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Südafrika 2013: Wildlife II

Zebras

Wunderschöne Tiere, in freier Wildbahn noch viel beeindruckender als im Zoo.

Die Hengste sind die Aufpasser der Herde – Menschen, Autos, Reiter werden misstrauisch beäugt (gut für Fotos ;) ) – die Stuten und die Kleinen halten deutlich mehr Abstand. Gleichzeitig sind Zebras sehr neugierig, so dass man die überall trifft.


 

Antilopen

Zuerst dachte ich: Antilopen, wie langweilig, sind doch auch nichts anderes als Rehe bei uns.

Aber die Vielfalt ist schon toll, dazu noch die schiere Größe von z.B. Elands. Und so seltsame Gestalten wie die Kuhantilope oder die Säbelantilope. Lustig auch die Afrikaans-Namen … ihr könnt ja mal raten, was Wildebiest, Hartebiest, Bleesbok oder Bontebok sind ;) .


 

Vögel


 

Details und kleine Tiere

Zahlreiche Termitenhügel, z.T. 50 m im Durchmesser, mit Millionen Bewohnern, sind in der Buschlandschaft verteilt. 90% des Hügels sind unter der Erde. Die Lüftungen sind ausgeklügelt, manche an der Sonne ausgerichtet zum Heizen, manche im Schatten zur Kühlung. Insgesamt wird ein konstantes Klima erzeugt, und genug Sauerstoffzufuhr.

Mistkäfer-Männchen rollen jede Menge Mistkugeln: innen Dung als Nahrung für die Larven, außen Stroh und Lehm für Kühlung und Stabilität. Die Weibchen inspizieren jede Kugel – und die schlechten werden energisch zerstört, die guten werden mit Eiern befüllt und verschlossen ;-)

Südafrika 2013: Wildlife I

Ant’s Giraffen

Black Boy
Black Boy

Es gibt etwa 50 Giraffen: Einzelgänger, Familien und Jungbullengruppen. Wir begegnen ihnen überall, beim Laufen, bei jedem Game Walk oder Drive, als Zuschauer beim Baden … sie sind fast noch neugieriger als wir Besucher.

Drei erwachsene Bullen gibt es, aber nur jeweils einer kann die Herde mit den Weibchen haben: White Boy ist der älteste, schon besiegt von Black Boy, er streift als Einzelgänger durch den Busch. Black Boy und Golden Boy (der jüngste erwachsene Bulle) buhlten gerade um die Herde … und in „unserer“ Woche übernahm Golden Boy die Herde. Diesmal ging es ohne Kampf ab, beim letzten Mal haben die kämpfenden Giraffen auf einer Länge von 100m den 3m hohen Zaun eingerissen, der Ant’s Hill & Nest umgibt.

 


 

Ant’s Büffel

Der Alpha-Bulle
Der Alpha-Bulle

Ant’s Collection hat eine Herde von ca. 30 Büffeln.

Büffel sind groß: 1,70 m hoch, 3,50 m lang, bis 1,5 t schwer. Sie gehören zu den „Big Five“, weil sie das gefährlichste Tier sind: äußerst aggressiv! Sobald man sich zu Fuß mehr als ~150 m nähert, jagt der Bulle solange, bis er den Störenfried erwischt hat. Wie sagte Koos beim Game Walk: „If he looks at you, go back; if he still looks at you, look for a tree and climb it. Then wait for help.“

Die Büffel sind der Grund, weshalb keiner der Gäste ohne Guide die Lodge verlassen darf. Zu Pferde oder im Jeep sind die Büffel allerdings nicht aggressiv, sie empfinden diese wohl nicht als Bedrohung.

Michael hat, da er nicht reitet, noch keine Büffel gesehen. Am letzten Tag wird also ein Game Drive mit Dan organisiert, dem Fährtensucher von Ant’s Hill, er wird „Tracker“ genannt! Mit ihm soll es gelingen, die Büffel zu finden.

Wir folgen den Spuren vom Vortag – „yesterday, 11 am“,  „yesterday, 1pm“, „oh – 6am this morning“, „just 30 min ago“ (für mich sahen Spuren und Köttel alle gleich aus ;-) – nach 1 1/4 Stunden haben wir die Büffelherde gefunden. Sie nähern sich dem Jeep, man hat das Gefühl, sie fast anfassen zu können. Unglaublich, wie groß die Bullen sind!


 

Ant’s Nashörner

6 Nashörner werden sorgfältig gehegt … und bewacht!

Rhino Poaching ist eine furchtbare Plage in Afrika. Für den Aberglauben an die chinesische Medizin werden Tausende Nashörner wegen ihrer Hörner getötet, allein in Südafrika ca. 600 (2012) und über 900 schon 2013, die meisten im Krüger Park. Fast immer sind es bewaffnete Banden aus Zimbabwe oder Mozambique.

In der Waterbergregion ist der Schutz seit 2012 sehr intensiv: Bewaffnete Patrouillen, Straßensperren und in jedes Rhinohorn wird ein giftiger Farbstoff injiziert, der das Horn als Medizin unbrauchbar macht.

Die „White Rhinos“ in Ant’s Hill sind recht friedlich, aber näher als 30 m sollte man nicht kommen. Sie rennen einen sonst einfach um. Aber sie sehen und hören nicht besonders gut. Wenn man sich im rechten Winkel entfernt, oder hinter einem Baum, ist man sicher.

Südafrika 2013: Ant’s Hill

19.-26.10.: Ant’s Hill

Ant's Hill
Ant’s Hill

Die Anreise ist zwar genauso lang wie nach USA, aber dank des Nachtflugs etwas angenehmer. Trotz Überbuchung und uralter 747 ohne Inseat-Video kommen wir gut gelaunt in Johannesburg an; nicht nur die Immigration, sondern auch der 3,5-Stunden-Transfer vergehen wegen der vielen neuen Eindrücke wie im Fluge.

Ant’s Hill und Ant’s Nest gehören mit 60 qkm zu den kleinen bis mittleren Game Reserves in Südafrika. Zu klein für Elefanten (jeder Elefant braucht 10 qkm) und wegen der Pferde, die frei mit den anderen Tieren laufen, gibt es keine Löwen. Aber es gibt Nashörner, Büffel, Leoparden, Gnus, Säbel- und andere Antilopen, Zebras, …

Wir hatten auf dem Papier natürlich alles gelesen … aber dieser Luxus hat uns dann doch überrascht … super gepflegt alles, exquisites Essen, jeder Wunsch wird einem vom Mund abgelesen (die Kinder hatten sich nach 5 min drangewöhnt, ich fand es auch nach einer Woche noch komisch) … 45 Pferde und ca. 40 Guides, Köche, Angestellte für ca. 20 Gäste.

Ach ja: kein Telefon, kein TV, nur ab und zu Handynetz oder WLAN. Sehr entspannend.


 

Activities

Am Ankunftstag gibt es für uns eine Extrawurst – wir dürfen noch um 15:00 Uhr wählen, was wir nachmittags machen wollen: Karin und die Kids reiten, Michael (der überzeugte Nichtreiter) läuft.
Jeden Abend und jeden Mittag können wir die jeweils nächste „Activity“ für den Vormittag bzw. Nachmittag wählen: Reiten, Laufen, Mountain Biking, Game Walk oder Game Drive. Danach bleibt dem Chef genug Zeit, Guides und ggf. Pferde und Sättel zuzuteilen.
Die Nachmittags-Aktivitäten werden so organisiert, dass sich alle – egal was sie machen – um ca. 18:00 Uhr zum Sundowner treffen. Jedes Mal eine andere wunderschöne Stelle mit Aussicht auf den Sonnenuntergang.


 

Reiten

Ein Reiterparadies …
45 Pferde stehen für die 16-20 Gäste in Ant’s Hill bereit, in der anderen Lodge Ant’s Nest sind noch einmal ca. 40 Pferde für die 20 Gäste dort. So bekommt jeder „sein“ passendes Pferd.
Die Pferde leben inmitten der wilden Tiere, werden allerdings morgens und mittags in den Stables gefüttert, gepflegt und auch medizinisch versorgt. Manchmal kommen aber auch einige Pferde nicht und müssen dann eingefangen werden ;-)
Tiere und Pferde sind aneinander gewöhnt, dadurch ist zu Pferde die „Fluchtdistanz“ deutlich kleiner als zu Fuß oder im Auto. Antilopen, Zebras, Gnus, Giraffen, sogar Büffel sieht man fast zum Greifen nah.

Karin, Luis und Karla reiten täglich, manchmal sogar zweimal … wie gesagt, ein Reiterparadies :-)

 


 

Sundowner

Reiter, Läufer, Game Walker und Driver … alle treffen sich kurz vor Sonnenuntergang. Die Guides haben Stühle, Decken, Tische aufgebaut. Als letzte kommen meist die Reiter an; lustig – die Pferde werden schon von ihren frei laufenden Kumpels erwartet (irgendwie spricht es sich auch bei den Pferden rum, wo der Sundowner jeweils stattfindet ;-). Die Sättel werden in den Jeep geladen, die Pferde bekommen einen Klaps und freuen sich auf die freie Wildbahn.

Für uns gibt es Snacks, Säfte, Drinks – jeden Tag an einer anderen, wunderschönen Sonnenuntergangs-Location. Es wird gequatscht, die Kinder tollen rum, man schaut den Pferden noch zu. Anschließend fahren alle im Jeep zurück zur Lodge.


 

Ant’s Tiere

Ant’s Collection ist mit ca. 6.000 ha (60 qkm) eine mittelgroße Tierfarm, zu klein für Elefanten und wegen der Pferde ohne Löwen. Aber es gibt Nashörner, Giraffen, Zebras, Säbelantilopen, viele Antilopenarten, Gnus, Büffel, sogar Leoparden. Die Tiere laufen frei (ein Zaun begrenzt das Gebiet), werden aber medizinisch versorgt und (selten) gefüttert. Also ein bisschen wie ein Zoo, sozusagen ein „begehbares Freigehege“.

Faszinierend ist die schiere Menge und Nähe der Tiere – man ist mittendrin, ein ganz anderes Gefühl als im Zoo. Das Gefühl kann man nicht beschreiben, man muss es gesehen haben. Besonders mein Laufen zuhause im Wald wird nie mehr das gleiche sein – zu erleben, wie Giraffen, Zebras, Wildebiests neugierig zuschauen, ist unvergleichlich.

Hier einige Bilder als „Appetithappen“ … ausführlicher auf der Extraseite Wildlife.

 


 

22.10.: Ausflug – Elefantenreiten

Elefanten gibt es ja nicht auf Ant’s Hill – dafür werden Ausflüge zur Shambala Lodge angeboten. Dort gibt es die „Big Five“ – Löwe, Elefant, Nashorn, Leopard, Büffel. Der Begriff stammt aus der Zeit der Jäger; das waren die gefährlichsten Tiere für die Jäger. Hippos gehören – obwohl die noch gefährlicher sind – nicht dazu, weil sie nicht gejagt wurden damals.

Wir sind eine Gruppe von 10 Personen, jeweils zu zweit auf einem afrikanischen Steppenelefanten. Anders als indische Elefanten sind dies keine Haustiere, sondern bleiben immer wild. Bis zum Alter von ca. 15 Jahren lassen sie sich reiten.

Wir reiten eine Stunde – allen macht es Riesenspaß, nur Michael hat eine Sch…angst, von den 4 m hohen Biestern runter zu fallen ;-(

 


 

25.10.: Baden mit den Pferden

Einmal in der Woche gehen die Guides mit den Pferden baden. Ein kleiner Stausee, der ganzjährig Wasser führt, ist der Badeplatz. Die Pferde werden abgesattelt, die Reiter ziehen sich Badesachen an … es ist ein Riesenspaß :).


 

26.10.: Abschied von Ant’s Hill

Eine traumhaft schöne Woche geht zu Ende – nicht nur, dass wir rundum verwöhnt wurden, sondern wir fühlten uns fast als Freunde behandelt.

Für jeden Geschmack wird etwas angeboten – Hauptsache man mag Natur, Tiere, Pferde, nette Menschen – und leckeres Essen :).

Am morgen unserer Abfahrt können die drei noch einmal reiten, Michael packt ;-)
Der Abschied von den Guides ist besonders herzlich – einigen sind die Kids fast ans Herz gewachsen. Wir alle sind traurig, hier weg zu müssen.

Gegen Mittag werden wir zum Flughafen Johannesburg gebracht, ca. 3,5 Stunden Transfer. Ein geruhsamer, problemloser Flug.