Shell einigen dürfte, die Einfüll- und Tankstutzen dreieckig zu machen und nur mit Shell/VW-Kundenkarte das Tanken zu erlauben?
Oder wie ich letztens in einem Forum las: RWE&Co kommen aus der Braunkohleindustrie – da ist das wichtigste User-Interface der Hammer – und Technologiedurchbrüche wie Server, GUI, Kreditkarten sind noch weitgehend unbekannt.
30.11.2018: 2-Jahres-Inspektion
Fast ein Jahr ohne besondere Vorkommnisse, keine Pannen, kein neuer OBC ;-)
Die Inspektion kostet diesmal 234€ – es sind Luftfilter- und Bremsflüssigkeitswechsel erforderlich, ein kleiner Lackschaden wird ausgebessert.
30.12.2017: Ausflug ins Bergische
Mittlerweile nutzen wir den KIA auch ohne Scheu, wenn wir längere Strecken als die Reichweite haben. Der E-Routenplaner beim GoingElectric ist sehr bequem und verlässlich … und mittlerweile gibt es auch in Deutschland an fast jeder Autobahnraststätte Schnelllader.
Die 150 km bis nach Wiehl wären im Sommer problemlos in einem Rutsch zu schaffen … im Winter muss man zwischendurch einmal für 10-15 min eine Kaffeepause einlegen ;-).
16.11.2017: Die Jahresinspektion :-)
Bei km 10.200 kommt die Jahresinspektion und kostet … … … saaagenhafte … … … 63,65€ 😂
Ich frage den Meister, wie man denn davon leben könne: „Wir nehmen doch schon den doppelten Stundensatz wie bei den Verbrennern …“ (Der Strukturwandel in der Automobilindustrie wird dem der Kohle- und Stahlindustrie in nichts nachstehen!).
Als Ergänzung gibt es einen Service-Alert (so heißt das bei KIA): Der OBC wird noch einmal getauscht. Oh nein, denke ich, warum? Der jetzige tut es doch seit 7 Monaten problemlos. Egal, wat mutt, dat mutt … am 6.12.2017 wird der vierte OBC innerhalb von 12 Monaten eingebaut. Mal schauen, wie lange der drin bleibt …
Dafür kostet der Austausch des rechten Scheinwerfers (Steinschlag) den Wucherpreis von 1044€. Grrr …
29.10.2017: Ausflug ans Meer, nach Katwijk aan Zee
Laden unterwegs
Laden unterwegs
Laden unterwegs
Laden unterwegs
unterwegs
Der „kleine Luis“ ist mittlerweile 18 Jahre alt, 1,86 m groß … und hat einen Führerschein ;-). Wie ich liebt er das Elektroauto, ist aber auch ein Tesla-Fan (siehe unten). Hier sein Erlebnisbericht – ein Tagesausflug nach Katwijk.
Fahrtbeginn Sonntag, 29.10.17 um 7:30. „100,5 – das Hitradio“ läuft. Erste Etappe nach Eindhoven, laut Navi 103 km und 56 Minuten. Ankunft in Eindhoven um 8:30, mit 20% Ladung. Spannung! Nach erstmaligem Schrecken an der Ladestation und mehreren Telefonaten mit Papa und dem Helpdesk lädt das Auto endlich per Schnelllader. Ich weine die ganze Zeit, weil neben uns ein Tesla lädt. Hannah und ich rasten aus, weil ein Mann in den Tesla steigt. Plan, ihn zu klauen, ist somit gescheitert. Bisher ernähren wir uns von mitgebrachten Äpfeln. Der Wagen ist um 9:35 auf 94% und es geht weiter. Da wir langsam aus dem 100,5-Bereich kommen, macht Hannah jetzt die Musik. Das Wetter bessert sich immer mehr, je weiter wir Richtung Meer fahren, im Moment sind 12° und es ist sonnig.
Nach einer angenehmen Fahrt kommen wir um 10:40 in Utrecht an, das Laden beginnt nach erneutem Anruf (die Station muss manuell ferngestartet werden) um 10:45. Wir holen uns im Starbucks an der Raststätte einen Latte Macchiato und einen Kakao und etwas Gebäck. Ich suche online nach der nächsten Ladestation bei Katwijk für die Rückfahrt und wir essen Burger und Pommes bei Burger King.
Um 11:25 fahren wir los zur letzten Etappe vor Katwijk. Wir laden das Auto um 12:10 kurz vorm Meer in Sassenheim, so dass wir für den Rückweg genug Akku haben.
Katwijk aan Zee
Katwijk aan Zee
Katwijk aan Zee
Katwijk aan Zee
Katwijk aan Zee
Katwijk aan Zee
Wir kommen um 13:00 Uhr in Katwijk an und parken im Parkhaus unter der Düne. Danach gehen wir kurz an den Strand und setzen uns ins Zee en Zon für Kaffee, Tee und Toastis. Es ist sehr windig, aber nicht zu kalt und wir genießen den Meerblick. Anschließend laufen wir eine Dreiviertelstunde den Strand auf und ab. Manchmal wird Hannah fast weggeweht, obwohl sie mit ca. 30 Decken doppelt so schwer wie sonst ist. Wir beschließen, zum Auto zu gehen und die Strandmuschel zu holen.
Aufbau der Strandmuschel: Um 15:50 wagen wir es trotz übermäßigem Wind, die Strandmuschel aufzubauen, die uns prompt fast davonfliegt. Nach 10 Minuten haben wir es geschafft, möglichst viele Heringe strategisch im Sand zu vergraben, und die Strandmuschel fliegt nicht weg … wenn man drinsitzt.
Um 16:50 schafft der Wind es endgültig, unsere Strandmuschel niederzuringen. Wir sammeln alle Heringe ein, die wir finden, und weil es regnet, lassen wir alles in der Muschel liegen, klappen sie zusammen und tragen sie ins Parkhaus. Um 17:10 haben wir sie abgebaut, alles so gut es geht abgesandet und in einer Decke eingewickelt ins Auto gelegt.
Strandmuschel ;-)
Strandmuschel ;-)
Strandmuschel ;-)
Strandmuschel ;-)
Wir beschließen, etwas essen zu gehen, und sind um 17:15 im Hotel Nordzee (was bei mir Erinnerungen wachruft) und bestellen beide eine Pizza. Nach einem leckeren Essen begeben wir uns um 18:00 Uhr zurück zum Parkhaus. Als wir versuchen, unser Parkticket zu bezahlen, sagt der Automat mehrmals: „Ihr Ticket ist bis 18:31 bezahlt“. Also fahren wir um 18:10 aus dem Parkhaus, verlassen die Küste und es geht nach Hause.
Um 19:00 Uhr kommen wir nach einer kurzweiligen Fahrt in Utrecht an und laden. Nach 3 Minuten in der Warteschleife und einem Helpdeskmitarbeiterwechsel beginnt die Ladung auf 94%. Um 19:36 geht es wieder Richtung Eindhoven.
In Eindhoven kommen wir um 20:40 an, Hannah ist mittlerweile etwas müde und fängt an zu schlafen. Ich weine wieder um die Teslas, mache aber diesmal ein paar Fotos.
Um 21:20 geht es auf zur letzten Etappe, wir schaffen es mit 12 km Restreichweite nach Hause, und um 22:35 sind wir wieder heim.
Fazit: Trotz anfänglicher Ladeschwierigkeiten ist der Kia auch für längere Strecken gut geeignet. Wir hatten sehr viel Spaß und eine gute Zeit :)
[Anmerkung: Luis hatte nur die Nummern der Ladekarten dabei. Bei den meisten Stationen funktioniert es noch nicht, den QR-Code mit der iPhone-App zum Freischalten zu verwenden, man braucht den Chip. Aber per Hotline kann man freischalten lassen.]
19.9.2017: Nichts zu vermelden :-)
Der Kia verrichtet einfach seinen Dienst. Ein paar längere Ausflüge habe ich gemacht (Krefeld, Bottrop), unterwegs ist halt 20 Minuten Kaffeepause.
Der Verbrauch jetzt im Sommer ist 12-14 kWh/100km, damit steigt die Reichweite auf 170-200 km.
5.6.2017: Das erste mal traue ich mich auf eine Langstrecke
Es ist warm, der Verbrauch auf meinen täglichen Strecken pendelt sich bei 12,5-13 kWh/100 km ein (also ca. 5 kWh weniger als bei Minustemperaturen), die Reichweite bei 180-200 km pro Ladung. Auf der Autobahn allerdings wird der Verbrauch wohl höher sein, also eher nur 150-170 km Reichweite.
Für den Besuch am Pfingstmontag in Siegen stelle ich die Frage: „Langweilig mit dem Fabia oder abenteuerlich mit dem KIA?“. Der Sohn war für Abenteuer … das schlimmste, was passieren kann, ist ja eine mehrstündige Zwangspause unterwegs durch „Schnarch“laden.
Zur Vorbereitung suche ich eine Schnellladestation für unterwegs raus: Raststätte Siegburg wird als einzige angezeigt, also ca. 25 km Umweg. In Siegen gibt es zwei 22 kW Ladestationen, für beide habe ich keine Ladekarte, aber man soll per Kreditkarte bzw. SMS zahlen können.
Das Summary vorweg: Entspannende Fahrt, alles ging glatt.
Nach 110 km der erste Ladestopp in Siegburg (Raststätte West): Der Schnelllader ist frei, kostet sogar nichts, 15 min Ladezeit für ca. 15 kWh.
In Siegen macht die erste Ladesäule (der Stadtwerke Siegen) Zicken: „Bitte halten Sie den RFID-Chip Ihrer Ladekarte vor das Display“. Grrr … keine SMS-Zahlung möglich. Also zur zweiten Ladesäule, von Innogy. Hier kann man wie angekündigt per Kreditkarte zahlen. Aber die 32A-Variante kostet 7,95€ pro Stunde … ich buche 2 Stunden, also 15,90€ für 13 kWh. Ein stolzer Preis :(
Später fällt mir ein, dass ich von New Motion ja auch einen RFID-Chip habe. Die haben Roaming mit über 100 Stadtwerken. Und tatsächlich, es funktioniert, und ich lade noch einmal 4 kW an der Stadtwerkesäule für 30ct/kWh (plus einmalig 30ct).
Auf dem Rückweg lade ich wieder stressfrei an der Raststätte Siegburg, 20 min, und komme mit 24% Akkustand und 35 Restkilometern zuhause wieder an.
Ein bisschen Statistik:
410 km mit einem Durchschnittsverbrauch von 14,7 kWh/100 km.
Auf der Autobahn bin ich 105-110 km/h gefahren, im Durchschnitt (Stadt, Landstraße, Autobahn) ca. 75 km/h
Die 60,3 kWh für diese 410 km haben gekostet: 15,90€ bei Innogy (13 kWh) und noch einmal Vollladen zuhause für 4,90€ (20,5 kWh).
Also knapp 20€ „Sprit“ für 410 km. Die kostenlosen Schnelllader von Tank&Rast haben den Apothekenpreis von Innogy aufgewogen.
Mein Fazit: Mittel-lange Strecken gehen, aber mehr als Hobby und in Muße denn als Dienstfahrt oder in Eile.
27.4.2017: KIA-Mobilitätsgarantie :-)
Der OBC (On Board Charger = Ladegerät) war wieder defekt. Jetzt habe ich Version P14, bei der laut US-KIA-Soul-Forum noch keine Fehler aufgetaucht sind. Die Ursache soll sein, dass bis Version V12 die OBC-Gehäuse sporadisch Haarrisse haben, die mit der Zeit größer werden. Irgendwann tritt Kühlflüssigkeit ein und es gibt einen Kurzschluss.
Die Mobilitätsgarantie hat stressfrei funktioniert.
21.4.2017: Wieder Ladegerät-Fehler :-(
Gestern Abend der Schreck: Statt voll geladen kommt die gleiche Fehlermeldung wie im Dezember: „Fehler Ladegerät“.
Um einen Ersatzwagen durch die Mobilitätsgarantie zu bekommen, muss der Wagen „eingeschleppt“ werden. Das geht problemlos, innerhalb einer Stunde ist der Hubwagen da, Sixt bringt den Wagen zur Wunschzeit.
Der ADAC-Abschleppfahrer tröstete mich: “Da ist der KIA noch eine Ausnahme. Streetscooter und i3 haben diesen Defekt mit großem Abstand am häufigsten, dann Leaf, Golf/Up und Zoe. Erst dann KIA“. Mein erster Gedanke, dass ich nach drei fehlgeschlagenen Reparaturen zurückgeben kann und ein besseres Elektroauto kaufe, ist also wohl nicht der beste …
Jetzt bin ich gespannt, was es diesmal ist und wie lange es dauert …
9.2.2017: Zwei Monate – trotz Winter ein Erfolg :-)
1.600 km bin ich in 8 Wochen problemlos gefahren, es ist bequem, ich verspüre keine Einschränkungen, die Reichweite ist immer ausreichend gewesen.
Bei Temperaturen in der Gegend von -10 °C sinkt die Reichweite auf ca. 120-130 km. Da man den Akku nicht leer fährt, sind das real ca. 100 km.
Der wesentliche Grund ist die Heizung. Sie verbraucht 1-2 kW … bei der Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h steigt der Verbrauch alleine durch die Heizung um 3-6 kWh auf 18-19 kWh/100 km.
Sobald die Außentemperatur so bei 5-10 °C ist, sinkt der Verbrauch auf 14-16 kWh/100 km. Das ergibt dann sofort eine Reichweite von 130-150 km.
Wenn man bedenkt, dass 5 kWh ca. 1 Liter Benzin entsprechen (sowohl bzgl. Energiegehalt für’s Fahren als auch in etwa bzgl. Preis), sind diese Stromverbräuche aber sehr attraktiv.
Ein großes Trostpflaster bei den niedrigen Temperatur ist aber das morgendliche Kratzen. Bzw. eben nicht-mehr-Kratzen (siehe Bild :-). Ich schalte die Heizung ein … und 2-5 Minuten später ist der Wagen frei.
29.12.2016: Einige Gedanken und Informationen
Die wichtigsten Fragen vor und für Anschaffung eines Elektroautos sind in diesem Video wunderbar erläutert. Recht treffend, finde ich.
Unsere Gedanken kreisen momentan um zwei Themen:
Wie weite Ausflüge kann man riskieren?
Zum Beispiel waren wir mit vier Personen und bei feuchtem Wetter im Hohen Venn, bei Baraque Michel. Viele Aspekte, die echt schlecht für den Verbrauch sind:
– voll beladen,
– kalt, also Heizung einschalten,
– feucht, also zusätzlich Lüftung und Klimaanlage (zum entfeuchten),
– und 550 Höhenmeter.
Das Ergebnis: Für die 38 km sank der Akkuladestand von 100 % auf 51 %. Oh Schreck – nichts mit 120 km Reichweite im Winter. Jedenfalls nicht voll beladen und bergauf.
Die Erleichterung kam auf dem Rückweg: Nur weitere 5 % wurden gebraucht, also insgesamt ca. 75 km mit 54 % Akkuladung. Nicht schlecht, dies ergibt doch insgesamt mehr als 100 km.
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Welche Ladekarten brauche ich?
Ich erwähnte es schon: Ein ärgerlicher, unübersichtlicher Flickenteppich in Deutschland :-(
Aber dafür gibt es ja Weihnachten … und ich wünsche mir eine ausgiebige Recherche. Das Ergebnis:
– Die lokalen Säulen hören auf Ladepay von Ladenetz.de. Ebenso einige Dutzend weitere Stadtwerke. QR-Code scannen, bezahlen, los – so heißt es zumindest.
– Überregional: The New Motion und die BEWautostrom-Karte (Update Jan 2020: Gibt es nicht mehr).
– Und Köln hat mal wieder was eigenes: TankE. (Update Okt. 2019: Webseite down, gibt es wohl nicht mehr.) Update Jan 2020: Die EinfachStromLaden-Karte von Maingau Energie hat sich seit ca. 1 Jahr zur Allzweckwaffe gemausert – sehr günstig (vor allem für Maingau-Kunden), an allen Autobahn-Ladestationen gültig und dank Kooperation mit Stadtwerken auch in fast allen Städten.
22.12.2016: Die ersten Garantiearbeiten
KIA hat den OBC („On Board Charger“) getauscht – das ist der Wandler, mit dem ich die Gleichstrom-Hochvoltbatterie (360 V) mit dem Haushaltswechselstrom (230 V) laden kann. Wenn der defekt ist, fühlt man sich ungefähr so wie mit verschlossenem Benzintank.
Zusätzlich hat KIA die Windschutzscheibe mit einem speziellen Glaspoliermittel gereinigt – es soll sich nur um festgebackenes Salz gehandelt haben. Mal schauen, wie es beim nächsten Sonnenschein ist.
Der Service war gut und zuvorkommend. Trotzdem hoffe ich, dass ich den nicht mehr brauchen werde ;-).
19.12.2016: Die ersten Eintrübungen … :-(
Die Windschutzscheibe ist fehlerhaft, bei Sonne zeigen sich „Pickel“ und die Sicht ist milchig. KIA will es sich mal anschauen.
Zu allem Überfluss kam gestern beim Laden die Meldung „Ladegerät fehlerhaft“. Da aber geladen worden war und ich zu einem Termin musste, habe ich es erstmal ignoriert. Aber … Laden ist nicht mehr möglich, weder mit dem mobilen Ladegerät, noch dem KIA-230V-Ladekabel. Und zu allem Überfluss sagen die Foren, das sei der AC-Lader, der gehe bei KIA ab und zu schon mal kaputt. Also morgen der erste Werkstattbesuch.
… Early Adaptor … nennt man das wohl …
15.12.2016: Die ersten 500 km
Nach einer Woche verstärkt es sich: ein ganz normales Auto. Nachts wird geladen, über Tag gefahren. Meine Tagesetappen sind zwischen 20 km (zum Büro und zurück) und 120 km (Kundenbesuche, Einkaufen).
Ich muss aber auch sagen, dass dieses Nutzerprofil derzeit noch das ideale für ein Elektroauto ist: Zuhause wird geladen und die Reichweite ist höher als die Tagesfahrleistung. Dann geht alles bequem und ohne jegliche Einschränkungen.
Wer allerdings als Laternenparker oder mit Fahrstrecken größer als die Reichweite auf öffentliche Ladestationen angewiesen ist, muss wesentlich mehr Enthusiasmus mitbringen: Ladestationen suchen, den Dschungel der Bezahlsysteme durchdringen, Strecke und Reichweite in Einklang bringen und planen, was man während der im schlechten Fall mehrstündigen Ladezeit so macht. Da ist Deutschland mit seinem Flickenteppich an Lade-Infrastruktur und untereinander inkompatiblem Bezahlsystemen noch echt hinter dem Mond. Eine Fahrt nach Amsterdam oder an die niederländische Nordseeküste wäre dagegen ein Klacks – dort gibt es an den Autobahnen alle 40 km eine Schnellladestation (30 min) und an fast jeder Ecke Ladestationen. Und alles mit einer Bezahlkarte.
Aber eins muss man sagen: Elektroauto-Fahren ist e.n.t.s.p.a.n.n.e.n.d :-)
Lärm verursacht Stress, das kann man immer wieder lesen. Aber dass dies auch tatsächlich so ist, merkt man erst, wenn es auf einmal leise ist. Richtig leise. Kein Motorgeräusch, kein Anstriebsstrang-/Auspuffdröhnen. Leise. Was wird das für ein Paradies, wenn alle mit einem Elektroauto fahren. Unsere Städte werden wieder ein friedlicher, nicht stinkender Ort sein.
Und billiger ist es auch heute schon – zumindest für mein Nutzerprofil.
8.12.2016: Der erste Tag mit dem Elektroauto
4.12.2016 - die Ladesäule entsteht
4.12.2016 - die Ladesäule entsteht
4.12.2016 - die Ladesäule entsteht
4.12.2016 - die Ladesäule entsteht
7.12.2016 - Die Ladesäule ist fertig verkabelt
8.12.2016 - die fertige Ladesäule :-)
Ladesäule in Action
Ich nutze die Tage bis zur Lieferung zum Bau unserer Ladesäule. Unser Elektriker entpuppt sich als äußerst interessiert an der Thematik, er sieht dies als Zukunftsfeld, das er unbedingt lernen möchte. So bekommen wir – völlig unüblich – einen Termin schon 4 Tage nach dem Anruf.
Die Übergabe findet morgens um 11:00 Uhr statt … der Alhambra („Das beste Auto, das wir je hatten. Wenn es nur nicht so scheiße wäre.“ wie unser Sohn sagt) geht weg … und ich habe direkt ein volles Fahrprogramm mit dem Neuen: diverse Meetings in der Gegend, ca. 120 km Gesamtstrecke.
Das erste Fazit: Ein ganz normales Auto, nur leiser.
Ach ja – und bei autoscout24 hat sich dann doch noch jemand gemeldet, der den gewünschten Preis sofort und bar zahlen möchte. Da er aus Südfrankreich komme, wäre doch ein Treffpunkt für Wagen- und Geldübergabe auf einem Rastplatz in Nordfrankreich ideal …
2.12.2016: Der KIA Soul EV wird gekauft :-)
Die Gründe sind: Sitzqualität, Platz im Fond und Kofferraum, die niedrigsten Fahrgeräusche und die gute Ausstattung. Und noch einmal ein guter Tausender Rabatt für den Wagen im Ausstellungsraum. Übergabe schon in einer Woche :-)
In der Zwischenzeit tut sich bei autoscout24 furchtbar wenig. Außer einem Albaner, dem wir beim Heben eines Silberschatzes helfen sollen, und einer Syrerin, die uns 30% ihres Familienschatzes von 10,5 Mio. € zusichert, meldet sich nur ein Interessent, der aber nach einem Tag wieder absagt.
Zum Ausgleich beschäftigen wir Jungs uns mit Ladetechnologie. Uns schwirrt bald der Kopf von Typ 1 – und Typ 2 – Steckern, von Mode 2 und 3 – Kabeln, CCS, Chademo, Schuko, CEE16, Campingstecker, CEE32, 8/16/32 Ampere-Laden, Wallbox, mobiler Lader usw. Das ganze von diversen Herstellern, garniert mit in Deutschland, Österreich, Schweiz unterschiedlichen Vorschriften, die von den Herstellern mal so, mal so eingehalten werden.
Am Ende entscheide ich mich für eine CEE32-Dose (das bedeutet: 32A, dreiphasig, 400V) in der Einfahrt und einen mobilen Lader von KHONS. Dazu noch ein Mode 3 – Kabel, Typ 1 an Typ 2, damit wir auch an öffentlichen Ladesäulen tanken können.
20.11.2016: „Der Alhambra muss weg. Sofort!“
Als der VW-Chef Müller am 19.11. in der FASZ verkündet, dass VW ja niemandem Schaden zugefügt habe und die Autos schließlich einwandfrei funktionierten und überhaupt es ja gar nicht konkret nachgewiesen sei, wie schädlich NOx sei … da meinte die sonst so besonnene Karin: „Der Alhambra muss weg. Sofort!“.
Michael steigt in die Beschaffungsphase ein und besorgt sich Angebote von KIA- und Nissan-Händlern in der nahen und auch fernen Umgebung, von meinauto.de, erkundigt sich nach Lieferzeiten und wir alle wägen Ausstattungsvarianten und auch noch einmal Vor- und Nachteile ab. Die Waage neigt sich zunehmend Richtung KIA Soul EV.
Die Händler bieten für den Alhambra 12.000€ – 13.200€ an – eine herbe Enttäuschung, nach 4 Jahren und 85.000 km nur 40% vom Neupreis, 35% vom Listenpreis. Wir inserieren den Alhambra zusätzlich bei autoscout24, für 15.xxx€
12.11.2016: Eine Besichtigungstour durch Autohäuser, die Elektroautos führen
Wir überlegen erstmals, den Alhambra abzustoßen: Die Großen sind aus dem Haus, die „Kleinen“ sind auch schon fast groß. Autourlaube machen wir kaum noch bzw. könnten wir auch mit dem Fabia (einem Benziner) machen.
Auf keinen Fall mehr einen Diesel, so viel ist klar. Ein kleiner Benziner? Oder kommt gar ein Elektroauto infrage?
Michael braucht täglich ein Auto für Fahrten zur Arbeit und zu Kunden in der näheren Umgebung, aber weitere Dienstreisen finden eigentlich immer mit dem Zug statt. Ein Check in den Fahrtaufzeichnungen für die Firma … nur zweimal seit Januar 2015 waren es mehr als 100 km. Also: Ein Elektroauto ist denkbar, wenn es sicher mehr als 100 km pro Akkuladung schafft.
So beginnt die Planer- und Checklistenfraktion unserer Familie mit der Recherche … ein erster Überblick über Preise, Ausstattung, Vor- und Nachteile entsteht. Ergebnis ist, dass drei Modelle zur Auswahl stehen: Nissan Leaf, KIA Soul EV und Hyundai ioniq. Der Renault Zoe fällt aus, da er uns dann doch zu klein ist, ebenso der BMW i3 (teurer, noch kleiner und die Probefahrt offenbarte eine inakzeptabel schlechte Straßenlage) und der e-Golf ist schlicht zu teuer. Beim e-Golf rechnen wir außerdem damit, dass die angegebene Reichweite durch konzerntypische Tuningmaßnahmen besonders fehlerhaft ist.
Nach ein paar Telefonaten die erste Ernüchterung: Nur wenige Autohäuser führen die Elektromodelle ihrer Marke, erste Antworten wie „Warum denn die E-Version, da haben wir doch fast keine Marge. Auf die Dieselversion kann ich Ihnen 32% Rabatt geben“ bestärken uns aber in unserer Entscheidung.
Schließlich können wir in der näheren Umgebung alle drei Autos besichtigen, wenn auch den Hyundai ioniq nur in der Hybridversion. Mit dem KIA und dem Nissan machen wir Probefahrten, beide gefallen uns gut, bzw. den Ladies gefällt die Optik nicht, aber das Fahren schon. Ein leichtes Prä für den KIA entwickelt sich. Der Hyundai fällt bereits nach der Besichtigung aus, weil er auf den Rücksitzen so niedrig ist, dass man dort als normalgroßer Erwachsener bereits mit dem Kopf ans Dach stößt.
November 2016: Nichts ist geschehen, VW ist unschuldig
Wir haben seit diesem Schreiben nichts mehr von SEAT gehört. VW meldet stolz, dass laut Analyse der Konzernanwälte nicht gegen deutsches oder europäisches Recht verstoßen wurde. Auf der anderen Seite häufen sich Presseberichte über haarsträubende Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren aller Hersteller, über fragwürdiges Softwaretuning zum Bestehen von CO2/NOx-Tests, über die wirklichen Verbrauchswerte der Fahrzeuge.
27.7.2016: Wir registrieren uns bei my-right
Der VW-Konzern gibt keinerlei Bereitschaft zu erkennen, Schadenersatz zu leisten. Wir registrieren uns bei my-right, dem deutschen Vertreter der US-Kanzlei Hausfeld, die in ähnlichen Fällen auch gegen übermächtige Gegner Privatleuten zu ihrem Recht verholfen haben.
15.2.2016: Rückrufaktion von SEAT
Wir erhalten ein Schreiben zur „Dieselthematik“ und werden informiert, dass „der in unserem Fahrzeug eingebaute Dieselmotor von einer Software betroffen ist, durch welche … verschlechtert wird“. Die Instandsetzung werde im Laufe des Kalenderjahres 2016 erfolgen.
November 2015: Auch unser SEAT Alhambra ist betroffen
Wir erfahren aus der Presse, dass alle 2.0-Liter-Turbodiesel mit der Bezeichnung EA189 die Betrugssoftware enthalten. Ein kurzer Check … auch unser Alhambra hat diesen Motor … nix mit „Clean Diesel“ … aus gewolltem (und mit vierstelligen Aufpreisen bezahltem) Umweltschutz ist das Gegenteil geworden :-(
September 2015: VW hat die Abgaswerte bei Dieseln manipuliert
Nach der Veröffentlichung der Vorwürfe durch die US-Umweltbehörde EPA gibt Volkswagen die Manipulation der Abgaswerte bei Dieselmotoren zu. In Deutschland sollen mehr als 2 Mio. Fahrzeuge betroffen sein, weltweit fast 10 Mio.