Covid Adventure Travel …
… oder Irrungen und Wirrungen im Dschungel der Formalitäten, Änderungen, (Non-)Digitalisierung …
- Lufthansa 😳:
IT ist nicht die Kernkompetenz, and it shows: Formulare und Einreisedokumente sind vorher hochzuladen … aber der Checkin weiß von nichts und prüft alles noch einmal von Hand, dauert Stunden. Inakzeptabel. (Der Flug ist wunderbar, Gepäck geht schnell – das kann man.)
Das gleiche beim Checkin für den Rückflug in Glasgow: ewige Wartezeit, alles manuell. Bis eine Mitarbeiterin auf die gute Idee kommt, alle Deutschen mit Online-Pre-Checkin, aber ohne Weiterflug, an einen separaten Schalter zu bitten: Das kann das System mittlerweile. Toll. - UK Immigration 👍:
Es gibt zwar Restriktionen (geimpft, Day 2 Test), aber die Webseiten für Buchung des Tests und das Ausfüllen der Passenger Locator Form sind super … und bei der Einreise liegt alles vor, ich bin in weniger als 2 Minuten durch die biometrische Passkontrolle … und zu meinem Erstaunen („What do I have to do next?“ – „Nothing, welcome to Scotland„) war das schon alles. - Deutschland 👍:
Die elektronische Einreiseanmeldung im Internet ist einfach … der Grenzbeamte sieht alles auf seinem Schirm … super, so muss es sein.
Aber genug der Beschwerden – ich freue mich, dass Reisen überhaupt geht und genieße es, unterwegs zu sein.
31.10. Anreise über Glasgow
Wie 2016 nach Stornoway war es mir zu riskant, den Vormittagsflug am 1.11. für das Treffen am Mittag zu buchen. So reise ich schon am Vortag an, buche schon 6 Monate im voraus den Flug und das Motel One direkt an der Central Station.
Eine weise Entscheidung – denn erstens wird der Vormittagsflug kurzfristig abgesagt, ich werde auf den Nachmittag umgebucht (Ankunft 15 Uhr statt 11 Uhr) – und zweitens wurde im April der World Climate Summit nach Glasgow vergeben, Flug- und Hotelpreise gehen durch die Decke, abgesehen davon, dass alles Monate vorher ausgebucht ist. (Das Motel One hatte ich für £89 gebucht, ein Kameramann erzählte mir, dass er £550 bezahlt hat!)
Das Hotel liegt klasse, ich bekomme sogar ein Upgrade auf eine Mini-Suite im obersten Stockwerk mit schönem Blick (keine Ahnung, welche Systematik das regelt, aber ich frage nicht). Ich wandere zwei Stunden am River Clyde entlang, wohl behütet von 1000’en Polizisten, die aus ganz UK nach Glasgow gekommen sind. Schöne Nachtaufnahmen mit dem neuen iPhone 13 Pro.
Anschließend finde ich MacSorley’s, ein Pub mit Home cooked Food (Steak Pie 👍) und Live Music. Very very typical, lecker und gemütlich.
River Clyde & Bridges:
1.11. Treffen und Fahrt nach Bridge of Orchy
Morgens „muss“ ich noch meinen Krimi zu Ende lesen: Die fünfte Jahreszeit spielt in Strande:
Um 11 Uhr nehme ich den Bus zum Flughafen, treffe dort Tom und Joan. Les, der dritte Teilnehmer, kommt mit dem Auto aus Manchester direkt zum Hotel, 60 mls nördlich von Glasgow.
Auf dem Weg ein kleiner Beifang: Falls of Falloch.
Das Bridge of Orchy Hotel ist klasse, gemütliche Zimmer, Lounge und ein wirklich gutes Restaurant. Als erstes mache ich meinen Day-2-Test … da die vorgeschriebene Priority Box aber 42 mls entfernt ist, werfe ich das Päckchen einfach in einen der vielen roten Briefkästen.
Zum Sonnenuntergang (der aber wegen Wolkendecke ausfällt) fahren wir nur 10 min, zum Loch Tulla. Abendessen um 18 Uhr, sehr lecker.
2.11. Ein Sonnentag rund um Bridge of Orchy
Nach dem geruhsamen Anfang gestern erleben wir heute den Tag gespickt mit Highlights.
Um 6:30 Uhr geht es los, zum Kilchurn Castle am Loch Awe. Pünktlich zum Frühstück sind wir zurück im Hotel, ich wage mich an „Full Scottish Breakfast“ – schmeckt gut, inklusive Haggis.
Es ist tolles Wetter: Sonne/Wolken, anfangs noch niedriger Nebel, fast windstill … wunderbares Licht. Wir verbringen den Tag rund um Bridge of Orchy:
- Lochan na h-Achlaise im Rannoch Moor
- Blackrock Cottage with Black Mound
- Buachaille Etive Mòr, mit Wasserfall
- Glencoe Waterfall
- Lite Bite im Kingshouse Hotel (Wieder bin ich mutig: Cullen Skink – Kartoffel-Fisch-Suppe)
- Glen Etive, tolle Berge
- Loch Etive mit tollem Sonnenuntergang und nassen Füßen für Tom und Joan.
Der Tag sieht zwar voll aus … es ist aber ein ruhig und entspannt, nirgendwo Hektik, viel Muße, sich und die Motive auszuprobieren.
3.11. Aberfeldy & Kenmore
Die Zeiten für Sonnenaufgang und -untergang sind hier im November sehr zivil, Frühstück und Abendessen passen zeitlich wunderbar, jeweils nach der Foto-Session. Heute ist die Abfahrt um 6:45 Uhr, nur 10 min Fahrt bis zur Sunrise Location: Rannoch Moor.
- Sonnenaufgang an Loch Bà
- Wolken und Sonne am Lochan na h-Achlaise
Wieder leckeres Frühstück, es geht direkt weiter, in einen langen Tag:
- Birks of Aberfeldy, ~50 mls entfernt. Schöne Wanderung durch farbenprächtigen Herbstwald mit vielen Wasserfällen.
- Sonnenuntergang in Kenmore, am Loch Tay. Leider viele Wolken, aber als es fast dunkel ist, kommt für einen kurzen Moment eine schöne Lichtstimmung auf.
Ein langer Tag, die viele frische Luft und auch die Wanderung haben uns müde gemacht.
Was war sonst noch: Day 2 Test ist negativ. Weihnachtsgeschenke nach Botswana geschickt, mit Royal Mail an Phil in Manchester, der sie ins Gepäck nimmt, wenn er Weihachten nach Kasane fliegt und dann an Andy und John, unsere Kontakte für die Botswana-Urlaube, weitergibt.
Aberfeldy & Loch Tay:
4.11. Loch Tulla, Glencoe Lochan
Noch müde von gestern lasse ich die Sunrise Tour aus. 2 Stunden Extraschlaf sind nötig.
Um 10:30 Uhr, nach einem guten Frühstück, brechen wir – wieder bei tollem Wetter – zu den heutigen Locations auf.
Loch Tulla: Bei Windstille gelingen wunderschöne Langzeitbelichtungen. Wir stromern in Ruhe am Ufer entlang und probieren jede Menge aus.
Nach dem bewährtem Lunch im Kingshouse Hotel (der Haus-Hirsch begrüßt uns schon) wandern wir einmal um Glencoe Lochan, mit schönem Herbstlaub und tollen Spiegelungen.
Aber das Highlight heute ist das Dinner im Holly Tree Hotel – wir alle können dem sehr sehr leckeren „Rendezvous of Seafood“ nicht widerstehen. (Das Restaurant ist so beliebt, dass man sogar jetzt im November 2-3 Tage vorher reservieren muss.)
Noch 40 min Rückfahrt (ich liebe es – keine stundenlangen Autofahrten bei Tom Mackie 👍), wir sitzen noch eine Weile zusammen und besprechen Bilder.
Loch Tulla & Glencoe Lochan:
5.11. Glencoe, Glenfinnan, Loch Leven Hotel
Gegen 10 Uhr brechen wir unsere Zelte in Bridge of Orchy ab und fahren die ca. 30 mls nach Ballachulish, wieder durch’s schöne Glencoe Valley. Unterwegs kurze Fotopausen, wir lassen unsere Koffer im neuen Hotel (Loch Leven Hotel, Ballachulish) und fahren noch mal 30 mls weiter nach Glenfinnan – ein Ort, den jeder Schotte (und Engländer und Tourist) sehen muss:
– Fort Williams mit dem Caledonian Canal,
– Bonny Prinz Charlie Monument,
– Glenfinnan Bridge, uns Deutschen besser bekannt als Harry Potter Bridge 😂.
Gegen 17 Uhr sind wir wieder im Hotel, kurz Bilder besprechen, gutes Abendessen, um 20:30 Uhr sind wir alle schon müde.
Das Loch Leven Hotel ist eine Klasse unter dem Bridge of Orchy Hotel, alt und lange nicht renoviert. Mir gefällt dieses „authentische Alter“ – die anderen sind nicht so begeistert.
Unterwegs nach Glenfinnan:
6.11. Rainy Day
Kein Cooked Breakfast im Hotel (Personalmangel, der Koch kommt nur abends), ein totales No-Go für die englischen Kollegen. Wir wollen in eins der vielen Cafés im Ort fahren …alle closed for the season. Wir suchen mehr als eine Stunde, ich habe innerlich schon auf „Kismet Inshallah, kein Frühstück heute“ geschaltet, schließlich finden wir in Fort Williams das tolle Chicago Heights Café.
Es regnet kräftig („dreakt“ nennen die Schotten so ein Wetter), wir bearbeiten Bilder und klönen.
Gegen 15:30 Uhr ein Versuch, noch einmal an der Old Glencoe Road oder dem Glencoe Lochan etwas schönes Licht zu erwischen … nein, nur ein paar Doku-Fotos mit dem iPhone.
Abendessen noch einmal im Holly Tree Hotel (wir hatten vorgestern nach dem genussvollen Mahl spontan für heute noch einmal reserviert).
7.11. Loch Leven, Glencoe, Castle Stalker
Das Frühstück im Hotel ist sehr gut … als Deutscher brauche ich allerdings auch kein Cooked Breakfast ☺️. Pünktlich um 9 Uhr hört es auf zu regnen, wie die Wetter-Apps es vorhergesagt haben. Wir verbringen eine Stunde in der Nähe des Hotels und fotografieren Loch Leven.
Danach geht es zu den Three Sisters im Glencoe Valley. Beim Hochkraxeln rutsche ich aus, Kamera und Stativ sind okay, ein Filter ist aber zerkratzt.
Zum Sonnenuntergang geht es zum Castle Stalker. Leider keine Sonne, so werden es ein paar nette Doku-Fotos.
Abendessen im Hotel, wieder sehr gut. Ein großer Schreck aber: Die Nylonbluse der Kellnerin fängt an einer Kerze Feuer, brennt sofort lichterloh. Ein Gast wirft ihr die Tischdecke über, verbrennt sich etwas die Hand. Es scheint aber glimpflich auszugehen, die Paramedics (direkt auf der anderen Seite der Brücke ist die Station) bringen sie ins Krankenhaus. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass es ihr gut geht.
8.11. Rückfahrt nach Glasgow
Wir können ausschlafen (Dauerregen und Wolken, kein Sunrise Weather), gemütlich geht es um 9:30 Uhr los. Bei diesem Wetter haben wir keine großen Erwartungen, gute Bilder zu bekommen. Aber Tom gibt nicht auf und überlegt sich zwei Zwischenstationen, die auch bei bedeckten Himmel „gehen“:
- Falls of Dochard, eine malerische alte Brücke und ein weitläufiger Wasserfall, eher sind es Stromschnellen.
Leider ist es zu riskant, sich auf die vom Dauerregen nassen Felsen zu positionieren. Wir bauen unsere Stative auf der Brücke auf … ganz nette Bilder, aber nichts spektakuläres. Ich hoffe noch ein bisschen auf Bachstelzen und Wasseramseln, die es hier gibt … aber denen ist es offensichtlich zu nass ☺️. - Milarrochy Bay eine der Touri-Attraktionen am Loch Lomond. Man sieht an den Parkplätzen (und den Halteverboten auf allen Zufahrtsstraßen), welcher Andrang im Sommer hier herrscht. Jetzt ist es fast menschenleer.
Der Regen hat aufgehört, es ist dichter Nebel, alles ist schneeweiß, eine unwirklich schöne Atmosphäre. Uns gelingen tolle High Key Aufnahmen.
Die letzte Nacht in im Dalmeny Park House Hotel ist luxuriös, ein 4-Sterne Radisson. Wir haben noch einmal ein super leckeres Abendessen (und günstiger als in allen bisherigen Restaurants). Zum Abschluss gibt es eine letzte gemeinsame Bildbesprechung, inklusive Präsentation der eigenen Top 10.
Herzlicher Abschied von Les, der die 5 Stunden Fahrt nach Manchester sehr früh am nächsten Morgen angehen will.
Milarrochy Bay, inklusive dem Standard-Fake des bekannten Baums (die Spiegelung retuschieren die meisten Fotografen weg):
9.11. Laaanger Rückreisetag
Um kurz nach 10 Uhr setzt Tom uns am Flughafen ab, Joan‘s Flug geht um 12 Uhr, meiner erst um 16:20 Uhr … ich muss noch 4 Stunden bis zum Koffer-Checkin warten, und hier ist kein Restaurant, keine Lounge offen 😳. Ich sichte in Ruhe die 8000 eingescannten Familien-Dias, bis Ordner 61 (von 124) komme ich. Checkin ist wieder ein Lufthansa-IT-Drama, aber immerhin hat die Software in den letzten 9 Tagen gelernt, den pre-Checkin für Deutsche zu verarbeiten.
Der Flug geht pünktlich los, ruhiger Flug … und die Bundespolizei ist IT-mäßig auf Zack: Reisepass scannen, System sagt „alles liegt vor“ … zack, fertig 👍.
Gepäck ist schnell da, ich kriege einen ICE früher und bin glücklich gegen 21:30 Uhr zuhause.