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Fotografie: Software für Bildbearbeitung

Software für Bildbearbeitung

Seit Frühjahr 2008 war ich mit meiner Foto-Software-Sammelsurium (Fixfoto, i2e, PerfectlyClear, PTLens, Schlagwortsuche, Neatimage, JAlbum) zunehmend unzufrieden. Außerdem sah ich bei Freunden, wie viel besser RAW statt JPG sein kann. Meine RAW-Versuche in Fixfoto waren aber alle gescheitert – einfach zu kompliziert.

Dann kam Lightroom 2, sehr gute Testberichte, und damit die Hoffnung, alle meine Bearbeitungsschritte in einem Tool integriert zu haben:

  • Kopieren von der Kamera, in einem Rutsch mit RAW-Konvertierung,
  • Sichten und Löschen,
  • Verschlagworten und Bilder verwalten,
  • Basisbearbeitung: Ausschnitt, ggf. Entrauschen, Helligkeit/Farben/Kontrast, Schärfen,
  • für manche Bilder Sondertuning wie Objektivkorrektur, Entfernen von CAs, lokales Bearbeiten,
  • Web-Gallerien,
  • und Verkleinern/Aufbereiten der Bilder für meine Webseiten.

Besonders gut an Lightroom finde ich die RAW-Konvertierung, die grundlegenden Konzepte Virtuelles Arbeiten, Sammlungen und Presets, die elegant integrierten Plug-Ins.

Kurz: Eigentlich gibt es nur ein Manko – man braucht einen schnellen Rechner mit viel Speicher. Mein Thinkpad T61 mit nur 3GB RAM war etwas träge, aber mit MacBookPro ist die Geschwindigkeit super.

 

Mit Absicht unterbelichtet, damit der Himmel nicht ausbleicht. Dann die Tiefen aufgehellt. Überbelichtet, um die Kids richtig zu haben. Dann auf die RAW-Reserven gehofft … Ausschnitt verbessert, Staubflecken entfernt, Himmel per Gradient verschönert.

Update 13.2.2016: Ich habe jeweils noch eine Bildversion ergänzt, die mit dem aktuellen Lightroom 6.4 bearbeitet ist. Man sieht große Fortschritte bei der Bearbeitung von Tiefen (siehe das linke Beispiel), während bereits richtig belichtete Bilder (das rechte Beispiel) von einer Bildbearbeitung nur minimal profitieren.

Außer Lightroom benutze ich derzeit nur noch zwei Tools:

  • AutopanoPro zum „Nähen“ von Bildern. Habe ich als halbautomatisches Export-Plugin sehr bequem eingebunden.
    Allerdings kann Lightroom mittlerweile auch Panoramas und vor allem die iPhone-Panoramen werden zunehmend besser. AutopanoPro nutze ich nur noch selten. (Update Sep. 2017: Lightroom kann das jetzt – wieder ein Tool weniger.)
  • Photoshop CS5, falls ich Bildmanipulationen wie Kollagen oder komplizierte Retuschen brauche. Aber Lightroom wird immer mächtiger, so dass maximal 1% meiner Bilder in Photoshop bearbeitet werden. (Update Sep. 2017: Mit Creative Cloud Abo ist das aktuelle Photoshop integriert.)

Update Sep. 2017: Ich bin auf Adobe Creative Cloud umgestiegen, mit Lightroom CC classic und Photoshop CC.  Da jetzt auch Panoramas und HDR in Lightroom gehen (oder Photoshop, falls Handarbeit erforderlich ist), benötige ich keinerlei andere Software mehr. Sehr angenehm :-).

Update Nov. 2019: Ich habe Topaz Sharpen AI und Topaz DeNoise AI entdeckt … und diese Software bewirkt manchmal Wunder im Retten von (leicht) verwackelten und (leicht) fehlfokussierten Bilder. Die Rechenzeit liegt allerdings im Minutenbereich (MacBook Pro 2018), pro Bild.

Update Jan. 2022: Der neue MacBook Pro 2021 mit M1max sowie die M1-Optimierung von Lightroom, Photoshop und Topaz sind ein Geschwindigkeitswunder 👍. Topaz rechnet jetzt im Sekundenbereich statt Minuten. Und überall halten jetzt AI-basierte Algorithmen Einzug: automatische Objekt- oder Himmel-Markierung ist mittlerweile Standard (und nahezu perfekt), Kantenverbesserung, das Lasso-Tool in Photoshop u.v.m. machen Bildverarbeitung immer einfacher.

Update Okt 2022: Mittlerweile haben sich Topaz Sharpen/DeNoise AI deutlich weiter entwickelt und wirken bei immer mehr Problembildern.

Update Apr. 2023: Ein großer Sprung kommt mit Lightroom 12.3 – Entrauschen mit KI ist jetzt ebenfalls integriert. Es funktioniert frappierend gut. Damit erleidet Topaz jetzt das gleiche Schicksal wie viele andere Addon-Programme: die Großen ziehen  irgendwann nach und können es besser.

Hier zwei Beispiele, beide mit ISO 12.800, der Bee-eater mit Fuji X-T3 und XF 100-400, die Nachtaufnahme in Taormina mit Fuji GFX 100S und GF 35-70.  Die Vorzüge des AI-Entrauschen in LR sind frappierend:

  • Farb-Entrauschen erhält die Farben exzellent. Bei manuellem Entrauschen reduziert der Farbe-Slider in LR immer auch die Farbsättigung, Topaz erhält die Farben ebenfalls recht gut, besser als manuell in LR, aber nicht so gut wie LR-AI-Entrauschen. Siehe die Farbdetails unter dem Blumentopf.
  • Durch die (erzwungene) Kombination mit LR-Details-Verbessern werden Details deutlich besser (und natürlicher) erhalten als in Topaz oder beim manuellen Entrauschen. Siehe das Vogelauge oder die Mauerdetails.
  • Frappierend finde ich, wie gut Details in Tiefen sichtbar gemacht werden. Siehe den Schnabel oder den Mauerschatten.

Natürlich ist es „unfair“, dass LR die beiden Funktionen AI-Entrauschen und Details-Verbessern kombiniert. Man kann sicher mit einer Kombination von Topaz DeNoise, Topaz Sharpen und Nachschärfen in LR noch etwas herausholen … aber 1. ist das mühsam, 2. nicht sicher, dass man dies hinkriegt, und 3. ist es viel bequemer, alles in einer Hand zu haben.

Links LR manuell entrauscht, rechts LR AI-Entrauschen Links Topaz DeNoise AI, rechts LR AI-Entrauschen