27.7. Wir vier sind im Kayak unterwegs - kaum Fotos
Wir Eltern hatten uns den Yellowstone Nationalpark gewünscht, mit viel Zeit und vielen Wanderungen. Die Kinder wollten unbedingt „noch einmal so ein Naturerlebnis“ wie die Rim2Rim-Wanderung 2012.
Wir recherchierten daraufhin Mehrtageswanderungen im Yellowstone – und mussten feststellen, dass die zum einen sehr teuer sind, aber vor allem (wegen der Höhe) umfangreiches Allwettergepäck (Zelt, Schlafsäcke, Kleidung) erfordern. Dies erschien uns wegen des Gewichts für die Kinder zu aufwändig.
Wir hatten dann die Idee, eine mehrtägige Rafting-Tour zu machen, daran dachten wir ja schon 2012 im Grand Canyon. Google führte uns dann zu den Green-River-Touren im Dinosaur National Monument – mit Zeltübernachtung, Stromschnellen. Da das Dinosaur National Monument sowieso auf dem Plan stand, war das dann auch einstimmig „beschlossen“ ;-)
Fazit:
Der Yellowstone ist zwar voller Menschenmassen, aber ein Traum von Licht, Farben, Wasser, Himmel. Und wenn man nur ein bisschen wandert – auch ein Traum von Natur und Einsamkeit.
Die Rafting-Tour war super: Action, Landschaft, Tiere, nette Leute.
Und „dazwischen“: die Weite von Wyoming, der Grand Teton National Park, die Stauseen im Norden Utahs, die Rockies in Colorado – Amerika ist ein tolles Land!
Wir waren verteilt auf 6 Rafts und konnten zusätzlich 5 Kayaks und ein Standup-Board nutzen.
Wir, das sind die Eltern Karin und Michael, und unsere Kids, 12 und 15 Jahre alt
Fazit:
Eine tolle Mischung aus Natur, Action, Muße, … … aus ruhigem Dahingleiten, Stromschnellen, Wandern, Gesprächen.
Wir hatten ein tolle Truppe – nette Mitfahrer, Kinder im Alter unserer Kids, prima Guides.
Das Camp-Erlebnis in der Natur ist einmalig. Wie schon bei unserer Rim2Rim-Wanderung 2012.
Die Natur am Morgen, in der Nacht, am Abend, ist der große Unterschied zu einer 1-Tages-Tour.
Für jeden ist was dabei: Action bis zum Abwinken oder Muße, so viel man will.
Und die Kids … haben 4 Tage weder Pizza, noch Cola, noch Internet vermisst!
Harp Falls
So sieht ein „Oar Raft“ aus:
Robustes Schlauchboot, 16-18 Fuß lang,
Ein kräftiges Paar Riemen,
Vollbepackt mit Equipment (Küche, Stühle, Wasser, Verpflegung, Toiletten, Rettungskram) …
… und dem Gepäck der Gäste,
Jeweils 4, max. 5, Passagiere.
Zusätzlich hat jeder Anbieter einige „Duckies“ dabei – aufblasbare Kayaks, die so heißen, weil sie bei jedem Paddelschlag wie eine Ente („Duck“) wackeln. Und ein Stand-up-Paddle-Board, für ruhiges Wasser.
Damit dürfen wir Gäste uns in ruhigem Wasser die Zeit vertreiben und – wenn wir uns geschickt anstellen – auch Rapids bis zur Stufe III fahren.
Wir hatten unzählige I+II Rapids, 8 Stufe-III-Rapids, und eine Stufe IV. Bis zur Stufe III durften wir (Karla nur im Doppelkayak) im Duckie selbst fahren, Stufe IV nicht.
Mit einiger Übung kommt man gut durch, aber es kostet ganz schön Kraft, wenn die Rapids lang sind.
Unsere längste war Hell’s Half Mile, im oberen Teil IV, den wir auslassen mussten. Wir fuhren danach von der Seite rein und hatten noch ca. 700m Stufe III. Wir alle waren froh, uns im ruhigen Wasser wieder ausruhen zu können.
Wie in den letzten Jahren haben wir versucht, der Route einen „Rhythmus“ zu geben:
3 Tage Denver: Bummeln, Baden, lecker Essen gehen.
6 Tage Wyoming: State Parks, Thermopolis, Cody, Chief Joseph Highway.
5 Tage Yellowstone: Norden, Geysire, West Thumb/Grant.
4 Tage „Transfer“: Grand Teton, Flaming Gorge, Red Fleet State Park.
4 Tage Rafting: Gates of Lodore Tour auf dem Green River.
5 Tage Ausbaumeln: via Dinosaur National Monument, Yampa State Park, Steamboat Lake State Park, North Park, Poudre Canyon nach Denver
2 Tage Rückgabe und Rückflug
Insgesamt sind wir 1.961 mls gefahren, an 19 Fahrtagen, also 103 mls pro Tag. Das war – jetzt, wo die Kids größer sind – recht stressfrei. Wir hatten außer der Raftingtour nur 2 Ruhetage, am Sinks Canyon und in Mammoth/Gardiner. Davon hätte man ein paar mehr haben können, z.B. im Grant Teton, im Red Fleet SP, evtl. auch im Yellowstone. Aber die Strecken zum und im Yellowstone sind doch so lang, dass man fast jeden Tag fahren muss.
Die Abwechslung aus Stadtleben in Denver, Einsamkeit und Trapper-Flair in Wyoming, Yellowstone mit seinen Menschenmassen und Highlights, Badeseen in Utah, Rafting im Green River und am Ende den Rockies in Colorado hat uns sehr gefallen. Es war auch jeweils lang genug, dass wir uns nirgendwo gehetzt fühlten.
Der Flug war diesmal mit Icelandair, mit Umsteigen in Reykjavik. Kein Direktflug – aber der Preisunterschied zu Lufthansa war über 400 € pro Person. Die Aufteilung des 10-Stunden-Flugs in 3+7 Stunden mit 1-1,5 Stunden Aufenthalt war im Endeffekt ganz angenehm.