First things first: The essentials to learn are the following:
– „Loch“ spricht sich Lock und ist ein fjordartiger See oder Meeresarm.
– Wenn er klein ist, dass heißt er „Lochan“.
– „Glen“ ist eine (enges) Tal.
– Und, wie Tom sagt: The rest is Gaelic, no one understands it.
The 3 P’s – Planning, Positioning, Perserverance
Tom hat sich seit 2016 (Lewis & Harris) weiter entwickelt: nur wenige Locations pro Tag, mit jeweils viel Zeit und Muße. Geblieben ist, dass wir selbständig uns Standorte, Belichtung etc. erarbeiten müssen. (Anmerkung: Zum Erlernen von Belichtungstechnik, Basics des Bildaufbaus, Langzeitbelichtungen sind die Workshops von z.B. PhotoTours4U geeigneter.)
Planning:
Das ist der Grund für mich, Workshops zu buchen. Welche Location bei welchem Wetter zu welcher Tageszeit oder gar Jahreszeit geht … das ist die Leistung, das Knowhow und die Vorarbeit des Veranstalters.
Einige Grundregeln habe ich mittlerweile natürlich mitgenommen:
- Seen sind am besten bei Windstille und Struktur im Himmel. Beispiel Loch Tulla.
- Am Meer bewusst Ebbe und Flut einplanen. Je nach Motiv braucht man Flut (Loch Etive, siehe rechts), oder umgekehrt Ebbe (Playa de Barrica, Nordspanien, 2017).
- Wenn der Himmel strukturlos ist (also entweder blau ohne Wolken, oder eine graue „Suppe“), dann kann man gut im Wald fotografieren oder solche Motive, wo man den Himmel aus dem Bild weglassen kann. Siehe Birks of Aberfeldy oder Glencoe Lochan.
- Foto-Equipment (Akkus, alles sauber und getestet) und Kleidung (Kälte, Regen) gehören ebenso zur Planung.
Und … auf der Hinreise das Kamerahandbuch noch einmal lesen!
Positioning:
Bedeutet für mich, Zeit und Fußmärsche zu investieren – was in Schottland zusätzlich heißt, Gummistiefel zu tragen ☺️.
Mittlerweile habe ich manchmal schon ein Gefühl dafür, wo man versuchen kann, ein Bild zu komponieren. Aber meistens sehen die Locations für mich bei der Ankunft weitläufig und ohne Anhaltspunkte aus. Probieren, weitergehen, probieren … und immer wieder von Neuem auf Details wie Strommasten, Bildführung, Horizonte u.v.m achten.
Schöne Locations … und viele, viele Möglichkeiten, sich zu positionieren:
(Hinweis: Maus auf ein Bilder bewegen – nur bewegen, nicht klicken, dann pausiert die Bildsequenz und man kann in Ruhe schauen ;)
Als Bild habe ich sofort vor Augen, dass sich im Wasser sowohl das Schloss als auch die rote Herbstfärbung der Farne spiegeln sollen. Also wende ich mich nach rechts. 50 sec, f13, ISO 160, 24 mm (XF10-24mm) |
Wir stromern zwei Stunden an den Ufern des Loch Tulla entlang, suchen windgeschützte Seebereiche, schöne Bildelemente und Wolken. 1: 120 sec, f7.1, IS0 160, 16 mm (XF16-55mm) |
Hier habe ich den richtigen Riecher, dass die Wolken die aufgehende Sonne verdecken werden, aber Richtung Westen die Wolken von unten beschienen werden. Darum gehe ich 20 min Richtung Osten, um mit der Sonne zu fotografieren, auf Spiegelungen hoffend. 1/5 sec, f9, ISO 160, 10 mm (XF10-24mm) |
Perseverance:
Für mich ist Positioning fast vollständig mit Perseverance (Beharrlichkeit) gleich zu setzen … denn genau die brauche ich, um irgendwann, irgendwie die „perfekte“ Position und Bildkomposition zu finden.
In der guten Stunde am Glencoe Lochan habe ich gefühlt 30-mal das Stativ ausgerichtet, jeweils ein paar Bildausschnitte probiert … um am Ende 5-6 gelungene Bilder zu haben.
An der Milarrochy Bay möchte ich unbedingt die Enten als Fortsetzung der Steine haben … mit Geduld und Glück gelingt es.
Echte Perseverance zeigen Tom und Joan am Loch Etive: Die ideale Position ist auf einer kleiner Grasinsel … aber das Wasser steigt. Ich bin zu feige und springe gerade noch trockenen Fußes zurück auf festen Boden 😊. Ob das Mehr an Spiegelung den Einsatz wert war?
Real photographers don’t flee the tide: