Nicht nur unsere erste Reise nach England – sondern eine g a n z besondere – unser erster gemeinsamer Urlaub, sozusagen die Verlobungsreise ♥.
Die Hinfahrt mit dem Shuttle glückt nicht so ganz – der Tunnel ist gesperrt, statt am späten Nachmittag fahren wir erst nach Mitternacht.
Das gemütliche Dinner im schönen Sandgate Hotel in Folkstone fällt aus :-(
Dafür sind die restlichen Abende umso „fetziger“: Wir entdecken, dass man in vielen Pubs auch übernachten kann, so dass wir nach der Live-Musik es nicht mehr weit ins Bett haben ;-).
So zockeln wir in drei (oder vier?) Etappen bis Weymouth. Von dort geht es per Autobahn wieder zurück.
Nach dem Lofoten-Workshop 2013 hatte ich mir fest vorgenommen, noch einmal eine solch erlebnis- und lehrreiche Woche zu verbringen. Im Frühjahr nahm PhotoTours4U Teneriffa als Ziel auf, die Ausschreibung war mehr als interessant: Strand und Steilküste, Wüste und Berge, Vulkane … eine Vielfalt von Motiven in einer Woche. Auf Teneriffa war ich noch nie, und Serdar, der Workshopleiter von den Lofoten war wieder dabei.
Im südlichen Teil ist das Klima trocken und warm. Dort sind die Strände mit den Touristenburgen … aber zu unseren Zeiten (morgens 5-8 Uhr) hatten wir die Strände für uns allein.
Der Norden ist bergig und feucht, dort findet man Lavastrände, Steilküsten und grüne Wälder. Die Gegend ist dünnbesiedelt, zum Teil sogar einsam, Touristen gibt es deutlich weniger. Fotomotive umso mehr.
Der Höhepunkt (im Wortsinne ;-) ist der 3.700 m hohe Teide, ein riesiger Vulkan, der sich über die Wolken- und Baumgrenze erhebt. Die Attraktionen neben dem Vulkankegel sind die Lavafelder, die Corona Forestal und die Ausblicke.
Einige von uns haben einen Tagesausflug nach La Gomera gemacht.
Fazit: Ein tolle Woche mit vielen netten Leuten, Super-Motiven und fetter Bilderausbeute.
Corona Forestal, Lava Negra und Sonnenuntergang über La Gomera
2.547 sec Belichtung, mit 3-Stop Grauverlaufsfilter. ISO 100, f3.5, 16mm Brennweite
Nach der Basisausbildung (siehe Lofoten), wie man die richtigen Belichtungswerte aus- und umrechnet, ist der Schwerpunkt auf Teneriffa, den Einsatz der Graufilter und Grauverlaufsfilter zu üben. Für die Umrechnung nutze ich die App PhotoBuddy – es geht auch im Kopf, aber schneller und sicherer ist das „Daumenrad“, mit der man in der App die ISO, Blende und/oder Filter verschieben kann und daraus die jeweilige Belichtungszeit berechnet wird. Die wesentlichen Schritte (und Kniffs) sind:
Warum brauche ich eigentlich lange Belichtungszeiten, bzw. wodurch ergeben sie sich?
Entweder weil nicht genügend Licht da ist, oder weil ich durch längere Zeiten bestimmte Effekte erzielen will. Typische Beispiel sind:
Wasser sieht fließend aus bei 0,3-1 sec. Ab 2 sec werden Wellen verwischt, ab 20 sec ergeben sich die typischen „Feenbilder“.
Sonnenauf-/untergang: Hier braucht man wegen der Kontrastunterschiede Grauverlaufsfilter, so dass sich schnell 1/20-1/4 sec ergeben.
Sternbilder, Milchstraße: Hier möchte man keine Wischeffekte haben, als Faustformel muss die Belichtungszeit deshalb kleiner als 500/Brennweite sein. Bei 16 mm (Vollformat) also 30 sec … und das heißt dann, trotz der langen Zeit, ISO 3200-6400 und Blende 2.8.
Startrails: Die erhält man bei mindestens 20 min, besser 60-120 min Belichtungszeit. Und das heißt auch nachts (es darf kein Mond scheinen!), dass ein leichter Graufilter gebraucht wird. Oft ist hier auch ein Grauverlaufsfilter erforderlich, weil – trotz Dunkelheit – der Himmel deutlich heller als die Landschaft ist.
Einstellung der Belichtung:
Mit geeigneter ISO-Einstellung, Blende, ohne Graufilter, aber mit Grauverlaufsfilter wird die für diese Kombination richtige Belichtung bestimmt. Je dunkler es ist, desto höher wird hier ISO gewählt und desto offener die Blende. Am einfachsten geht es mittels Blendenautomatik (AV bei Canon) oder in kniffligen Fällen manuell (Einstellung M) mit Hilfe des Histogramms. Probeaufnahmen sind sinnvoll. Dies ist die Basis-Belichtung.
Dann wird die gewünschte Blende (Schärfentiefe), ISO, Filter und/oder Belichtungszeit eingestellt … die jeweils als variabel gewählte Größe ergibt sich.
Bei sehr hohen Belichtungszeiten taste ich mich in 2-3 Schritten ran – damit ich nicht erst nach 5 min Belichtung eine eventuellen Fehler bemerke.
Das Histogramm ist unbedingt zu prüfen:
Tagsüber sollten alle drei Farbkanäle möglichst „voll“ sein – jedoch maximal einer darf rechts anschlagen. Noch extremer ist ETTR – Expose to the right – erfordert aber auf jeden Fall die Nachbearbeitung in Lightroom oder Photoshop.
Nachts sollte der stärkste Farbkanal nur ca. 60% des Belichtungsspielraums ausnutzen. Sonst ist das Bild zu hell, nämlich taghell.
Scharfstellen beim Einsatz von starken Graufiltern: Man fokussiert ohne Graufilter, schaltet das Objektiv auf manuellen Fokus und setzt dann den Graufilter auf.
Wenn es zu dunkel für den Autofokus ist, fokussiert man auf eine helle Lichtquelle und schaltet dann auf manuellen Fokus um.
Das sogenannte Dunkelbild ist wichtig bei Belichtungszeiten >1 min. Der Sensor erzeugt bei Langzeitbelichtungen „Farbstörungen“, die durch ein direkt anschließende Belichtung bei geschlossenem Verschluss (also „dunkel“) herausgerechnet werden. Bei einer 45 min Startrails-Belichtung ist die Kamera anschließend noch einmal 45 min beschäftigt, das Dunkelbild zu erzeugen. Dafür kann man sich aber ruhig auf den Heimweg machen – nur genügend Akku muss noch vorhanden sein. (Im Great Basin 2012 hatte ich dies vergessen – die Bilder sind wunderschön bunt gesprenkelt und für mehr als Web-Ansicht nicht zu gebrauchen.)
Hier ein paar Beispiele zum Einsatz von Grau(verlaufs)filtern.
Dabei sind Verlaufsfilter immer dann erforderlich, wenn die Kontrastunterschiede im Bild größer sind als die Dynamik des Sensors. Das Auge hat einen Dynamikumfang von bis zu 20 Blendenstufen, während die Topkameras heute 11-13 Blendenstufen beherrschen. Der Verlaufsfilter sorgt dafür, dass helle Bildbereiche (meist der Himmel) abgedunkelt werden. Das ist übrigens kein wirklicher Verlust, weil sowohl Monitore (gute decken bis 10 Blenden ab) als auch Papier (bis 7 Blendenstufen) noch einmal deutlich weniger darstellen können.
Graufilter dunkeln das Bild insgesamt ab. Einziger Grund ist, längere Belichtungszeiten zu erzielen.
Caldera, Teide, Sternenhimmel
30s, f5.6, ISO 2500, 16mm
Es ist stockdunkel, das Auge gewöhnt sich nach einigen Minuten an die Dunkelheit. Es erkennt sowohl Details im Vordergrund als auch an den Hängen des Teide und die Sterne im Himmel.
Aber selbst bei dieser Dunkelheit ist ein 0.6-Grauverlaufsfilter (2 Blendenstufen) erforderlich, sonst würde der „helle“ Himmel alles überstrahlen.
Der geschwungene Himmelsrand zeigt aber noch etwas Überstrahlung und erfordert Nacharbeit in Lightroom.
Corona Forestal, La Gomera
1/640s, f8.0, ISO 400, 90mm
In den Abendsonne hinein mit schmalem Bildwinkel … Helligkeit ist kein Problem.
Aber der Motivkontrast hat es in sich: weiße Wolken, schwarze Lava und dazu das recht helle Meer und die grünen Nadelbäume.
Darum ein 0.9-Grauverlaufsfilter (3 Blendenstufen), der die Wolken abdunkelt.
Dadurch kommen die Bäume zur Geltung, sie wären sonst (fast) so dunkel wir die Lava.
La Tejita bei El Médano
1/10s, f13, ISO 400, 16mm
Gegen die Sonne sind selbst mit dem Auge die Spiegelungen auf dem Meer zu grell, aber auch die Sonne überstrahlt.
Zwei Grauverlaufsfilter (0,9 und 0,6, also 5 Blendenstufen) dunkeln Himmel und auch das Meer weitgehend ab. Einer reicht bis zum Strand, der andere deckt den Himmel ab.
Zusätzlich müssen in der Bildverarbeitung noch die Lichter und Schatten bearbeitet werden.
Los Hermanos
Bild 1 vs. 2: 11,3 Blendenstufen
Ein Aufnahme mit der untergehenden Sonne im Rücken, die Berge sollten in der Sonne „glühen“. Tun sie aber nicht – die Sonne liegt hinter Dunstwolken :-(
Das normalbelichtete Bild ist nett, aber ohne Sonnenuntergangsstimmung.
Das 2. Bild mit 10-Stop-Graufilter ist 60 sec belichtet … und holt durch die lange Belichtung die wenigen Rottöne doch heraus, die es gibt.
… ist ein netter Haufen aus allen Teilen Deutschlands und der Schweiz.
6 Teilnehmer und 2 Betreuer – so passen wir alle in einen Minivan, was für die Fahrten und den Zusammenhalt sehr angenehm ist.
Alle verstehen sich gut, wir haben Spaß und lernen viel voneinander. Was sich dann ausdrückt in langen Abenden am Rechner und in der Hotelbar ;-).
Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder …
Unser Hotel
Das Hotel Nogal liegt ca. 1 Stunde vom Flughafen Teneriffa-Süd entfernt. Bis hoch zum Teide fährt man ca. 45 min, so dass die wesentlichen „Locations“ (Südküste, Teide) schnell erreicht werden. Das Hotel ist ein umgebauter Gutshof, die Stallungen sind jetzt das Restaurant, das Haupthaus der Empfang mit, die Zimmer sind mit alten, individuellen Möbeln eingerichtet und alle von unterschiedlicher Größe. Die Küche ist sehr gut – und vor allem die Bar ist lange geöffnet ;-)
Der Einfluss des Lichts
Ein frappierendes Erlebnis waren die Kalkfelsen am Tajao Beach.
Zum Scouting waren wir um die Mittagszeit da. Die Felsen war schmutzig-weiß, sahen „nach nichts“ aus.
Wir vertrauten Serdar, der uns versicherte „morgens glühen die Felsen, ca. 30 min“.
Als wir gegen 6:00 Uhr am anderen Morgen dort waren … sind die Felsen schmutzig-dunkelgrau.
Aber dann … von einem zum anderen Moment explodieren die Farben, die Sonne taucht für viel zu kurze 30 min alles in rotgoldenes Licht.
Daniel bringt mich am Vorabend nach Köln, denn der Air Berlin Flug startet frühmorgens schon um 6:00 Uhr. Wir treffen uns zum Abendessen mit Serdar.
Am nächsten Morgen überstehen wir Aufstehen und Frühstück, treffen noch einen Teilnehmer. Der knapp 5-Stunden-Flug geht gut vorüber, in Teneriffa-Süd empfangen uns milde Temperaturen um die 20° C.
Gegen Mittag sind wir im Hotel Nogal, das auf ca. 1.100 m Höhe liegt. Ideal als Ausgangsbasis sowohl ins Gebirge als auch ans Meer. Die Zimmer sind zwar klein, aber sehr gemütlich und nett eingerichtet. Dazu gibt es einen großen Indoor-Pool, einen kleinen Außenpool und – das beste – ein wirklich gutes Restaurant.
8.11. Ermitage de las Nievas, Teide
Im Laufe des Nachmittags kommen alle Teilnehmer an, nach dem Abendessen geht es los zu den ersten „Locations“ in den Nationalpark Teide.
Aus der Caldera heraus fotografieren wir den Teide im Sternenlicht. Es ist frappierend, wie trotz Dunkelheit (kein Mond) der Himmel bei Langzeitbelichtungen überstrahlt. Ich bastele lange, bis die Grauverlaufsfilter richtig sitzen.
Nach Mitternacht üben wir Lichtspielereien an der Ermitage de las Nievas: Wir belichten 30 sec, in dieser Zeit werden die im Schatten liegenden Wände von zwei in den Büschen versteckten Heinzelmännchen angeblitzt … und wir puzzeln ca. 2 Stunden, bis alle Belichtungsparameter, Blitzintensität, -farbe und -dauer aufeinander abgestimmt sind. Ein Heidenspaß und ein schönes Resultat :-).
Nach der langen Nacht (und der vorhergehenden Anreise) genießen wir erst einmal die Ruhe im Hotel. Gegen 14 Uhr brechen wir auf, es geht hoch auf 2.000 m in die Caldera des Teide.
Wolken- und Baumgrenze sind auf ca. 1.800 m (die Wolken liefern die Feuchtigkeit für die Bäume) und bilden die „Corona Forestal“ um den Vulkankegel.
In der großen Caldera des Teide sind die Lavafelder der verschiedenen Ausbrüche dankbare Motive.
Den Sonnenuntergang verbringen wir in der Nähe des Observatoriums.
Anschließend nutzen wir die Zeit bis zum Mondaufgang noch für ein paar Milchstraßenbilder.
Früh, schon um 21:00 sind wir zurück – gerade richtig für ein leckeres Abendessen.
Mo., 10.11. Meer, Berge, Rundfahrt
10.11. Sonnenaufgang, La Tejita bei El Medano
10.11. Sonnenaufgang, La Tejita bei El Medano
10.11. Sonnenaufgang, La Tejita bei El Medano
10.11. Sonnenaufgang, La Tejita bei El Medano
La Tejita
Um 5:00 Uhr ist Treffpunkt (für mich das schwerste bei so einer Reise – erstens früh und zweitens kein Frühstück), wir fahren noch im Dunklen zum Strand La Tejita bei El Médano. Vor Sonnenaufgang wird alles aufgebaut, Kamera, Belichtung und Filter eingerichtet, so dass wir die wenigen Minuten der Morgensonnenstrahlen für Fotos nutzen können. Anders als auf den Lofoten ist hier – näher am Äquator – der Sonnenaufgang viel kürzer, nur 15-30 Minuten statt Stunden.
Dies sind meine ersten „richtigen“ Sonnenaufgangsbilder. Es macht Spaß, die verschiedenen Belichtungsmöglichkeiten durchzuspielen, und gelingt ganz gut; das hatte ich nicht erwartet.
Wir gehen frühstücken und starten dann die 170 km lange Rundfahrt:
Der westliche Teil des Teide-Nationalparks mit den Lavas Negras (des Ausbruchs von 1798) und der Corona Forestal, die den Vulkan genau an der Wolkengrenze umgibt.
Über abenteuerliche Bergstraßen geht es nach Masca, einem „very typical“ Bergdorf, das von jeder Menge Reisebussen angefahren wird.
Abends fotografieren wir am Strand Agua dulce bei Los Silos eine alte Bananenfabrik.
Auf dem Rückweg leitet uns das Navi falsch und wir brauchen ewig. (Aber mittlerweile glaube ich, dass Serdar das gleiche wie 2015 in Lissabon hat – er sollte sich mal ein Kartenupdate zulegen ;-)
10.11. Corona Forestal
10.11. Corona Forestal
10.11. Corona Forestal
10.11. Corona Forestal
10.11. Corona Forestal
10.11. Masca
10.11. Masca
10.11. Masca
_klick_ für Timelapse-Video :-)
10.11. Sonnenuntergang Los Silos, Agua dulce
10.11. Sonnenuntergang Los Silos, Agua dulce
Di., 11.11. Nordküste
11.11. Gezeitenpool Punta del Hidalgo
11.11. Gezeitenpool Punta del Hidalgo
11.11. Gezeitenpool Punta del Hidalgo
11.11. Gezeitenpool Punta del Hidalgo
11.11. Gezeitenpool Punta del Hidalgo
11.11. Sonnenuntergang Los Hermanos
11.11. Sonnenuntergang Los Hermanos
Morgens gibt es ein gemütliches Frühstück im Hotel, wir diskutieren unsere Bilder, tauschen Lightroom-Erfahrungen aus. Nach einem frühen Mittagessen geht es zur Nordküste, heute nehmen wir ca. 200 km unter die Räder.
Auf dem Hinweg ein kurzer Abstecher zum Tajao Beach, wir scouten für den Sonnenaufgang morgen früh. Wir müssen uns ja im Dunklen zurechtfinden – und hier ist Steilküste.
Nach der langen Fahrt besichtigen wir den Gezeitenpool in Bajamar, Punta de San Juan. Wir haben Glück, es ist Flut und recht hoher Wellengang und es gelingen viele schöne Bilder der Wellen, die über die Mauer brechen.
Anschließend der Sonnenuntergang in Los Hermanos, zwischen Bajamar und Punta Del Hidalgo. Dies war die einzige Location, die mir überhaupt nichts sagte, und außer technische einigermaßen gelungenen Fotos war kein „Burner“ dabei.
Mi., 12.11. Tajao Beach und Teide
Tajao Beach: Mein Standort, ich stand im Tiefen.
Beinahe wäre die Truppe ohne mich losgefahren – dabei bin ich nur 5 Minuten zu spät zum Aufbruch um 5:00 Uhr :-!
Der Sonnenaufgang am Tajao Beach ist spektakulär, der sonst schmutzig-graue Kreidefelsen glüht orange in der Morgensonne. Ich beherzige Serdar’s Mantra: „Raus aus der Komfortzone“. Und verfrachte das Stativ ins knietiefe Wasser und mich dahinter, bis zum Bauch im Wasser. Da wir Ebbe bei Nipptide haben, also besonders tiefes Wasser, und überhaupt kein Wellengang herrscht, gelingt mir diese Expedition ins Meer. Bei normalem Wasserstand und/oder Wellen wäre ich wohl unsanft auf die Felsen geworfen worden – von Kamera&Stativ ganz zu schweigen. So eine Kombination aus Uhrzeit (Sonnenaufgang), Ebbe, Mond (Nipptide) und Wetter (keine Wellen) gibt es wohl nur 1x im Jahrzehnt. Glückspilz :-)
Den Nachmittag und Abend verbringen wir wieder auf dem Teide. Der Sonnenuntergang in der Caldera wird nichts wegen Wolken, dafür gelingen tolle Sternenfotos an den Roques de Garcia.
Den Abend verbringen wir im Hotel, entwickeln Bilder mit Lightroom bis zum Abwinken, um 2:00 Uhr ist erst Ende.
Tajao Beach
Tajao Beach
Tajao Beach
Tajao Beach
Tajao Beach
12.11. Sterne, Roques de Garcia
12.11.2014 - Sterne, Roques de Garcia
Roques de Garcia
Do., 13.11. Lavastrand Benijo Beach
13.11. Benijo Beach
13.11. Benijo Beach
13.11. Benijo Beach
Morgens ist wieder Ausruhen angesagt.
Abfahrt 14:00 Uhr, zwei Stunden Fahrt zum Benijo Beach. Am Rand der Steilküste ist ein altes Dorf, die Hälfte der Gebäude sind verlassen. In einem halb verfallenen Gebäude wird auf der kleinen Terrasse Essen serviert … und wir erhalten in dieser Taverne (El Mirador) das beste Essen der ganzen Woche.
Anschließend geht es runter zum Strand aus feiner schwarzer Lava. Wir erleben eine besondere Lichtstimmung und unsere Bilder sind fast kitschig rosa.
Die Stative finden es dagegen gar nicht kitschig … der feine, schwarze Lavasand kriecht in alle Gewinde, es knirscht ganz furchtbar. (Zuhause ist später mehrere Stunden Grundreinigung und neu Fetten angesagt, bis alles wieder gängig ist.)
Fr., 14.11. Corona Forestal
Corona Forestal
Corona Forestal
Corona Forestal
Lava Negra
Corona Forestal
Corona Forestal
Corona Forestal / Lava Negra
Teide
Corona Forestal
Sechs von uns fahren heute mit Adam nach La Gomera, Serdar und ich wollen lieber noch einmal zum Teide.
Wir haben einen geruhsamen Tag, machen 1 ½ Stunden Timelapse-Aufnahmen, besuchen noch einmal die Lavas Negras und die Corona Forestal und fotografieren den Sonnenuntergang über La Gomera.
Am letzten Abend feiern wir mit leckerem Essen und jede Menge Sangria Abschied von diesem wunderbarem Workshop. Nette Leute, tolle Insel, viele wunderbare Bilder.
Sa., 15.11. Ausbaumeln, Rückflug
15.11. El Médano: Ausbaumeln vor dem Rückflug
Wir bringen gegen Mittag die meisten zum Flughafen, Adam bleibt noch eine Woche auf La Gomera, Serdar und ich fliegen erst um 22:00 Uhr nach Köln/Bonn.
Den Nachmittag verbringen wir beide gemütlich im kleinen Badeort El Médano.
Hüfttief im Wasser, mit dem Rücken zur Sonne,
Nipptide genau zum Sonnenaufgang, kein Wellengang … … nur die Kombination aller Aspekte ermöglichte dieses Bild.
Ein Kletterabenteuer auf einen Lavahügel,
die Hoffnung, dass die Sonne nur auf den Baum treffen wird … … und das Glück, exakt den Moment zu treffen.
Aufstehen um 6:00 Uhr, mit dem Zug um 6:51 Uhr nach Frankfurt. Dort treffen wir die restlichen Teilnehmer, nur Nancy aus New York ist schon in Svolvaer (wegen des Blizzards an der US-Ostküste war sie einen Tag früher gereist). Insgesamt sind wir 12 Kursteilnehmer plus drei Kursleiter – eine gute Mischung, wir alle wurden dadurch super betreut.
In drei Etappen, ermüdend wegen Umsteigen in Stavanger und Oslo, geht es bis Evenes, um ca. 18:00 Uhr landen wir. Mit zwei VW-Bussen und einem Passat geht es noch 2,5 Stunden bis Svolvaer, auf schneebedeckten Straßen. Unser Hauptquartier ist das (gute) Best Western in Svolvaer, wir wollen in Ruhe auf unsere Zimmer … aber dann lernen wir unseren Maître de Cours Serdar kennen: „Leute, dies ist keine Fotoreise, dies ist ein Workshop. Und Work heißt Arbeiten … also los, auf die Zimmer, in 30 Minuten treffen wir uns wieder hier unten und es geht ab zur ersten Nachtschicht. Klarer Himmel, Chance auf Nordlichter … hopp, hopp, los …“.
Schon geht es auf zur ersten Fotonacht, nach Laukvik. Vorher aber das ab jetzt tägliche Grauen: Pølser an der Tankstelle – fettig, 7€ für eine minderwertige Art von Hotdog :-(
In Laukvik (ca. 30 km nördlich von Svolvaer) geht die Fotowoche traumhaft los: meine ersten Nordlichter … und gegen 3:00 Uhr morgens mein Top-Shot, oder „Burner“ wie Serdar die wirklich guten Fotos nennt: Hafen mit Fischerboot und Aurora-Fackel :-).
Um 4:00 Uhr sind wir wieder im Hotel, total aufgekratzt, ich sichte noch die Bilder der Nacht … bis zum Frühstück bekomme ich 4 Stunden Schlaf ;-(
Ab jetzt haben wir täglich Nachtschicht …
Mo., 11.2. Henningsvaer, Hurtigrute
Das Frühstück läuft immer nach dem gleichen Schema ab: um 9:30 Uhr schleichen 15 müde Gestalten zum Buffet, das um 10:00 Uhr abgebaut wird … um anschließend noch mal 1-2 Stündchen zu schlafen ;-)
Heute richtet die Truppe sich etwas nach dem Hurtigrutenzeitplan und teilt den Tag in eine Nachmittags-Session, dann werde ich zum Hurtigrutenschiff gebracht und anschließend geht’s für die anderen zur Nachtsession. (Wo sie traumhafte Bilder schießen – klares Wetter, tolle Nordlichter.)
Nachmittags sind wir in Hennigsvaer, dem „Venedig des Nordens“. Mir sagt diese „Location“ nicht viel, keine „Burner“ ;-(
Um 21:00 Uhr Einschiffen auf der MS Lofoten. Schönes Schiff, ruhige Fahrt, Nordlichter vom Schiff aus. (Siehe links … vibrierendes Schiff, 0.8 sec bei ISO 12.800 … in der Bildgröße für’s Internet sieht’s aber gut aus!)
Di., 12.2. Hurtigrute
Der „Pausen-Tag“, den ich mir vom anstrengenden Workshop gönne. Dieser kleine Tagesausflug war lange geplant, mit der historischen MS Lofoten über Nacht vier Stationen nach Norden. Von Harstad geht es am nächsten Morgen um 8:00 Uhr zurück nach Svolvaer mit der MS Richard With. Ein modernes Schiff, nicht besonders voll, wir haben zwar kein Superwetter, aber es ist trocken und klar. Entschleunigend, schön :-)
Um 18:30 Uhr sind wir wieder in Svolvaer, die anderen sind auf ihrer Nachmittags/Nachtsession. Ganz gut für unser Schlafdefizit – wir machen einen ruhigen Abend und gehen zu ziviler Zeit ins Bett. Ausschlafen :-)
MS Lofoten
Frühstück auf der MS Richard With
Südgehend von Harstad nach Svolvaer
Ein Wort zum Essen auf den Lofoten: es gibt nur ein Wort – schrecklich :-(
Manchmal einfach nur grottenschlecht, meistens mittelmäßig, nicht frisch, immer abartig teuer. Im Hotel haben wir uns einmal Abendessen gegönnt – es gab einfachen Eintopf, nichts besonderes, gute Mensakost würde man in Aachen sagen … und kostete 32€ … Mann-o-Mann.
Im Nachhinein war das Frühstück auf dem Hurtigrutenschiff – 20€ – nicht nur das mit Abstand beste Essen der ganzen Reise (vielfältig, frisch, reichhaltig, lecker), sondern auch das mit Abstand preiswürdigste.
Also: wer Urlaub auf den Lofoten macht – bringt euch Tütensuppe, Bifi, Kekse etc. mit, ihr werdet es mit Heißhunger und Appetit genießen!
Mi., 13.2. Svolvaer, Grimsoysand
Die anderen sind todmüde, wieder erst gegen 4:00 Uhr zurückgekommen, den dritten Tag hintereinander. Fotoworkshops erfordern Stehvermögen …
Wer schon wach ist, macht einen kleinen Fotospaziergang durch Svolvaer (Hafen, Wasser, Trockenfischgestelle, schöne Bilder).
Am frühen Nachmittag geht’s ca. 50 km nach Süden, auf die Halbinsel Grimsoysand. Das Motiv ist diesmal „Eis und Meer und Sonnenuntergang“. Irgendwie kriege ich nur Mittelmäßiges hin, mein Blick für den guten Bildschnitt ist noch unterentwickelt. Dominik hat (wie immer, phänomenal) den Blick: genau 10 Sekunden spiegelt sich die untergehende Sonne im Bach, die Position hatte er gerochen, die Geduld für den richtigen Moment auch.
Abends zieht es sich zu, es schneit. Man sieht ab und zu ein Nordlicht-Glimmen am Himmel, aber der Himmel ist bedeckt, fade, uninteressant. Gegen 20:00 Uhr sind wir zurück in Svolvaer, wir gehen Pizza essen statt Pølser an der Tankstelle. Und relativ früh schlafen ;-)
Do., 14.2.: Reine, und d e r Nordlichttag in Flakstad
Reine
Um 11:00 geht’s los nach Reine, dem „schönsten Dorf Norwegens“. 150 km, drei Stunden Fahrt. Schöne Motive, ich lerne richtig belichtete Langzeitbelichtungen.
Für Nordlichter ist es zu hell in Reine, wegen der Straßen- und Hafenbeleuchtung. Wir fahren ca. 30 min nach Norden, an einen Strand bei Flakstad.
Dort haben wir ab ca. 20:30 Uhr ununterbrochen bis nach Mitternacht Nordlichter … gegen 21:45 dann: es „ballert Nordlichter“, 10 Minuten so intensiv, dass es fast taghell ist. Gut, dass wir in den Tagen vorher schon geübt haben, welche Einstellungen richtig sind – nicht auszudenken, wenn ich wie am ersten Abend eine Stunde gebraucht hätte, um die richtigen Einstellungen zu finden.
Bis ca. Mitternacht bleiben wir, relaxed experimentieren wir mit Lichtmalereien, Stahlwolle, Taschenlampen, Gruppenfotos. Noch 2,5 Stunden Rückfahrt, Bilder sichten, langsam einschlafen. Ein toller Tag.
Das Tagebuch des Workshops "Lofoten, 10.-17.2.2013". Ein ungeschminkter Bericht über Nachtschichten, Schlaflosigkeit, wenig Verpflegung.
Nordlicht in Flakstad: erst zart, dann immer kräftiger
Gruppenbilder – gar nicht so einfach bei 20 sec Belichtungsdauer
Spaß mit Schneebesen und Stahlwolle
Fr., 15.2.: Uttakleiv
Langes Ausschlafen, gegen 14:00 Uhr geht es nach Uttakleiv (ca. 90 km nach Süden), einem vereisten Strand mit Blick Richtung Sonnenuntergang. Das Wetter spielt aber nicht mit – kaum Sonne zu sehen wegen der vielen Wolken. Aber Wasser, Eis, Steine sind auch dankbare Motive. Technisch schwierig, finde ich – aber zum Lernen (u.a.) sind wir ja hier.
Abends wollen wir etwas anderes als Pølser von der Tankstelle essen, wir hatten auf der Hinfahrt einen Kro gesehen …
… es war furchtbar, unterste Pommesbudenqualität, einige haben sich geweigert reinzugehen.
Abends: Bilder sichten, Lightroom-Erfahrungsaustausch, Bilderkritik. Unsere Coachs geben knappe, aber klare Hinweise: „Stein muss weg“, „etwas nach links“, „Bucht ganz drauf“, „zu dunkel“, „nicht scharf“, … Problem ist nur, dass man – jetzt im Hotel – die Bilder nicht wiederholen kann. Es hilft nix – man muss es sich einprägen ;-)
Der Strand von Uttakleiv
Wellen, bei 30 sec Belichtung
Die „Stativ-Horde“ bei der Arbeit
Sa., 16.2.: Laukvik
16.2. Laukvik - Hafen bei Nacht
16.2. Laukvik
16.2. Laukvik
Geruhsamer Ausklang: Schlafen, Sightseeing aus dem Auto, nachmittags am Morfjord (wieder Eis und Berge), abends noch einmal nach Laukvik. Dort sehen wir sogar wieder ein paar (schwache – wir sind verwöhnt) Nordlichter. Jeder begibt sich alleine auf Motivsuche …
Wir sind gegen 20:00 Uhr zurück, gehen alle zusammen zum Italiener. Nettes Beisammensein zum Abschluss.
Abends vernichten wir noch die Rotweinreste aus dem Duty Free vom Hinflug, noch einmal Bilder sichten und diskutieren …
Wir verabreden uns zu einem Nachtreffen in Bonn und beschließen, ein gemeinsames Fotobuch anzufertigen. (… das saaagenhaft schön geworden ist :-)
So., 17.2. Rückflug
7:00 Uhr Aufstehen und Packen, Frühstück. Abfahrt um 8:00 Uhr, ca. 3 Stunden bis zum Flughafen Evenes.
Müde und ein bisschen melancholisch geht es via Oslo und Frankfurt zurück. Um 23:00 sind wir wieder in Aachen.
Schon lange bewundere ich bei PhotoTours4U die fantastischen Bilder. Im Mai 2012 besuchte ich spontan deren Workshop Köln bei Nacht: supernette Leute, kompetent, vermitteln sowohl Freude am Fotografieren als auch Technik und Bildaufbau. Und es wurde viel erzählt von den „großen“ Workshops.
Nordlichter, Langzeitbelichtungen, Norwegen … die für Februar 2013 angebotene Polarlicht Fotoreise war verlockend (aktuelle Termine siehe hier), der Termin passte gut … also buchte ich.
Die Lofoten hatte ich 2008 auf der Hurtigrutenfahrt hauptsächlich bei Nacht gesehen, das wenige war aber so schön, dass ich diese Inseln gerne wiedersehen wollte. Dann entdeckte ich, dass genau in der Woche die MS Lofoten, das älteste noch fahrende Postschiff, die Strecke Svolvaer-Harstad fährt. So entstand folgende erlebnisreiche Woche:
– Anreise und ein Tag Workshop.
– Eine Nacht und Tag Hurtigrutenfahrt.
– dann noch 5 Tage Workshop.
Fazit: wunderschön, extrem viel gelernt, fette „Foto-Beute“, nette Leute … und anschließend drei Tage Ausruhen wegen der vielen Nordlicht-Nachtschichten ;-)